KUlTUREllE BIlDUNG: AUFGABEN IM WANDEl - Deutscher Kulturrat

344
handlungsfelder Kultureller bildung ● ● ● ● ● ● ● ●
für den Unterricht, als Feld für berufliche Qualifizierung und als Mittel für das Fernlernen
verstanden werden sollten. Primärer Gegenstand des Beschlusses ist die Skizzierung der
Zusammenarbeit zwischen den Ländern, die sich gegenseitig über Arbeitsschwerpunkte in
den Bereichen Neue Medien, Multimedia und Telekommunikation informieren und austauschen
sollen. In Ergänzung zu diesem Beschluss hat die KMK im Jahr 1998 eine weitere Stellungnahme
566 verabschiedet, die sich konkret mit Neuen Medien und Telekommunikation
im Bildungswesen (Hochschulbereich) und der Anerkennung von Studien- und Prüfungsleistungen
in telematisch und multimedial unterstützten Studiengängen befasste. In dieser
ergänzenden Stellungnahme, die sich ausschließlich auf die Hochschulbildung konzentrierte,
wurden die mit der Einführung neuer Technologien einhergehenden Herausforderungen
für die Studierenden und Lehrenden geregelt. Dies galt insbesondere für die Anrechnung
und Erbringung von Studienleistungen mit Hilfe der neuen Technologien.
Ebenfalls 1998 gab der Schulausschuss der KMK einen Bericht „Zur Rolle der Medienpädagogik,
insbesondere der Neuen Medien und der Telekommunikation in der Lehrerbildung“ 567
zur aktuellen Funktion der Medienpädagogik in der Lehrerbildung heraus. In dem Bericht
wurde unterstrichen, dass medienpädagogische Ausbildungsinhalte integraler Bestandteil
der Ausbildung für alle Schularten und in allen Fachbereichen und somit verpflichtende Aufgabe
für alle Schulfächer sein müsse. Die Schule hat den Auftrag, Schülerinnen und Schüler
medienkompetent zu machen und zudem Neue Medien verstärkt für das Lernen und Erziehen
zu nutzen. Für die Lehrkräfte bedeutet dies neue Anforderungen und medienpädagogische
Qualifikationen. Diese führt der Schulausschuss in fünf medienpädagogische Teilqualifikationen
aus:
Anwendungsfähigkeit,
Analysefähigkeit,
Kommunikationsfähigkeit,
Gestaltungsfähigkeit und
Managementfähigkeit. 568
Um diese Fähigkeiten zu erlernen und stetig weiter zu entwickeln, wird in dem Bericht abschließend
die Notwendigkeit berufsbegleitender Lehrerfortbildungen unterstrichen. 569
Die theoretischen und didaktischen Grundlagen, welche die KMK und die BLK bereitgestellt
haben, zeigen, dass es bereits vor Jahren den Anspruch gab, auf die sich verändernden Technologien
zu reagieren und diese in die Bildungspläne mit einzubeziehen. Wie aber eine Forsa-
Umfrage 570 im Auftrag von „It-Fitness“ im November 2007 ergeben hat, wird nach deren
566 Vgl. Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder der Bundesrepublik Deutschland: „Neue Medien und
Telekommunikation im Bildungswesen (Hochschulbereich). Anerkennung von Studien- und Prüfungsleistungen
in telematisch und multimedial unterstützten Studiengängen“, 16.10.1998.
567 Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder der Bundesrepublik Deutschland, „Zur Rolle der Medienpädagogik,
insbesondere der neuen Medien und der Telekommunikation in der Lehrerbildung“, Bericht des Schulausschusses
vom 11.12.1998. http://www.kmk.org/schul/neuemed.pdf (Stand: 4. Juni 2008)
568 Ebd. S. 3–5.
569 Ebd. S. 7.
570 Vgl. IT-Fitness: „Zu wenig Computereinsatz an Schulen“, Forsa-Umfrage im Auftrag der Initiative IT-Fitness2007.
http://www.it-fitness.de/Aktuelles/News/computereinsatz_schulen.aspx (Stand: 4. Juni 2008)