Zeitlos – unvergänglich – unübertroffen - ChorPfalz online
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Seite 130 <strong>ChorPfalz</strong> November/Dezember 2008<br />
Grand Prix der Chöre - ein wirklich<br />
seltsamer Wettbewerb. Es gibt so<br />
viele Preise und Wettbewerbe, dass<br />
einer mehr oder weniger gar nicht<br />
auffällt. Ein öffentlich-rechtlicher<br />
Preis, noch dazu ein „Großer Preis“<br />
für Chöre, bei dem im Finale kein<br />
Chor singen darf, was er bisher<br />
gesungen hat, das ist freilich schon<br />
etwas „Besonderes“.<br />
„Grand Prix“ - bei diesem Begriff<br />
dachte ich früher an den großen<br />
europäischen Schlagerwettbewerb,<br />
an Ralph Maria Siegel, an<br />
Nicole, an „Ein bisschen Frieden“<br />
und an die vielen Diskussionen, ob<br />
das alles so mit rechten Dingen<br />
zugehen würde bei der Auswahl<br />
der deutschen Kandidaten. Schnee<br />
von gestern, über den längst<br />
finnische Heavy-Metal-Klänge<br />
hinweggestampft sind!<br />
Ein „Grand Prix der Chöre“ ist<br />
selbstverständlich etwas ganz<br />
anderes - dachte ich. Wenn unter<br />
1000 Chören nur 8 (in Worten:<br />
acht) den Weg ins Finale schaffen,<br />
dann muss das einfach der<br />
Canto vom Bel und der Groove<br />
vom Feeling sein. Zugegeben, ich<br />
bin etwas konservativ in meinen<br />
Vorstellungen. Nicht was das<br />
Stilistische betrifft! Da warten<br />
1000 Jahre Chormusik jeden Tag<br />
auf neue Begeisterung. Ich habe<br />
mich riesig darüber gefreut, dass<br />
es mit den „Abensternen“ auch<br />
ein Chor aus Baden-Württemberg<br />
ins Finale geschafft hat, und dann<br />
- dann hab ich mich mehrfach<br />
in der Programmzeitschrift versichert,<br />
dass die Sendung nicht<br />
„Musikantenstadl“ hieß, sondern<br />
„Grand Prix der Chöre“.<br />
Auf einen Mike Krüger als Chorfachmann<br />
und Juryspezialisten<br />
wäre ich selbst bei monatelangem<br />
Nachdenken nicht gekommen,<br />
Alexander Goebel war mir in<br />
der Chorszene auch kein Begriff<br />
und Jane Comerford von „Texas<br />
Lightning“, die hat eigentlich<br />
Ahnung von Musik - dachte ich.<br />
Als dann Carmen Nebel ihre ersten<br />
chorspezifischen Fragen (mit<br />
welchen Sängerinnen im Chor der<br />
Chorleiter schon ... hat) stellte,<br />
kapierte ich endlich, worum es<br />
beim „Grand Prix der Chöre“ geht:<br />
um eine Softkopie von DSDS -<br />
Deutschland sucht den Superchor.<br />
Die eigentliche Show sollte die<br />
Jury bieten, unterstützt von etwas<br />
Nebel (Carmen), weswegen man<br />
auch nach jedem Chorvortrag<br />
sehnsüchtig auf „Daumen hoch“<br />
oder „Daumen runter“ wartete.<br />
Zugegeben, die Sprüche waren<br />
nicht ganz so markig wie die von<br />
Dieter Bohlen - zum Glück auch<br />
nicht ganz so peinlich - aber mit<br />
Sach- und Fachverstand für Chormusik<br />
hatten sie eben so wenig<br />
zu tun wie die Titel und Arrangements<br />
mit den Chören, von denen<br />
sie gesungen wurden.<br />
Moment mal, werden Sie jetzt sagen.<br />
Was soll das heißen? Bleiben<br />
Sie ruhig, denn jetzt erfahren Sie<br />
etwas, was kein Zuschauer im Saal<br />
und im Fernsehen wusste. Auch<br />
ich nicht:<br />
1. Es gab für die Chöre keine Einflussnahme<br />
auf die Auswahl des<br />
Liedes, des Arrangements und der<br />
Choreographie, also auch nicht<br />
darauf, dass statt eines Swing- ein<br />
Rock-Arrangement geschrieben<br />
wurde.<br />
2. Titel und Chorsatz wurden für<br />
alle Stimmen genau vorgegeben,<br />
dabei waren Abweichungen nicht<br />
erlaubt.<br />
3. Die Vorgaben der Produktion<br />
umfassten alles, auch Brillen und<br />
Hüte. Nichts wurde dem Zufall<br />
überlassen. Sogar ein Ersatzchor<br />
war bis zuletzt hinter der Bühne.<br />
4. Die Reaktionen der Jury waren<br />
keineswegs spontan, die Dame<br />
und die Herren hatten sich bei<br />
der Probe bereits kräftig Notizen<br />
gemacht, von denen sie dann z.T.<br />
ablasen.<br />
5. Alle Arrangements stammten<br />
von Klaus Levermann (Chorverband<br />
NRW, Ressort Öffentlichkeitsarbeit<br />
und Fortbildung):<br />
Gewonnen hat ein Chor aus<br />
NRW - ein Schelm, der Böses<br />
dabei denkt. Dieser Gedanke<br />
war unsachlich und unfair, denn<br />
entschieden haben schließlich<br />
die Fernsehzuschauer, oder? Das<br />
ZDF muss sich die Kritik gefallen<br />
lassen, mit diesem Wettbewerb<br />
seinem öffentlich-rechtlichen<br />
Anspruch in keiner Weise gerecht<br />
geworden zu sein. (WolfGaNG<br />
laYEr über die ZDF-Veranstaltung<br />
am 13. August 2008)<br />
§ Der eingetragene<br />
Verein: Die vier<br />
häufigsten<br />
Haftungsrisiken<br />
des Vorstands<br />
In der Praxis ist oft festzustellen,<br />
dass Vorstände in beängstigender<br />
Weise ihre Geschäfte<br />
führen und sich zum Teil bewusst<br />
über bestehende Spielregeln<br />
und Rahmenbedingungen<br />
hinwegsetzen. Immer wieder<br />
ist dabei zu hören, dass man<br />
ja „nur ehrenamtlich tätig sei“,<br />
und dass ein anderer „den Job“<br />
übernehmen könne, wenn einem<br />
das eine oder andere nicht passe.<br />
Eine solche Einstellung ist nicht<br />
nur kurzsichtig, sie birgt auch<br />
erhebliche persönliche Risiken.<br />
1. Der Vorstand verletzt seine<br />
Pflicht zur ordnungsgemäßen<br />
Geschäftsführung<br />
Der Vorstand ist nach § 26 BGB<br />
das Geschäftsführungsorgan<br />
des Vereins bzw. für die ordnungsgemäße<br />
Erledigung der<br />
Geschäftsführung im Verein<br />
verantwortlich. Kommt er dieser<br />
Pflicht schuldhaft nicht nach<br />
und entsteht dem Verein dadurch<br />
ein finanzieller Schaden,<br />
kann er vom Verein persönlich in<br />
Anspruch genommen werden. Er<br />
haftet dann mit seinem Privatvermögen.<br />
2. Aufgaben- und Zuständigkeitsverteilung<br />
sind im Verein<br />
nicht klar geregelt<br />
Maßgebend für die Verteilung<br />
der Verantwortung im Verein<br />
sind die Regelungen in der<br />
Satzung. Der Vorstand ist verantwortlich,<br />
dass eine klare<br />
und eindeutige Aufgaben- und<br />
Zuständigkeitsverteilung im<br />
Verein vorgenommen wird.<br />
3. Die Untergliederungen und<br />
Abteilungen des Vereins werden<br />
nicht ausreichend überwacht<br />
Der Vorstand ist auch für das<br />
Handeln der Abteilungen/Untergliederungen<br />
des Vereins verantwortlich.<br />
Dies gilt vor allem für<br />
die steuerrechtlichen Pflichten<br />
im Außenverhältnis, da der Verein<br />
insgesamt ein einheitliches<br />
Steuersubjekt ist.<br />
4. Der Vorstand hat Risiken<br />
nicht versichert<br />
Der Vorstand muss sicherstellen,<br />
dass er sich gegen die Risiken<br />
der privaten Haftung ausreichend<br />
versichert, um nicht seine<br />
private Existenz aufs Spiel zu<br />
setzen. (www.redmark.de/verein)<br />
Landeschorwettbewerb<br />
2009 in den<br />
Startlöchern<br />
Der 8. Landeschorwettbewerb<br />
Rheinland-Pfalz unter der Trägerschaft<br />
des Landesmusikrates<br />
findet am 19. und 20. September<br />
2009 in Bingen statt. Letzter<br />
Anmeldetermin ist der 31. März<br />
2009. Die Ausschreibungsunterlagen<br />
mit u.a. Teilnahmebedingungen,<br />
Wertungskategorien/<br />
Wahlpflichtwerken, Wettbewerbsprogramm,<br />
Vortragsdauer,<br />
Literatur-Auswahlliste und dem<br />
Anmeldeformular sowie eventuell<br />
weitere Infos bitte anfordern<br />
bei der Geschäftsstelle des Landesmusikrates<br />
Rheinland-Pfalz,<br />
Kaiserstraße 26-30, 55116 Mainz,<br />
Tel. (06131) 22 69 12, Fax (06131)<br />
22 81 45, eMail: info@lmr-rp.de,<br />
I-Net: www.lmr-rp.de. (GENÖ)