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KUlTUREllE BIlDUNG: AUFGABEN IM WANDEl - Deutscher Kulturrat

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● ● ● ● ● ● ● ● interkulturelle bildung 199<br />

Initiiert wurde der Karneval 1996 von der Werkstatt der Kulturen, die in Berlin Neukölln<br />

ein Ort des Dialogs und der Begegnung von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kulturen<br />

und Religionen ist. Die Werkstatt selber versteht sich als Zentrum des wechselseitigen<br />

Kulturtransfers, sie will das künstlerische Potential der in Berlin lebenden Zuwanderer fördern,<br />

sichtbar und erlebbar machen.<br />

Im Folgenden werden exemplarisch einige Maßnahmen und Initiativen der Länder Hamburg,<br />

Nordrhein-Westfalen und des Saarlandes vorgestellt, die sich mit der Vermittlung interkultureller<br />

Kompetenzen befassen.<br />

Hamburg<br />

Im Dezember 2006 hat der Hamburger Senat eine Mitteilung an die Bürgerschaft verabschiedet,<br />

die Handlungskonzepte zur Integration von Zuwanderern beinhaltet. Diese Mitteilung<br />

hat zum Ziel, die seit Einsetzung des Integrationsbeirates im Jahr 2002 laufenden<br />

Integrationskurse zu konkretisieren und Maßnahmen in dem Bereich messbar werden zu<br />

lassen. Die genannten Handlungsfelder sind u. a. Sprache, Bildung und Ausbildung, Berufliche<br />

Integration, Soziale Integration und das Zusammenleben in der Stadt. Die Mitteilung<br />

formuliert den Leitsatz, dass kulturelle Vielfalt eine Bereicherung, Chance und Herausforderung<br />

darstellt. Integration ist dann gelungen, wenn u. a. die deutsche Sprache erlernt wurde<br />

und eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen<br />

Leben gewährleistet wird.<br />

Die Mitteilung unterstreicht insbesondere die Bedeutung der frühkindlichen Bildung und<br />

die darin enthaltene Sprachförderung. Auch das Erlernen interkultureller Kompetenzen als<br />

verpflichtender Teil der Aus- und Fortbildung von Erzieher(innen) soll in den Bildungsplänen<br />

etabliert werden. 328<br />

Bereits 1997 hat Hamburg in seinem Schulgesetz das Aufgabengebiet „Interkulturelle Erziehung“<br />

aufgenommen. Ziel ist es, in der Unterrichtsplanung aller Fächer – sowohl der<br />

sprachlichen als auch der gesellschafts- und naturwissenschaftlichen Fächer – interkulturelle<br />

Erziehung mit einzubeziehen. Aspekte der Mehrsprachigkeit, der Vielfalt der Religionen und<br />

der Umgang mit unterschiedlichen Normen sollen in den Unterricht aufgenommen werden,<br />

um so die Auseinandersetzung mit anderen kulturellen Prägungen zu fördern und Raum zur<br />

Reflektion zu geben.<br />

Für die Lehrerausbildung heißt es in der Mitteilung an die Hamburger Bürgerschaft, dass im<br />

Zuge der Umstellung der Studiengänge auf konsekutive Strukturen bis zum Jahr 2007 das<br />

Thema „Interkulturelle Bildung“ bei der Planung der Ausbildungsmodule für Bachelor- und<br />

Masterstudiengänge verbindlich berücksichtigt werden soll. Außerdem wird geprüft, inwiefern<br />

das Thema „Umgang mit kultureller Heterogenität“ in der zweiten Phase der Lehrerausbildung<br />

verankert werden kann. Im Rahmen der Lehrerfortbildung des Landesinstituts werden<br />

die Lehrkräfte für den Unterricht in „Deutsch als Zweitsprache“ bzw. für den Unterricht<br />

328 Vgl. Behörde für Soziales, Familie und Gesundheit und Verbraucherschutz der freien und Hansestadt Hamburg:<br />

„Hamburger Handlungskonzept zur Integration von Zuwanderern“, hg. v. der Freien und Hansestadt Hamburg, Be-<br />

hörde für Soziales, Familie und Gesundheit und Verbraucherschutz, Drucksache 18/5530, Hamburg 2007, S. 6.<br />

http://fhh.hamburg.de/stadt/Aktuell/behoerden/soziales-familie/zuwanderung/service/konzept,property=<br />

source.pdf (Stand: 4. Juni 2008)

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