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KUlTUREllE BIlDUNG: AUFGABEN IM WANDEl - Deutscher Kulturrat

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● ● ● ● ● ● ● ● interkulturelle bildung 171<br />

der Bundesrepublik aufgezeigt hat. Als geeignete Sparten der interkulturellen Kulturarbeit<br />

nennt die Arbeitsgruppe insbesondere die Bereiche Musik und Soziokultur. Als geeignete<br />

Orte werden die Volkshochschulen, Bibliotheken, soziokulturellen Zentren und die Migrantenvereine<br />

genannt, während Theater, Opernhäuser, Museen sowie teilweise auch die Musik-<br />

und Jugendkunstschulen eher als „ausländerferne“ Einrichtungen gelten.<br />

Als Zielbestimmungen 260 formulierte die Arbeitsgruppe folgende Aspekte:<br />

• Öffnung der Kultureinrichtungen für den interkulturellen Dialog, d. h. dass der interkulturelle<br />

Dialog als Schwerpunktaufgabe begriffen werden sollte. Dies bedeutet<br />

auch die stärkere Einbeziehung der Migrantenkulturen in die Programme der etablierten<br />

Kultureinrichtungen. Ziel soll es sein, dass Austausch und Integration befördert<br />

und Barrieren aufgehoben werden. Dadurch sollen auch die Migrantenkulturen<br />

gestärkt und umgekehrt neue kreative Impulse erhalten werden;<br />

• Kultureinrichtungen sollen mit ihrem Programmangebot, ihrer Öffentlichkeitsarbeit<br />

und ihrer Personalpolitik die interkulturelle Vielfalt vor Ort repräsentieren;<br />

• Kinder- und Jugendliche sollen verstärkt als Zielgruppen erkannt und angesprochen<br />

werden. Dies soll durch verstärkte Kooperationen mit den Schulen geschehen, die<br />

umgekehrt den Besuch in Kultureinrichtungen als integralen Bestandteil ihrer Lehrpläne<br />

umsetzen;<br />

• Zugangserleichterungen zu Kultureinrichtungen durch Abbau sprachlicher, finanzieller<br />

oder sozialer Barrieren. Als Beispiel wird die Stiftung Preußischer Kulturbesitz<br />

angeführt, die Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren freien Eintritt gewährt.<br />

In Bezug auf die Kultureinrichtungen erklären Bund, Länder und Kommunen:<br />

„Die Bundesregierung, die Länder und Kommunen werden ihre Zuwendungsempfänger<br />

dazu ermutigen, Leitbilder, Organisationsziele und Konzepte zur Integration und interkulturellen<br />

Öffnung zu entwickeln und entsprechende Maßnahmen der Personalentwicklung<br />

vorzusehen.“ 261<br />

Als bereits laufende Maßnahme wird das Qualifizierungsprogramm „Management der<br />

Künste und Kulturen im interkulturellen Dialog“, das sich neben wichtigen Themen, wie<br />

dem Kultursponsoring, dem Kulturmarketing, dem Projektmanagement auch mit besonderen<br />

Formen der Öffentlichkeitsarbeit ethnisch unterschiedlicher Nutzer- und Produktionsgruppen<br />

beschäftigt. Das Programm, das im Mai 2007 startete, bezieht sich auf integrativ<br />

ausgerichtete Kunstprojekte, die in der Region der Kulturhauptstadt 2010 stattfinden wer-<br />

260 Vgl. ebd. S. 133.<br />

261 Ebd.

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