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KUlTUREllE BIlDUNG: AUFGABEN IM WANDEl - Deutscher Kulturrat

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● ● ● ● ● ● ● ● interkulturelle bildung 149<br />

ihrer Mitteilung über Einwanderung, Integration und Beschäftigung hat die Kommission daraufhin<br />

ein gesamtheitliches Integrationskonzept skizziert. Die Mitteilung der EU-Kommission<br />

sieht die Förderung der Grundrechte, der Nichtdiskriminierung und der Chancengleichheit als<br />

die wichtigsten Integrationsaufgaben. Zudem unterstreicht sie den hohen Bedarf an berufsqualifizierenden<br />

Integrationsmaßnahmen.<br />

Die Mitteilung der EU-Kommission unterstreicht weiter, dass neben der Sensibilisierung und<br />

Akzeptanz für das Thema Migration, für Grundkenntnisse der Sprache und Geschichte des Aufnahmelandes<br />

und Beschäftigungsmaßnahmen für Migranten, die Förderung und Ausweitung<br />

des interkulturellen Dialogs von besonderer Bedeutung ist. Dem interkulturellen Dialog kommt<br />

bei der Integration eine besondere Funktion zu. So sollen laut EU-Kommission Begegnungen<br />

zwischen Einwanderern und Bürgern der Mitgliedstaaten geschaffen werden, in denen beispielsweise<br />

die gegenseitigen Kulturen einander näher gebracht werden. 210 Auch im Bildungswesen<br />

sollen Anstrengungen unternommen werden, „um Einwanderer und vor allem auch deren Nachkommen<br />

zu einer erfolgreicheren und aktiveren Teilhabe an der Gesellschaft zu befähigen“. 211<br />

Ein wichtiges Merkmal der Mitteilung ist die Betonung von Integration als Querschnittsaufgabe<br />

aller Politikbereiche, wie z. B. Bildung, Stadtentwicklung, Beschäftigung. Ziel soll es sein, die<br />

Mitgliedstaaten für das Thema Integration zu sensibilisieren, politische Rahmenbedingungen<br />

für eine gelingende Integration von Zuwanderern zu schaffen und den interkulturellen Dialog<br />

auf europäischer sowie auf nationaler Ebene zu befördern.<br />

Auf nationaler Ebene wäre es z. B. erforderlich,<br />

• die Fähigkeit zur Koordinierung der nationalen Integrationsstrategie auf den einzelnen<br />

Verwaltungsebenen zu stärken,<br />

• zu gewährleisten, dass die Integration maßgeblicher Bestandteil der Politik zur<br />

Wirtschaftsmigration ist,<br />

• die Integrationsdimension in sämtliche relevanten Politiken einzubeziehen und<br />

gleichzeitig gezielte Integrationsstrategien zu entwickeln,<br />

• die Genderthematik sowie die besonderen Bedürfnisse der jungen Migranten und<br />

Migrantenkinder in Integrationspolitiken angemessen zu berücksichtigen,<br />

• die Zusammenarbeit, Koordinierung und Kommunikation zwischen den Beteiligten<br />

zu unterstützen,<br />

• sicherzustellen, dass die nationalen Kontaktstellen als zentrale nationale Anlaufstellen<br />

fungieren und Informationen mit allen Verwaltungsebenen und Beteiligten,<br />

insbesondere auf regionaler und lokaler Ebene, geteilt und koordiniert werden. 212<br />

Im September 2007 stellte die Kommission den dritten Jahresbericht über Migration und<br />

Integration vor, der den Beobachtungsprozess im Hinblick auf politische Entwicklungen bei<br />

210 Ebd. S. 9.<br />

211 Ebd. S. 8.<br />

212 Vgl. ebd. S. 13.

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