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KUlTUREllE BIlDUNG: AUFGABEN IM WANDEl - Deutscher Kulturrat

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● ● ● ● ● ● ● ● demographischer wandel 59<br />

sich aus Mitgliedern aller Fraktionen des Bundestages sowie externen Sachverständigen, die im<br />

Rahmen der Enquete-Kommission den gleichen Status wie Abgeordnete haben, zusammen.<br />

enquete-kommission des deutschen bundestages „demographischer wandel –<br />

herausforderungen unserer älter werdenden gesellschaft, an den einzelnen und die politik“<br />

Im Jahr 1999 hat der Deutsche Bundestag die Enquete-Kommission „Demographischer<br />

Wandel – Herausforderungen unserer älter werdenden Gesellschaft, an den Einzelnen und<br />

die Politik“ eingesetzt. 55 In dem Schlussbericht 56 vom 28.03.2002 werden neben den demographischen<br />

Grunddaten von 1991 bis 2000 das Generationenverhältnis, das Thema Arbeit<br />

und Wirtschaft, Migration und Integration, die Altersicherung sowie Gesundheit, Pflege<br />

und soziale Dienste behandelt. Die Kommission kommt zu dem Schluss, dass die demographische<br />

Entwicklung in Deutschland im Wesentlichen durch zwei Merkmale geprägt ist:<br />

Durch die zunehmende Alterung der Bevölkerung bei einem abnehmenden Teil der jüngeren<br />

Bevölkerung sowie durch die Migration ausländischer Bürgerinnen und Bürger, ohne die die<br />

Bevölkerung bereits in den 1970er Jahren zurückgegangen wäre 57 .<br />

In Hinblick auf die älteren Generationen unterstreicht die Enquete-Kommission, dass diese<br />

derzeit eine so gute körperliche und geistige Verfassung haben wie keine andere Generation<br />

zuvor. Darüber hinaus verfügen sie über ein hohes Bildungsniveau und einen flexiblen und<br />

mobilen Umgang mit ihrer Umwelt.<br />

Diese Tatsache lässt Rückschlüsse auf die vermehrte Wahrnehmung kultureller Bildungsangebote<br />

zu. Ältere Generationen werden somit zum einen stärkere Nutzer für kulturelle<br />

Bildungsangebote, zum anderen haben sie auch die Möglichkeit, als Kulturvermittler zu fungieren.<br />

So gilt es die Angebote kultureller Bildung für ältere Menschen zu erweitern, aber<br />

auch ihre Potentiale stärker zu nutzen.<br />

Ein gesondertes Kapitel des Schlussberichtes befasst sich mit der Frage Migration und Integration.<br />

Besonders der Bildung wird eine Schlüsselfunktion für Integration und Teilhabe beigemessen.<br />

So fordert die Kommission, dass die Bildungspotentiale der Menschen mit Migrationshintergrund<br />

stärker erschlossen werden müssen. Die Enquete-Kommission kommt zu<br />

dem Schluss, dass die Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern, die selbst aus den jeweiligen<br />

Zugewandertengruppen stammen, hilfreich sein könnte, um Mehrsprachigkeit und interkulturelle<br />

Bildung zu fördern. Die Kommission spricht sich dafür aus, einen für Einheimische<br />

und Zugewanderte verbindlichen Konsens der kulturellen Integration – unter Beachtung<br />

der Werteordnung des Grundgesetzes – zu formulieren und regt darüber hinaus an zu diskutieren,<br />

ob die Aufgabe „Integration“ als Staatszielbestimmung in das Grundgesetz verankert<br />

werden sollte. 58<br />

55 In der 12. und 13. Wahlperiode gab es bereits zwei Enquete-Kommissionen, die sich mit dem Thema demographischer<br />

Wandel befasst haben. Diese Kommissionen legten ihre Zwischenberichte in den Jahren 1994 (Drucksache<br />

12/7876) und 1998 (Drucksache 13/11460) vor.<br />

56 <strong>Deutscher</strong> Bundestag: Schlussbericht der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages „Demographischer<br />

Wandel – Herausforderungen unserer älter werdenden Gesellschaft an den Einzelnen und die Politik“, Drucksache<br />

14/8800, Berlin 2002. http://dip.bundestag.de/btd/14/088/1408800.pdf (Stand: 3. Juni 2008)<br />

57 Vgl. ebd.<br />

58 Vgl. ebd. S. 235.

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