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KUlTUREllE BIlDUNG: AUFGABEN IM WANDEl - Deutscher Kulturrat

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handlungsfelder kultureller bildung ● ● ● ● ● ● ● ●<br />

Kommission darauf hin, dass im frühen Kindesalter musikalische Fähigkeiten bereits spielerisch<br />

gefördert werden können.<br />

Zudem verweist die Enquete-Kommission darauf, dass insbesondere für kinderarme Familien<br />

der Besuch des Kindergartens für die Kontaktaufnahme mit Gleichaltrigen eine wichtige<br />

Rolle spielt. So wird formuliert:<br />

„Der Kindergartenbesuch vermittelt ihnen Gruppenerfahrungen, die auf Grund des<br />

durch den demographischen Wandel bedingten Rückganges von Gleichaltrigen, sowohl im<br />

familiären als auch im Wohnumfeld, fehlen.“ 434<br />

Einen weiteren Grund für die Notwendigkeit des Ausbaus von Kindertageseinrichtungen<br />

sieht die Kommission in der verstärkten Berufstätigkeit der Mütter. Der größere Bedarf an<br />

Plätzen könnte aufgrund der sinkenden Geburtenrate und damit verbundenen Freisetzung<br />

von personellen Kapazitäten in Kindergärten in Zukunft erleichtert werden. Darüber hinaus<br />

sollten pädagogische Konzepte weiterentwickelt werden und Einzug in die frühkindlichen<br />

Bildungsanbote finden.<br />

enquete-kommission des deutschen bundestages „kultur in deutschland“<br />

Während sich die Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages „Demographischer<br />

Wandel – Herausforderungen unserer älter werdenden Gesellschaft, an den Einzelnen und<br />

die Politik“ primär mit der Grundsicherung der frühkindlichen Bildung in Kindertageseinrichtungen<br />

befasste, beschäftigte sich die Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“<br />

mit der Situation der frühkindlichen kulturellen Bildung in Deutschland. Zunächst wird in<br />

dem Schlussbericht die Ausgangssituation der frühkindlichen Bildung skizziert und auf das<br />

Problem aufmerksam gemacht, dass es gegenwärtig in den Kindertagesstätten in der Breite<br />

an entsprechend qualifizierten Fachkräften für kulturelle Bildung fehlt. Die Mitarbeiter sind<br />

häufig nicht umfassend für die Vermittlung kultureller Bildung ausgebildet. Derzeit werden<br />

sie zumeist durch eine Fachschulausbildung für ihren Beruf qualifiziert. 435 Ein Problem sei<br />

das niedrige Ausbildungsniveau, das den stärkeren Anforderungen im Elementarbereich<br />

nicht mehr gerecht würde. So fordert die Kommission eine Verbesserung der Ausbildung<br />

zumindest durch Fort- und Weiterbildungen, insbesondere auch für Zusatzqualifikation<br />

zum Beispiel im Bereich Musik und / oder Theater. Wie die Kinderkommission fordert auch<br />

die Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“, dass der Zugang zur Kultur gerade für<br />

Angehörige bildungsferner Schichten unter anderem durch einen kostenfreien Eintritt zu<br />

öffentlich geförderten Kulturinstitutionen, zumindest an einem Tag der Woche, erleichtert<br />

werden sollte. Die Kooperation zwischen Kultureinrichtungen und Kindertageseinrichtun-<br />

434 Ebd. S. 43.<br />

435 Vgl. <strong>Deutscher</strong> Bundestag: Schlussbericht der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages „Kultur in<br />

Deutschland“, Drucksache 16/700, Berlin 2007, S. 383. http://dip.bundestag.de/btd/16/070/1607000.pdf<br />

(Stand: 4. Juni 2008)

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