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KUlTUREllE BIlDUNG: AUFGABEN IM WANDEl - Deutscher Kulturrat

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● ● ● ● ● ● ● ● frühkindliche kulturelle bildung 287<br />

3.6 Kommunalpolitik<br />

Kindertagesstätten, Familieneinrichtungen sowie Einrichtungen der Kinder- und Jugendbildung<br />

befinden sich in der Trägerschaft der Länder und Gemeinden oder werden maßgeblich<br />

von ihnen finanziert. Fragen der Bildungspolitik sind daher für die kommunalen Spitzenverbände<br />

von großer Bedeutung.<br />

3.6.1 deutscher städtetag<br />

Ganztägige Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen<br />

Im Zuge der PISA-Ergebnisse und den daraus entstandenen Diskussionen um eine Bildungsreform,<br />

hat sich 2003 auch der Deutsche Städtetag zu Wort gemeldet. In seinem Positionspapier<br />

„Ganztägige Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen“ 465<br />

fordert er u. a. die bedarfsgerechte Sicherung und Verbesserung von Erziehungs-, Bildungs-<br />

und Betreuungsmöglichkeiten für Kinder unter drei Jahren, die verbesserte Versorgung von<br />

Ganztagsplätzen für Kinder im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt, die Qualifizierung<br />

des pädagogischen Personals in Kindertagesstätten und Schulen sowie die bildungsbezogene<br />

Neugestaltung des Übergangs vom Kindergarten zur Schule. Als einen wichtigen Aspekt<br />

sieht der Deutsche Städtetag die Integration sportlicher, kultureller, musischer und sozialer<br />

Angebote in das Bildungsangebot der Schulen und Kindertagesstätten. Als Zukunftsaufgabe<br />

werden die Qualität der Elementarbildung und eine bessere Qualifizierung der Erziehrinnen<br />

und Erzieher angesehen. Der Deutsche Städtetag schreibt weiter: „Diese muss jedoch mit einer<br />

qualitativen Weiterentwicklung der Schule im Sinne einer individuellen und ganzheitlichen<br />

Förderung eingehen“. 466 Auch sei eine enge Abstimmung zwischen den Bildungseinrichtungen<br />

notwendig. Für die Bildungsqualität wird darauf verwiesen, dass sich die Bildung an dem Prozess<br />

der Selbstbildung orientieren muss und die Sprachförderung eines besonderen Augenmerks<br />

bedarf. In Anlehnung an die PISA-Ergebnisse, die im internationalen Vergleich gezeigt<br />

haben, dass Kinder, die früher in die Schule kommen, bessere Leistungen erbringen, empfiehlt<br />

der Deutsche Städtetag eine flexible Schuleingangsphase, die mit dem Vorziehen der Schulpflicht<br />

ab dem fünften Lebensjahr beginnen könnte, ohne jedoch die Schulzeit generell zu<br />

verlängern. Der Deutsche Städtetag unterstreicht, dass die Städte bereit sind, sich aktiv an den<br />

Reformprozessen im Bildungsbereich zu beteiligen. Dennoch müssten Zuständigkeitsregelungen,<br />

Strukturen und Finanzierungsmöglichkeiten kritisch hinterfragt 467 werden.<br />

In seiner Aachener Erklärung, die der Deutsche Städtetag in November 2007 verabschiedet<br />

hat, wird noch einmal explizit auf die Rolle der kulturellen Bildung in einem ganzheitlichen<br />

Bildungsverständnis aufmerksam gemacht. So heißt es:<br />

465 <strong>Deutscher</strong> Städtetag: Ganztägige Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen, 2003.<br />

http://www.staedtetag.de/10/presseecke/dst_beschluesse/artikel/2003/02/05/00027/ (Stand: 4. Juni 2008)<br />

466 Ebd. S. 3.<br />

467 Ebd. S. 2.

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