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KUlTUREllE BIlDUNG: AUFGABEN IM WANDEl - Deutscher Kulturrat

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● ● ● ● ● ● ● ● demographischer wandel 35<br />

ter erlernbar sind. Das hat zur Folge, dass kulturelle Bildungseinrichtungen trotz des<br />

Geburtenrückgangs ausgelastet sein könnten, vorausgesetzt, es werden auf die jeweiligen<br />

Zielgruppen zugeschnittene Angebote unterbreitet, wie sie von Musik- und Kunstschulen,<br />

Amateurtheatergruppen, Chören und Laienorchestern teilweise bereits gestellt<br />

werden.<br />

7. In Hinblick auf die vielfältige kulturelle Zusammensetzung unserer Gesellschaft zeigten<br />

die Umfragen des Zentrums für Kulturforschung, dass die Mehrzahl der befragten<br />

Menschen ab 50 Jahren den Wandel der Gesellschaft hin zu einer größeren kulturellen<br />

Vielfalt noch nicht wahrgenommen bzw. akzeptiert hat. Wenn die klassischen Kultur-<br />

angebote, so das Zentrum für Kulturforschung, vermehrt interkulturelle Akzente in den<br />

klassischen Kulturangeboten setzen würden, wäre es möglich, die ältere Generation stärker<br />

für Aspekte der Globalisierung und Zuwanderung und in diesem Zusammenhang<br />

für die kulturelle Vielfalt zu sensibilisieren.<br />

8. Abschließend kommt das Zentrum für Kulturforschung zu dem Ergebnis, dass der<br />

Grundstein für ein Interesse an Kunst und Kultur bereits früh gelegt wird. Nur 2 % der<br />

Befragten der Generation 50+ sind „Neueinsteiger“ beim Besuch von Kultureinrichtungen.<br />

Dieses Ergebnis zeigt den Stellenwert der kulturellen Kinder- und Jugendbildung<br />

und unterstreicht die Notwendigkeit, Kinder und Jugendliche möglichst früh an Kunst<br />

und Kultur heranzuführen.<br />

Obwohl es in Zukunft proportional mehr ältere Menschen geben wird, bedeutet dies nicht, dass<br />

die Angebote für Kinder und Jugendliche im Bereich der kulturellen Bildung verringert werden<br />

dürfen. Im Gegenteil: Aufgrund des Bevölkerungsschwundes ist Deutschland mehr denn je<br />

darauf angewiesen, dass Kinder und Jugendliche eine qualitativ gute und vor allem umfassende<br />

Ausbildung bekommen. Vor diesem Hintergrund werden kulturelle Bildungseinrichtungen<br />

und Dienste für Kinder, Jugendliche und Familien auch zu einem wichtigen Standortfaktor für<br />

die Lebensqualität in den Städten und ländlichen Regionen. Schulen, Freizeiteinrichtungen,<br />

Kindertagesstätten zählen genauso dazu wie Angebote der Kinder- und Jugendhilfe wie zum<br />

Beispiel Familienbildungsstätten oder Erziehungsberatungsstellen.<br />

Das Deutsche Jugendinstitut erhebt seit Anfang der 1990er Jahre im Rahmen seines Projektes<br />

„Jugendhilfe und sozialer Wandel“ 13 sowohl bei öffentlichen als auch freien Trägern der Kinder-<br />

und Jugendhilfe Daten, um zu klären, mit welchen Veränderungen diese Träger konfrontiert<br />

werden und wie sie darauf reagieren. Umfragen haben ergeben, dass damit zu rechnen sei,<br />

dass aufgrund der Bevölkerungsentwicklung die Angebote der Jugendarbeit in Ostdeutschland<br />

abnehmen werden. Allerdings wird darauf verwiesen, dass ein Abbau der Angebote nicht proportional<br />

zum Rückgang der Bevölkerungszahlen stattfinden darf, da eine Mindestausstattung<br />

an Infrastruktur für ein funktionierendes Gemeinwesen auch im Bereich der Jugendarbeit notwendig<br />

ist. Dabei sollten vor allem die Angebote der offenen Jugendarbeit, die auch als Integrationsangebote<br />

für benachteiligte Jugendliche fungieren, bestehen bleiben. So wird darauf<br />

13 Vgl. Deutsches Jugendinstitut: Projekt „Jugendhilfe und sozialer Wandel“. http://www.dji.de/cgi-bin/projekte/<br />

output.php?projekt=64 (Stand: 3. Juni 2008)

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