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Akzeptanz von Ökosystementwicklung nach natürlicher ...

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Entstehung <strong>von</strong> Sturmfluten 15<br />

1. Es kommt zu einer Auffüllung des Beckens der südwestlichen und südlichen<br />

Ostsee mit Nordseewasser, wenn tage- und wochenlange Südwest- bis<br />

Westwinde das Ostseewasser in die nordöstliche Ostsee gedrückt haben.<br />

Eine Auffüllung <strong>von</strong> 0,3 bis 0,5 m ist möglich.<br />

2. Herrscht ein Wasseraufstau infolge starker Südwest- bis West-Winde in der<br />

nordöstlichen Ostsee und flaut der Wind ab oder kommt gänzlich zur Ruhe,<br />

so entsteht ein Rückschwingen. Dabei können Wasserstände <strong>von</strong> 0,6 bis 0,8<br />

m über Normal – Mittelwasser an der südwestlichen Ostseeküste erreicht<br />

werden, selbst maximal 1 m Schwingungsstau ist denkbar.<br />

3. Wenn jedoch beim Rückschwingen nicht Windstille, sondern über weiten<br />

Teilen des Ostseebeckens starke bis steife Winde (Windstärke 6 bis 7) aus<br />

Nord bis Nordost herrschen, so erfährt der Vorgang zusätzlich eine<br />

Windbeschleunigung (Windstau). Auf diese Weise werden an der<br />

südwestlichen Ostseeküste Wasserstände <strong>von</strong> 1,2 bis 1,5 m über Normal –<br />

Mittelwassers möglich.<br />

4. Der Vorgang steigert sich noch, wenn Nord - bis Nordost - Sturm<br />

(Windstärken 8, 9 oder sogar 10) auf die zurückschwingende<br />

Wasseroberfläche trifft. Dann können an der südwestlichen Ostseeküste<br />

sogar Wasserstände <strong>von</strong> 1,6 bis 2,2 m über Normal – Mittelwasser<br />

entstehen.<br />

5. Es gibt jedoch auch Sturmflutwasserstände, denen nicht der Aufstau in der<br />

nordöstlichen Ostsee und das Rückschwingen vorausgehen. Als reiner<br />

Windstau können Nordost – Stürme mit 8, 9 oder 10 Windstärken, die über<br />

weite Teile des Ostseebeckens wirken, an der Südwest – Küste der Ostsee<br />

Wasserstände <strong>von</strong> 1,5 bis 1,8 m über Normal – Mittelwasser erzeugen.<br />

6. Am Ufer entstehen örtlich und zeitlich Unterschiede bei den Wasserständen.<br />

Lokaler Wind kann eine Rolle spielen. In den Buchten läuft das Wasser<br />

höher auf. Man spricht vom Buchtenstau.<br />

7. Ein Staueffekt kann für die gesamte südwestliche Ostsee auch dann erreicht<br />

werden, wenn starke Nord- Stürme das Ablaufen des hohen Ostseewassers<br />

in die Nordsee über Beltsee und Kattegat verhindern.<br />

Einzeln oder in Kombination bilden die genannten hydrologischen Vorgänge mit<br />

möglichen zusätzlichen Impulsen die Sturmfluten der südwestlichen<br />

Ostseeküste. Ursachen sind dabei die meteorologischen Bedingungen, also die<br />

Wind- oder Luftdruckverhältnisse und nicht Gezeiten.<br />

Auch in den Bodden und Haffen treten Extremereignisse auf, hier jedoch in der<br />

Regel mit niedrigeren Wasserständen und mit Phasen zeitlicher<br />

Verzögerungen.<br />

Bei den Extremereignissen ist der Wasserstand der maßgebliche<br />

Belastungsfaktor. Daher ist er auch mit seiner Häufigkeit bestimmend für die<br />

Gliederung der Sturmfluten.

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