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KUlTUREllE BIlDUNG: AUFGABEN IM WANDEl - Deutscher Kulturrat

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handlungsfelder kultureller bildung ● ● ● ● ● ● ● ●<br />

dung und Forschung zusammen mit der KMK den „Deutschen Beitrag zum Zwischenbericht<br />

2008 im Rahmen des Arbeitsprogramms der EU-Bildungsminister: Allgemeine und<br />

berufliche Bildung 2010“ 429 herausgegeben. Frühkindliche Bildung wird darin als Schlüssel<br />

zu mehr Chancengerechtigkeit angesehen. Der Lesekompetenz wird in diesem Zusammenhang<br />

eine besondere Rolle zugewiesen.<br />

Als ein Arbeitsschwerpunkt wird die Einrichtung des Forschungsprojektes „Bildung in der<br />

frühen Kindheit“ genannt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in enger<br />

Abstimmung mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend<br />

durchgeführt wird. Ziel dieses Projektes ist es, die frühpädagogische Forschung stärker auszubauen.<br />

Im Oktober 2007 hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung eine Fachtagung<br />

mit dem Titel „Bildungshäuser für Kinder von drei bis zehn Jahren“ durchgeführt, an der<br />

Bildungsforscher, Vertreter von Verbänden und Kommunalverwaltungen teilnahmen, um<br />

über die Umsetzung frühkindlicher Bildung zu diskutieren.<br />

Zudem hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung die Expertise „Bildungshäuser<br />

für Kinder von drei bis zehn Jahren“ 430 in Auftrag gegeben, die vorhandene Modellvorhaben,<br />

Best-Practice Beispiele und die Erfahrungen anderer europäischer Länder darstellt.<br />

Bildungshäuser zielen darauf ab, Kindertageseinrichtungen und Grundschulen besser<br />

zu vernetzen und den Übergang vom Primar- zum Elementarbereich besser miteinander<br />

zu verzahnen. Um eine gelingende Kooperation zwischen Kindertageseinrichtungen und<br />

Grundschulen herzustellen, bedarf es, so die genannte Studie, Anstrengungen auf organisatorisch-struktureller,<br />

konzeptionell-didaktischer Ebene im Hinblick auf eine Bildungs- und<br />

Erziehungspartnerschaft mit Eltern sowie auf die Erfahrungsmöglichkeiten und Bildungschancen<br />

der Kinder. Die Autoren des Berichts schlagen vor, dass schriftliche Kooperationsvereinbarungen<br />

zwischen Kindertageseinrichtungen und den Grundschulen abgeschlossen,<br />

pädagogische Konzepte für Kindertageseinrichtungen erarbeitet und im Hinblick auf ein<br />

gemeinsames Bildungsverständnis Schulprogramme diskutiert werden sollten. Darüber hinaus<br />

sollen Eltern stärker in die Bildungskonzeption einbezogen und frühzeitig gemeinsame<br />

Aktivitäten der Grundschulen und Kindertageseinrichtungen durchgeführt werden, um<br />

den Kindern in den Kindertageseinrichtungen den Schuleintritt zu erleichtern.<br />

In der Studie wird explizit auch auf die Bildungschancen von Kindern mit Migrationshintergrund<br />

eingegangen und aufgezeigt, dass bei einer Kindergartenbesuchsdauer von mehr<br />

als drei Jahren Kinder mit Migrationshintergrund die gleiche Schuleignung aufwiesen wie<br />

Kinder ohne Migrationshintergrund. „Die Migrantenkinder in dieser Gruppe starteten unter<br />

ebenso guten Voraussetzungen in die Schule wie die deutschen.“ 431 Eine Untersuchung der<br />

Universität Mannheim zeigte, dass nur 6 % der Kinder mit Migrationshintergrund, die<br />

zwei Jahre eine Kindertageseinrichtung besucht haben, Förderbedarf beim Eintritt in die<br />

429 Bundesministerium für Bildung und Forschung / Konferenz der Kultusminister der Bundesrepublik Deutschland:<br />

<strong>Deutscher</strong> Beitrag zum Zwischenbericht 2008 im Rahmen des Arbeitsprogramms der EU-Bildungsminister<br />

Allgemeine und berufliche Bildung 2010, 2007. http://ec.europa.eu/education/policies/2010/natreport07/de_<br />

de.pdf (Stand: 4. Juni 2008)<br />

430 Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hg.): Bildungshäuser für Kinder von drei bis zehn Jahren, Berlin<br />

2007. http://www.bmbf.de/pub/expertise_bildungshaus.pdf (Stand: 4. Juni 2008)<br />

431 Ebd. S. 98.

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