Zeitlos – unvergänglich – unübertroffen - ChorPfalz online
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Seite 94 <strong>ChorPfalz</strong> Juli/August 2008<br />
Speyer<br />
Kreispressereferentin:<br />
Gerlinde Bosl<br />
Maximilianstraße 27<br />
67459 Böhl-Iggelheim<br />
Tel. (06324) 7 60 82<br />
gerlinde.bosl@freenet.de<br />
Chöre der Sängervereinigung<br />
Iggelheim beim<br />
Konzert mit Leib und<br />
Seele dabei<br />
„Chorgesang von der Romantik<br />
bis zur Moderne“ - so betitelte<br />
die Sängervereinigung Iggelheim<br />
ihren gut besuchten Konzertabend<br />
in der Wahagnieshalle<br />
und erntete für das gebotene<br />
farben- und facettenreiche Liedermosaik<br />
stehende Ovationen.<br />
Für die Buntheit des Programms<br />
war nicht allein die Titelvielfalt<br />
maßgeblich. Vier verschiedene<br />
Chorgruppen brachten obendrein<br />
Leben und Abwechslung<br />
auf die Bühne. Den Konzertauftakt<br />
„Zum festlichen Tag“<br />
bestritten der Männer- und<br />
Frauenchor gemeinsam, um<br />
den weiteren Konzertverlauf im<br />
Wechsel mit dem neu gegründeten<br />
Modern Chor sandy line<br />
zu gestalten. Die musikalische<br />
Zeitreise begann mit der von<br />
Franz Schubert vertonten Naturidylle<br />
„Die Nacht“, die bei dem<br />
profund singenden Männerchor<br />
in besten Händen war. Dem folgenden<br />
Friedrich-Silcher-Lied<br />
„Entschuldigung“ verliehen die<br />
Männerstimmen poesievollen<br />
Liebesbriefcharakter und stellten<br />
bei den ins Programm<br />
eingestreuten Spiritual Songs<br />
„My Lord, what a morning“ und<br />
„Down by the riverside“ Flexibilität<br />
unter Beweis - dies umso<br />
mehr, als es bei den folgenden<br />
Chorsätzen „Abendfrieden“ und<br />
„La Montanara“ volkstümlichfolkloristisch<br />
zuging und den Titeln<br />
„Wo die Rosen blühen“ und<br />
„Amor, Amor, Amor“ Schwung<br />
und Rhythmus angesagt waren.<br />
Der von Werner Funk geleitete<br />
Frauenchor sonnte sich in Feinschliff<br />
und ließ in pastellenen<br />
Tönen den Frühling anklingen.<br />
Duftig und rhythmisch beflügelt<br />
erklang die Schlagermelodie<br />
„Butterfly“. Klare, transparente<br />
Singweise gab der freiheitsorientiertenReinhard-Mey-Anleihe<br />
„Über den Wolken“ Aufwind.<br />
Die stimmerprobten Frauenstimmen<br />
streuten mit „Spanish<br />
Eyes“ sanfte Glut ins Repertoire<br />
und ließen im Vortrag<br />
des schottischen Traditionals<br />
„Amazing grace“ Dudelsackmusik<br />
erahnen. In zärtestem Dolce<br />
sang der Chor nach ABBA „Mich<br />
trägt ein Traum“ und landete<br />
mit dem Lyric „Die Rose“ einen<br />
Programm-Hit. Die tiefschürfende<br />
Melodik ausschöpfend,<br />
erhaschten die Sängerfrauen<br />
exakt jenen Moment zwischen<br />
Lächeln und Tränen, der in dem<br />
das Spannungsfeld der Gefühle<br />
auslotenden Lied die Seele berührt.<br />
Als singend einziehende<br />
muntere Schar stellte sich der<br />
Modern Chor sandy lane dem<br />
saalfüllenden Publikum vor. Er<br />
importierte Lieder von Sonne<br />
und Strand und den zündenden<br />
ABBA-Song „Chiquitita“. Das<br />
vielversprechende, von Sangesfreude<br />
getragene Debüt schloss<br />
mit Paulchen Panthers kessem<br />
Song „Wer hat an der Uhr gedreht“<br />
von Peter Igelhoff.<br />
Alwin Dinges leitet nicht nur als<br />
Funk-Nachfolger den Männerchor.<br />
Auch sandy lane nahm er<br />
nach der Gründung im Januar<br />
2008 unter seine Fittiche. Dass<br />
er als Dirigent überzeugte, war<br />
nur einer jener Pluspunkte, die<br />
Dinges bei dem Konzert der<br />
Sängervereinigung sammeln<br />
konnte. Er überraschte als<br />
Trompetenvirtuose und Tenorsolist<br />
mit viel stimmlicher und<br />
persönlicher Ausstrahlung - ein<br />
Tausendsassa eben. Ob Richard<br />
Straussens „Zuneigung“, Ruggero<br />
Leoncavallos „Mattinata“,<br />
die Melodie „Leise, ganz leise<br />
klingt’s durch den Raum“ aus<br />
der Oscar-Straus-Operette „Ein<br />
Walzertraum“ oder das amerikanisch-japanische<br />
Liebeslied<br />
„Love is a many splendoured<br />
thing“: Alwin Dinges sang differenziert<br />
nach Wort- und<br />
Klangsinn und meisterte brillant<br />
beachtliche Höhen. Eine<br />
exquisite Solonummer offerierte<br />
auch seine humoristische<br />
Ader. Gut, dass die Zuhörer<br />
seine erotischen Wortspielereien<br />
um das Klönschaf „Julia“<br />
nicht tierisch ernst nahmen und<br />
vor Begeisterung quietschten.<br />
Dagmar Sold begleitete die<br />
Chorszene und Alwin Dinges am<br />
Flügel. Hans Simon moderierte<br />
mit Witz, Charme und reichem<br />
Sachwissen.<br />
Werner Funk wird 70<br />
Altbewährt und junggeblieben<br />
feiert Werner Funk aus<br />
Böhl-Iggelheim seinen 70.<br />
Geburtstag. In seiner langen<br />
musikalischen Laufbahn hat<br />
er sich um das Chorwesen der<br />
Region in besonderem Maße<br />
verdient gemacht. Von 1997 bis<br />
zu diesem Frühjahr fungierte<br />
er als Kreischorleiter des Sängerkreises<br />
Speyer. Mit großen<br />
Choraufgeboten konzertierte<br />
Funk 2000 anlässlich seines 50jährigen<br />
Bestehens in und zugunsten<br />
der Speyerer Gedächtniskirche<br />
und 2005 im Dom zu<br />
Speyer zu dessen Erhaltung<br />
als Weltkulturerbe. Bei beiden<br />
Großveranstaltungen oblag<br />
Werner Funk die musikalische<br />
Leitung. Von 1972 bis 1982 und<br />
von 1987 bis 2007 fungierte<br />
Funk als Dirigent der Sängervereinigung<br />
Iggelheim. Als deren<br />
zweites Standbein gründete<br />
er 1999 einen Frauenchor, den<br />
er bis heute die rechten Töne<br />
lehrt. Von 1999 bis 2006 hatte<br />
er das Dirigat des MGV Concordia<br />
Schifferstadt inne. Die<br />
Ausbildung zum katholischen<br />
Kirchenmusiker absolvierte<br />
Funk in der Zeit von 1957 bis<br />
1959. Sieben Jahre diente er<br />
seiner Heimatpfarrei St. Simon<br />
und Juda Iggelheim als Organist<br />
und Leiter des Kirchenchors. Die<br />
Stabführung beim Kirchenchor<br />
Herz Jesu Schifferstadt hatte<br />
er 14 Jahre inne. Bei der Pfarrei<br />
St. Laurentius Schifferstadt besitzt<br />
der Name des Organisten<br />
Werner Funk einen guten Klang.<br />
Sein von großem Können, Idealismus<br />
und Liebe zur Musik<br />
getragenes Engagement wurde<br />
schon mehrfach ausgezeichnet.<br />
Im Jahr 2003 belohnte ihn der<br />
Deutschen Sängerbund für<br />
40-jährige Chorleitertätigkeit<br />
mit der Ehrennadel in Silber.<br />
Dem Sängerkreis Speyer blieb<br />
der Jubilar bei den jüngsten<br />
Wahlen an der Seite des neuen<br />
Amtsträgers Andreas Sold als<br />
stellvertretender Kreischorleiter<br />
erhalten.<br />
MGV Frohsinn Speyer:<br />
Sunflowers bei Kulturnacht<br />
Mit der Ausrichtung der Kulturnacht<br />
auch in diesem Jahr<br />
konnte die Stadt Speyer erneut<br />
einen Erfolg für sich buchen.<br />
In das Veranstaltungskonzept<br />
waren auch Konzerte in der<br />
Dreifaltigkeitskirche einbezogen.<br />
Gehaltvoll und höchst<br />
meisterlich erklangen hier Orgel-,<br />
Flöten- und Bläserklänge.<br />
Zudem hatten sich zwei Chorgruppen<br />
das Thema Gospel,<br />
Spiritual and more ausgesucht.<br />
Zum Einen waren dies die<br />
Sunflowers vom MGV Frohsinn<br />
Speyer. Sie lockten zu später<br />
Stunde noch zahlreiche Zuhörer<br />
ins Gotteshaus. Spirituals wurden<br />
gesungen, ebenso ruhige<br />
Balladen und ein Medley aus<br />
dem Musical „Joseph“. Dieses<br />
breite Repertoire verdeutlichte<br />
die Vielseitigkeit dieser Chorgruppe<br />
um den Dirigenten Peter<br />
Imhof, der auch am E-Piano und<br />
als Solist tätig war. Die sich<br />
aus insgesamt 35 Sängerinnen<br />
und Sängern rekrutierenden<br />
Sunflowers luden das Publikum<br />
im Wechsel zum Träumen<br />
und aktiven Mitmachen ein.<br />
(GerliNde bosl)<br />
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