KUlTUREllE BIlDUNG: AUFGABEN IM WANDEl - Deutscher Kulturrat

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handlungsfelder kultureller bildung ● ● ● ● ● ● ● ●
Nr. II. 4.1 Satz 1 erhält folgende Fassung:
„Soziale Dienste im In- und Ausland sollen jungen Menschen die Möglichkeit bieten, in der
Praxis das Verantwortungsbewusstsein für das Gemeinwohl zu stärken sowie soziale und
interkulturelle Erfahrungen zu sammeln und ihre Persönlichkeit weiter zu entwickeln“. 248
Damit wird den sozialen Diensten im In- und Ausland eine wichtige Rolle für die Erlangung
interkultureller Kompetenzen zu gesprochen und ein rechtlicher Rahmen für den Austausch
und das Erlernen interkultureller Kompetenzen geschaffen.
2.4.1 bundesministerien und bundesbeauftragte
Im Jahr 2000 hat der Deutsche Bundestag die Bundesregierung aufgefordert, jährlich einen
Migrationsbericht vorzulegen, der einen umfassenden Überblick über die jährliche Entwicklung
der Zu- und Abwanderungen in Deutschland gibt. Bislang wurden insgesamt sechs Migrationsberichte
von der Bundesregierung vorgelegt, der letzte im Dezember 2008 249 . Der
unter der Federführung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge erstellte Bericht
hat zum Ziel, durch die Bereitstellung möglichst aktueller statistische Daten über die Migrationssituation
in Deutschland, Grundlangen für das politische Handeln zu geben.
Im Juni 2006 haben die Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik
Deutschland (KMK) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung
den ersten gemeinsamen Bildungsbericht 250 vorgelegt. Im Jahr 2008 erschien der zweite
Bildungsbericht. In den Berichten, die von einem unabhängigen wissenschaftlichen Konsortium
erstellt wurden, wird erstmals das gesamte Bildungswesen in Deutschland aufgezeigt.
In den Berichten werden die Bildungsstrukturen von frühkindlicher Bildung bis zur
Erwachsenenbildung erläutert, Auskünfte über den allgemeinen Bildungsstand gegeben
und Defizite benannt, die im Bildungsbereich vorherrschen. Ein Schwerpunktthema des
ersten Berichts bildete der Bereich Migration. Darin wurde erneut bestätigt, dass Kinder
mit Migrationshintergrund deutlich geringere Bildungserfolge erzielen, als ihre Mitschüler
ohne Migrationshintergrund. So gehören über 40 % der Jugendlichen mit Migrationshintergrund
mit geringen Lesekompetenzen zur so genannten „Risikogruppe“. Die Autoren des
Bildungsberichts 2006 zeigten auf, dass Kinder mit Migrationshintergrund in der Schule
248 Vgl. Änderung der Richtlinien des Kinder- und Jugendplans des Bundes vom 30. Januar 2003. http://www.bmfsfj.
de/Politikbereiche/kinder-und-jugend,did=6052.html%20-%2019k (Stand: 4. Juni 2008)
249 Bundesministerium des Innern / Bundesamt für Migration und Flüchtlinge: Migrationsbericht 2007 des Bundesamtes
für Migration und Flüchtlinge im Auftrag der Bundesregierung, hg. v. Bundesministerium des Innern, Berlin
2008. http://www.bmi.bund.de/Internet/Content/Common/Anlagen/Broschueren/2008/Migrationsbericht__
2007,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/Migrationsbericht_2007.pdf (Stand: 30. Januar 2009)
250 Konsortium Bildungsberichterstattung (Hg.): Bildung in Deutschland 2006. Ein indikatorengestützter Bericht
mit einer Analyse zu Bildung und Migration. Im Auftrag der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder
in der Bundesrepublik Deutschland und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, W. Bertelsmann
Verlag, Bielefeld 2006.