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Akzeptanz von Ökosystementwicklung nach natürlicher ...

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86<br />

Diskussion<br />

entstanden, denn das Grundproblem einer unterschiedlichen Auffassung <strong>von</strong><br />

Natur bleibt bestehen. Es hätte jedoch die Heftigkeit des Konfliktes herabsetzen<br />

können, da sich ein Verständnis auch für andere Positionen entwickelt hätte<br />

und es dadurch zu einer schnelleren Umsetzung gekommen wäre (vgl. Abs.<br />

5.2.11.).<br />

Auf die beiden in der UVS vorgestellten Möglichkeiten der Bauweise des<br />

Straßenbelages (vgl. Abs. 5.2.7.), soll nur in soweit eingegangen werden, als<br />

das es für die Mehrzahl der Befragten unverständlich ist, „wie man eine solche<br />

Rennpiste auf den Deich bauen konnte“ (z.B. IP-1, 10 & 15). In der UVS <strong>von</strong><br />

NEUHAUS & PARTNER (1999) wird die Untervariante 1, der Bau mit<br />

Straßenplatten, aus Sicht der Ingenieure klar favorisiert, da die Platten nicht so<br />

anfällig gegenüber Senkungen des Deiches und kostengünstiger sind. Auf die<br />

Bitte einer Erklärung zuckten alle Befragten mit den Schultern. Keiner konnte<br />

oder wollte diese Frage beantworten.<br />

Szenario zu Variante IV:<br />

Aus Sicht des Naturschutzes und der Anwohner hätte das Verlegen <strong>von</strong><br />

Straßenplatten auf dem Deich ausgereicht, um diesen als landwirtschaftlichen<br />

Weg und Radweg nutzbar zu gestalten. Das im Folgenden beschriebene<br />

Szenario zur Variante IV geht daher <strong>von</strong> Platten als Straßenbelag für den Deich<br />

aus. Es sollte aber nicht unerwähnt bleiben, dass die Kosten für den<br />

Straßenbau aus einer anderen Quelle als die des Deichbaus stammen. Dies<br />

zeigt ein weiters Mal die Unüberschaubarkeit der Finanzierung.<br />

Um dem Anwohnern entgegen zu kommen, hätte hier geprüft werden können<br />

ob eine Anbindung der Ortschaft Kamp an Rosenhagen über den Bahndamm<br />

realisierbar gewesen wäre (vgl. Szenario zu Variante I), da die Plattenstraße<br />

nicht mehr zu befahren ist.<br />

Die wesentlichen Forderungen des Naturschutzes (FöV NP; LUNG , StAUN)<br />

beziehen sich auf die Wasserstände im Untersuchungsgebiet. Eine Befürchtung<br />

ist, das bei niedrigen Wasserständen im Haff das Wasser aus dem Bruch läuft<br />

und bei erneuten Hochwasserständen wieder hinein, dadurch entsteht eine<br />

schädliche Dynamik der Wasserstände, denn es strömt stets eutrophes Wasser<br />

aus dem Haff in das Bruch (GREMER/VEGELIN/EDOM 2000). Um dieser zu<br />

begegnen bzw. Extrema abzupuffern, sollte in den Flutgraben an der Schleuse<br />

Zartenstrom (vgl. Anhang) eine so genannte Sohlschwelle eingebaut werden.<br />

Diese verhindert ein übermäßiges Abfließen des Wassers aus dem Moor bei<br />

Niedrigwasserständen im Haff. Der Einbau einer solchen Schleuse ist bis heute<br />

nicht erfolgt, da eine Finanzierung schwieriger zu sein scheint, als ursprünglich<br />

angenommen worden ist. Der Forderung auf einen Verzicht der Schlitzung<br />

(Beräumung) des Haffdeichs an fünf Stellen ist <strong>nach</strong>gekommen worden. Hier ist<br />

jedoch anzunehmen, dass dies nicht zwingend aus naturschutzfachlichen<br />

Überlegungen heraus geschehen ist, sondern ebenfalls aus finanziellen, da<br />

eine Schlitzung nur vom Wasser aus durchzuführen ist (vgl. NEUHAUS &<br />

PARTNER 1999) und dies mit erheblichen Kosten verbunden ist.

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