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KUlTUREllE BIlDUNG: AUFGABEN IM WANDEl - Deutscher Kulturrat

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● ● ● ● ● ● ● ● frühkindliche kulturelle bildung 273<br />

setzen. Darüber hinaus sollen grundlegende kulturelle Kompetenz zum verbindlichen Inhalt in<br />

der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern gemacht werden und die Fort- und Weiterbildungsangebote<br />

für Erzieherinnen und Erzieher im kulturpädagogischen Bereich ausgeweitet<br />

und höher bewertet werden. Damit kulturelle Bildung in den Kindertagesstätten und Schulen<br />

verbessert werden kann, werden geeignete Räume benötigt. Um Teilhabegerechtigkeit im Feld<br />

der kulturellen Bildung zu ermöglichen, erachtet es die Kinderkommission als sinnvoll, Kindern<br />

in allen kulturellen staatlichen Einrichtungen freien Eintritt zu gewähren.<br />

Die Anhörungen der Kinderkommission machten deutlich, dass, obwohl die kulturelle Bildung<br />

in den Bildungsplänen des Elementarbereichs integriert ist und es eine Reihe an frühkindlichen<br />

kulturellen Angeboten (Tanz, Gesang, Rhythmusschulung oder Theater vom zweiten Lebensjahr<br />

an) von Kultureinrichtungen und außerschulischen Partnern gibt, diese eher langsam den<br />

Weg in die frühkindliche Bildung finden 440 . Dies hängt sicherlich auch damit zusammen, dass<br />

die Bildungspläne in den Ländern teilweise erst erprobt werden und in diesem Zusammenhang<br />

auch erst Kooperationsformen zwischen den Kindertagesstätten und Kultureinrichtungen gefunden<br />

werden müssen.<br />

Im Abschnitt Zivilgesellschaft wird aufgezeigt werden, dass es eine Reihe von Projekten, beispielsweise<br />

im Bereich Theater, Musik oder Literatur gibt, in denen Kultureinrichtungen bereits<br />

mit Kindertageseinrichtungen zusammenarbeiten. Wichtig ist aber die Verankerung der<br />

Notwendigkeit von kultureller Bildung im Bewusstsein von Bund, Ländern und Kommunen<br />

sowie die flächendeckende Versorgung an kulturellen Bildungsangeboten.<br />

3.4.3 bundesjugendkuratorium<br />

Im Jahr 2004 hat sich das Bundesjugendkuratorium ausführlich zur frühkindlichen Bildung<br />

in Deutschland geäußert. In dem Positionspapier „Bildung fängt vor der Schule an – Zur<br />

Förderung von Kindern unter sechs Jahren“ 441 erklärt das Bundsjugendkuratorium, dass es<br />

bei der politischen Debatte um die Kinderbetreuung eben nicht nur um Betreuungsfragen<br />

gehen darf, sondern vielmehr auch die Bildungsprozesse in der Zeit von null bis sechs Jahren<br />

in den Blick genommen werden müssen. Es müsse deutlich gemacht werden, dass „es nicht<br />

allein um die sichere Aufbewahrung der Kinder geht, sondern um die Schaffung von Orten, an<br />

denen diese beste Möglichkeiten und wesentliche Anregungen für lebenswichtige Bildungsprozesse<br />

finden“ 442 , so das Bundesjugendkuratorium. In diesem Zusammenhang macht das Bundesjugendkuratorium<br />

darauf aufmerksam, dass sich der Bildungsbegriff im Elementarbereich<br />

nicht verkürzt an der schulischen Bildung orientieren dürfe, da die Bildungspotentiale bei<br />

Kleinkindern sehr viel komplexer und vielfältiger sind und stärker von den Eigenaktivitäten<br />

des Kindes abhängen. In insgesamt acht Thesen führt das Bundesjugendkuratorium seine<br />

Überlegungen für eine umfassende frühkindliche Bildung aus. Dazu gehören 443 :<br />

440 Vgl. ebd. S. 3.<br />

441 Bundesjugendkuratorium: „Bildung fängt vor der Schule an – Zur Förderung von Kindern unter sechs Jahren“,<br />

Positionspapier des Bundesjugendkuratoriums, Bonn/Berlin 2004. http://www.bundesjugendkuratorium.de<br />

(Stand: 11. Juni 2008)<br />

442 Ebd. S. 4.<br />

443 Vgl. ebd. S. 6–12.

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