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KUlTUREllE BIlDUNG: AUFGABEN IM WANDEl - Deutscher Kulturrat

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● ● ● ● ● ● ● ● interkulturelle bildung 213<br />

gabe zum einen die Verbindung zwischen den unterschiedlichen Gruppen in einer Stadt<br />

beispielsweise über Ausstellungen, Filme, Konzerte herzustellen, um das gegenseitige Verständnis<br />

zwischen den Kulturen und darin inbegriffen die Auseinandersetzung mit dem<br />

jeweils „Anderen“ zu fördern. Zum anderen gehört zur interkulturellen Kulturarbeit auch<br />

Förderung gemeinsamer Projekte, um so den interkulturellen Dialog zwischen den in einer<br />

Stadt lebenden Kulturen zu fördern. Es ist festzustellen, dass der Stellenwert des Themas<br />

Integration auf kommunaler Ebene in den vergangenen Jahren sehr gestiegen ist und sich die<br />

einzelnen Kommunen aktiv um eine funktionierende Integrationspolitik bemühen.<br />

2.7 Medien<br />

Wie bereits in Hinblick auf den „Nationalen Integrationsplan“ aufgezeigt wurde, wird den<br />

Medien eine entscheidende Rolle für eine gelingende Integration und für die Vermittlung<br />

von interkulturellen Kompetenzen zugesprochen. So hat die Europäische Kommission im<br />

Jahr 2004 in ihrer Mitteilung „Aktive Bürgerschaft konkret verwirklichen: Förderung der<br />

europäischen Kultur und Vielfalt durch Programme im Bereich Jugend, Bürgerbeteiligung,<br />

Kultur und audiovisuelle Medien“ erklärt: „Angesichts des starken kulturellen und sozialen<br />

Einflusses der audiovisuellen Medien, bietet dieser Sektor eine außergewöhnliche Plattform<br />

für den interkulturellen Dialog und um gegenseitiges Kennenlernen und Verständnis zu<br />

fördern. Das neue Gemeinschaftsprogramm in diesem Bereich sollte daher darauf abzielen,<br />

Bedingungen zu schaffen, die den Europäern ermöglichen, Geschichten, Dokumentarfilme<br />

and andere Werke zu sehen, die ihr Leben und ihre Geschichte sowie das Leben und die Geschichte<br />

ihrer Nachbarn widerspiegeln.“ 358<br />

Wie aber innerhalb der Mitgliedstaaten das Verständnis zwischen den Kulturen und damit<br />

die Akzeptanz und die Bereitschaft zum interkulturellen Dialog zwischen den Kulturen innerhalb<br />

einer Gesellschaft gefördert wird, entscheidet die Art und Weise wie Migrantinnen<br />

und Migranten abgebildet und ihre Integration in den Medien dargestellt wird. So können<br />

durch die Berichterstattung Vorurteile und Barrieren aufgebaut, umgekehrt aber auch Verständnis<br />

und Offenheit gegenüber anderen Kulturen gefördert werden.<br />

In den letzten Jahren wurde immer wieder kritisiert, dass sich die Berichterstattung in den<br />

Medien häufig auf Defizitdarstellungen oder auf „Horrorszenarien“, wie bei der Berichterstattung<br />

über die so genannten Ehrenmorde, beschränkt. Einen ersten Umbruch gab es mit<br />

der Vergabe des Grimme-Preises an die TV-Serie „Türkisch für Anfänger“, deren komplexe<br />

und vorurteilsfreie Darstellung einer türkischen und deutschen Familie als positives Beispiel<br />

gewertet wurde.<br />

Einfluss auf die Inhalte und die Ausgestaltung der Programme haben bei den öffentlichrechtlichen<br />

Sendern u. a. die Rundfunkräte. In diesen Gremien sitzen neben Vertretern der<br />

358 Kommission der Europäischen Gemeinschaften: Mitteilung der Kommission „Aktive Bürgerschaft konkret verwirklichen:<br />

Förderung der europäischen Kultur und Vielfalt durch Programme im Bereich Jugend, Bürgerbeteiligung,<br />

Kultur und audiovisuelle Medien,“ KOM(2004) 154 endg., Brüssel 2004, S. 3. http://eur-lex.europa.eu/<br />

LexUriServ/LexUriServ.do?uri=CELEX:52004DC0154:DE:HTML (Stand: 15. September 2008)

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