Zeitlos – unvergänglich – unübertroffen - ChorPfalz online
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Seite 54 <strong>ChorPfalz</strong> Mai/Juni 2008<br />
mein Hobby wert?“ muss sich<br />
in die Richtung entwickeln, dass<br />
sich jeder mit seinen Fähigkeiten<br />
und Fertigkeiten anbietet, sich<br />
selbst einbringt und sich nicht<br />
rufen läßt.<br />
Dabei wäre es so leicht: Wenn<br />
alle nur ein wenig mehr zusätzlich<br />
täten, wäre für einige die<br />
Aufgabenerfüllung nicht nur<br />
leichter, sondern auch freudiger<br />
und schneller zu leisten.<br />
Ein letzter Punkt: Was ist mir<br />
mein Hobby finanziell wert?<br />
Gerade bei uns Sängerinnen und<br />
Sänger sehe ich ein Mißverhältnis<br />
des finanziellen Einsatzes<br />
zu dem Ertrag an menschlicher<br />
Bereicherung, an freundschaftlichen<br />
Verbindungen, an der<br />
Ausweitung des persönlichen<br />
Horizontes und dem Ertrag aus<br />
unvergesslichen Erlebnissen.<br />
Anders als beim einem Fußballspieler,<br />
einem Radrenner, einem<br />
Mitspieler in einer Kapelle oder<br />
in einem Orchester, kostet<br />
unser Hobby doch eigentlich<br />
fast nichts. Auch hier müßten<br />
wir uns ein Beispiel an unseren<br />
jungen Leuten nehmen, die für<br />
ihr Hobby entsprechend in die<br />
Tasche greifen. Ist es denn so<br />
abwegig, für die Organisation<br />
unseres Hobbys „Singen im<br />
Chor“ nicht auch dem Verein<br />
einen bestimmten Geldbetrag<br />
zur Verfügung zu stellen? Sind<br />
denn solche riesigen Diskussionen<br />
notwendig, wenn es<br />
darum geht, den Jahresbeitrag<br />
von 15 auf 20 € zu erhöhen?<br />
Ich finde, es wäre angebracht,<br />
Die Pfortzer Chorspatzen (o.) und die Sängervereinigung Maximiliansau<br />
wenn jede Sängerin und jeder<br />
Sänger seinem Verein im Jahr<br />
eine finanzielle Zuwendung<br />
in Höhe von 100 € zukommen<br />
lassen würde. Das könnte so<br />
geregelt werden, dass 20 € als<br />
Beitrag und 80 € als Spende<br />
gegen Spendenbescheinigung<br />
gezahlt werden. Auch diese<br />
Frage im finanziellen Bereich<br />
gehört dazu, was mir denn mein<br />
Hobby wert ist.<br />
Wenn ein Chor mit 30 Sängern<br />
3.000 € im Jahr von vornherein<br />
zur Verfügung hätte, dann<br />
könnte er doch auch im Sinne<br />
seiner Mitglieder besser agieren,<br />
freier planen. Ich weiß sehr<br />
wohl, meine Damen und Herren,<br />
dass solche Ausführungen im<br />
Protokoll einer solchen Tagung<br />
wie heute mit dem Kommentar<br />
verzeichnet wird: Unruhe bei<br />
den Zuhörenden. Ich meine, es<br />
ist unbedingt an der Zeit, dass<br />
wir selbst die Wertschätzung für<br />
unser Tun stärker zeigen müssen.<br />
Dann kehrt automatisch mehr<br />
Zufriedenheit, mehr Freude und<br />
mehr Optimismus bei uns ein.<br />
Denken Sie bitte darüber nach.<br />
Ich wollte mit meinen Darlegungen<br />
uns selbst aufrütteln.<br />
Nur wer selbst von sich und<br />
seinem Tun überzeugt ist, kann<br />
andere überzeugen. Ich halte<br />
es für an der Zeit, dass dieser<br />
Gedankengang in allen Vereinen<br />
angesprochen und diskutiert<br />
wird. Nehmen Sie ihn bitte mit<br />
nach Hause und gehen Sie offensiv<br />
damit um.<br />
<strong>ChorPfalz</strong>-Bezug ab<br />
01.01.2009 geregelt: Je<br />
sechs erwachsene Sänger/Sängerinnen<br />
ein Heft<br />
von jeder Ausgabe<br />
Mit überwiegender Mehrheit hat<br />
der Chorverbandstag das Thema<br />
„<strong>ChorPfalz</strong>-Bezug“ geregelt und<br />
beschlossen:<br />
1. Jeder Verein bezieht pro sechs<br />
erwachsene Sängerinnen und<br />
Sänger ein Exemplar pro Chor<br />
Pfalz-Ausgabe. Die Auf- und<br />
Abrundung erfolgt nach der<br />
mathematischen Regel.<br />
2. Ein einem Erwachsenenchor<br />
angeschlossener Kinderchor<br />
bleibt unberücksichtigt.<br />
3. Eigenständige Kinderchöre<br />
beziehen zwei Exemplare pro<br />
Ausgabe.<br />
4. Jugendchöre werden wie<br />
Erwachsenenchöre behandelt.<br />
5. Die Kosten von derzeit 1,60 €<br />
pro Ausgabe sowie die Kosten<br />
für Versand und Porto trägt<br />
der beziehende Verein.<br />
Der Kommentar<br />
Mit diesem Beschluss ist die bisherige<br />
Regelung, dass ein Verein<br />
zu einem angemessenen Chor-<br />
Pfalz-Bezug verpflichtet sei und<br />
dass man seitens des Verbandstages<br />
fünf Hefte pro Ausgabe für<br />
jeden Verein als „angemessen“<br />
betrachte, zu Gunsten einer weit<br />
gerechteren Lösung aufgehoben:<br />
Mussten bisher kleine Vereine<br />
mit nur wenigen Mitgliedern,<br />
Vereine, die von ihrer Anzahl her<br />
kaum noch singfähig sind, fünf<br />
Hefte pro Ausgabe beziehen<br />
(und bezahlen), sorgt die „6-er<br />
Regelung“ jetzt für mehr Gerechtigkeit<br />
- wer wenig Mitglieder<br />
hat, soll weniger Hefte erhalten<br />
müssen, große Vereine beziehen<br />
mehr, denn die können es sich<br />
eher leisten. Und auf die finanziellen<br />
Möglichkeiten gerade von<br />
Kinderchören wurde besonders<br />
Rücksicht genommen. Damit<br />
ist dieser Beschluss nicht nur<br />
gerechter, er ist vor allem auch<br />
ein Stück praktizierte Solidarität<br />
innerhalb unseres Verbandes.<br />
Aber kaum war der Beschluss<br />
unter Dach und Fach, knirschte es<br />
schon mächtig im Gebälk: Einige<br />
Vereinsvertreter erklärten in persönlichen<br />
Gesprächen, sich dem<br />
Beschluss des Chorverbandstages<br />
nicht unterwerfen zu wollen. Der<br />
Vertreter eines Wörther Vereins<br />
sagte Präsident Doppler frank<br />
und frei ins Gesicht, dass sein<br />
Chor mit immerhin 78 Sängern<br />
nicht mehr Exemplare als die<br />
bisherigen fünf beziehen werde.<br />
Punktum. Da blieb Präsident<br />
Doppler nichts anderes übrig, als<br />
auf das jetzt gültige Verbandsrecht<br />
zu verweisen - mit allen<br />
Konsequenzen für den Verein.<br />
Ebenfalls punktum.<br />
Es geht auch nicht anders: Irgendwann<br />
muss Schluss sein<br />
mit der dauernden Diskutiererei,<br />
einmal muss eine Entscheidung<br />
in die eine oder andere Richtung<br />
fallen. Auch ein Verband braucht<br />
Rechtssicherheit, so oder so. Der<br />
Verbandstag hat gesprochen<br />
und sich ohne Ausnahmen mit<br />
Mehrheit für die 6er-Regelung<br />
entschieden. Diese ist nun