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KUlTUREllE BIlDUNG: AUFGABEN IM WANDEl - Deutscher Kulturrat

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194<br />

handlungsfelder kultureller bildung ● ● ● ● ● ● ● ●<br />

Einiges von dem, was die KMK als Weiterentwicklung vorgeschlagen hat, ist in den Bildungsplänen<br />

der Länder umgesetzt worden. Dazu zählen u. a. die Genehmigung von Schulbüchern<br />

unter dem Gesichtspunkt der vorurteilsfreien Darstellung von Gesellschaften und<br />

Kulturen oder die Evaluation von laufenden und Initiierung von neuen Pilotvorhaben und<br />

Modellprojekten. 315 Wie der Nationale Integrationsplan gezeigt hat, gibt es nach wie vor großen<br />

Handlungsbedarf insbesondere bei der Beschäftigung von Lehrkräften mit Migrationshintergrund<br />

in allen Unterrichtsfächern oder die Intensivierung der Zusammenarbeit mit<br />

sozialpädagogischen Fachkräften, Einrichtungen der Jugendarbeit, soziokulturellen Initiativen<br />

und Ausländerbeiräten. 316<br />

Die PISA-Studie aus dem Jahr 2000 zeigt, dass in Deutschland ein eklatanter Zusammenhang<br />

zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolgen, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen<br />

mit Migrationshintergrund, vorherrscht. Die KMK legte daraufhin bereits im<br />

Dezember 2001 eine Liste mit sieben Handlungsfeldern vor. Darin werden die Frühförderung,<br />

die Verbesserung der Sprach- und Lesekompetenz und die bessere Verzahnung zwischen<br />

der Grundschule und den vorschulischen Einrichtungen angesprochen. In Bezug auf<br />

das Thema Integration ist insbesondere auf das Handlungsfeld „Maßnahmen zur wirksamen<br />

Förderung bildungsbenachteiligter Kinder, insbesondere auch der Kinder und Jugendlichen<br />

mit Migrationshintergrund“ hinzuweisen. Die Ergebnisse der PISA-Vergleichsstudie 2006<br />

haben zwar ergeben, dass die vermehrten Bemühungen im Bereich der Bildungsbenachteiligung<br />

zumindest partiell Wirkung gezeigt haben, indem sich beispielsweise die Lesekompetenz<br />

verbessert hat. Die Ungleichheit beim Bildungserfolg zwischen Schülerinnen und<br />

Schülern mit und ohne Migrationshintergrund bleibe aber bestehen und es bedarf weiterhin<br />

intensiver Anstrengungen, wie es im Bildungsbericht 2008 gefordert wird.<br />

Im Jahr 2006 hat die Kultusministerkonferenz gemeinsam mit dem Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung einen Beschluss 317 zum Nationalen Bildungsbericht 2006 verabschiedet.<br />

Darin wird unterstrichen, dass es bisher noch unzureichend gelingt, Kindern und<br />

Jugendlichen mit Migrationshintergrund vergleichbare Bildungserfolge zu ermöglichen. Um<br />

diesem Defizit entgegen zu wirken, fordern die Kultusministerkonferenz und das Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung, dass die Ausgaben pro Bildungsteilnehmer angesichts<br />

der demographischen Entwicklung gesteigert, die Bildungspolitik künftig noch stärker mit<br />

anderen Politikfeldern verknüpft und die Stärkung der Bildungsforschung verbessert werden<br />

müssen. 318<br />

Integration als Chance – gemeinsam für mehr Chancengerechtigkeit<br />

Anknüpfend an die Selbstverpflichtungen der Länder zum Nationalen Integrationsplan,<br />

haben die Kultusministerkonferenz und Vertreter der Organisationen von Menschen mit<br />

Migrationshintergrund im Dezember 2007 die gemeinsame Erklärung „Integration als<br />

315 Ebd. S. 13.<br />

316 Vgl. ebd.<br />

317 Bundesministerium für Bildung und Forschung / Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik<br />

Deutschland: Nationaler Bildungsbericht 2006. Gemeinsame Schlussfolgerung des Bundesministeriums<br />

für Bildung und Forschung und der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik<br />

Deutschland, 07.12.2006, Brüssel 2006.<br />

318 Ebd. S. 1.

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