KUlTUREllE BIlDUNG: AUFGABEN IM WANDEl - Deutscher Kulturrat

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handlungSfelder kultureller Bildung ● ● ● ● ● ● ● ●
frühkindliche kulturelle Bildung
Die Themenfelder der Erziehungspläne der Länder machen deutlich, dass der kulturellen
Bildung eine wichtige Funktion als Querschnittsaufgabe zukommt. Kulturelle Bildung ermöglicht
die Heranführung an verschiedene Medien wie Bücher, Hörspiele und Neue Medien
und unterstützt in diesem Sinne die Sprach- und Lesekompetenz; sie gibt Anregungen
für das aktive Musizieren und die Betätigung in bildender Gestaltung; kulturelle Bildung
vermittelt Wissen über unterschiedliche kulturelle Einflüsse und gibt zugleich Anregungen,
sich kreativ mit ihnen auseinander zusetzen; und sie vermittelt verschiedene Ausdrucksformen
im Bereich der Rhythmik, Bewegung, des Tanzes und des darstellenden Spiels, die ebenfalls
für die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern von großer Bedeutung sind.
Ein Beispiel, wie Kinder intensiv durch Musik gefördert werden, sind die so genannten Musikkindergärten.
Einer der bekanntesten ist der Musikkindergarten Berlin. Das Ziel dieses
Kindergartens ist es, den Kindern frühzeitig Musik zu vermitteln und diese als eigenständige
Sprache anzuerkennen. Zum anderen sollen über den Weg der Musik auch Sprache, Rechnen
und Bewegung gefördert werden. Die Rhythmik spielt dabei eine besondere Rolle, da sie die
Wechselwirkung von Musik, Bewegung, Stimme / Sprache, bildnerischem Element sowie des
Umgangs mit Objekten nutzt und umsetzt.
Aber nicht nur diese speziellen Kindergärten, sondern in der Regel alle Kindertageseinrichtungen
unterbreiten kulturelle Bildungsangebote. Dort erhalten alle Kinder frühzeitig Zugang
zu Büchern, Musikinstrumenten oder zu der Welt der Museen. Umso wichtiger ist es,
dass möglichst vielen Kindern ein Platz in einer Kindertageseinrichtung ermöglicht wird.
Bereits im Kapitel „Demographischer Wandel“ wurde dargelegt, dass in der frühkindlichen
Bildung das Fundament für ein lang andauerndes Interesse an Kultur gelegt wird. Vor diesem
Hintergrund gewinnt die frühkindliche kulturelle Bildung an Bedeutung. Somit ist es
eine Querschnittsaufgabe aller, insbesondere der Kulturverbände und -einrichtungen, sich
der Altersgruppe der Kleinkinder und Vorschulkinder zu widmen und Angebote zu unterbreiten.
Die Mitgliedsverbände des Deutschen Kulturrates tun dies bereits seit Jahren auf
vielfältigste Art und Weise und in unterschiedlichen Bereichen. Sie arbeiten intensiv mit
Kindertageseinrichtungen zusammen und bringen so ihr Know-how und ihre fachspezifischen
Kompetenzen in die frühkindliche Bildung ein.
Grundsätzlich bieten die Bildungspläne der Länder vielfältige Möglichkeiten, Kooperationen
mit Einrichtungen der kulturellen Kinder- und Jugendbildung, mit Museen, Bibliotheken,
Theatern und Orchestern einzugehen und kulturelle Bildungsangebote für die Kinder
in Kindertageseinrichtungen zu unterbreiten. Teilweise wird dies aber noch unzureichend
verwirklicht. Wie das 7. Jugendkulturbarometer „Zwischen Eminem und Picasso“, das 2004
vom Zentrum für Kulturforschung vorgelegt wurde, zeigte, ist der Anteil der Kinder, die
bereits im Kindergarten ein Kulturangebot besuchten, recht gering.
„Insgesamt liegt der Anteil der jungen Leute, die schon ein Kulturangebot im Alter von
unter sechs Jahren aufsuchten, bei 13 %. 17 % der jungen Leute geben an, schon mit ihrem
Kindergarten bzw. ihrer -tagesstätte ein Kulturangebot wahrgenommen zu haben.