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Akzeptanz von Ökosystementwicklung nach natürlicher ...

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72<br />

Fläche 3<br />

Diskussion<br />

Der Bereich der Hochmoorkalotte wurde am geringsten <strong>von</strong> den<br />

Überflutungsereignissen (1995 und Folgende) beeinflusst. Die Fläche liegt mehr<br />

als zehn Zentimeter ü.NN und ist somit in ihren Kernbereichen <strong>von</strong> den direkten<br />

Folgen (lang anhaltender Überstau), die anderen Teilen des<br />

Untersuchungsgebietes stark zugesetzt haben, verschont geblieben. Im<br />

Wesentlichen war und ist die Fläche mit einem Fichtenforst, verschiedenen<br />

Ausprägungen des Stieleichenwaldes, Birkenaufwuchs und einigen<br />

gehölzfreien Flächen zu beschreiben. Unterschiede aus den Jahren 1962 und<br />

1994 lassen sich wiederum auf Änderungen der Nomenklatur zurückführen.<br />

Lediglich der Fichtenforst kam neu in das Gebiet, es muss eine Aufforstung<br />

kurz <strong>nach</strong> der Vegetationserfassung <strong>von</strong> HURTTIG/SCHULZE (1962) gegeben<br />

haben.<br />

Westlich des Schwedengestells, im Kern der alten Hochmoorfläche, stellt sich<br />

das Gebiet 2002 fast gehölzfrei dar. 30 Jahre <strong>nach</strong> dem Deichbau <strong>von</strong> 1933<br />

sprechen HURTTIG/SCHULZE (1962) <strong>von</strong> einem Birkenbruch. GRÜNBAUER/CHEUNG<br />

(1994) beschreiben die Fläche mit einem dichten Birkenaufwuchs auf<br />

Kahlschlägen eines Fichtenforstes.<br />

Die Entwässerung des Anklamer Stadtbruchs wirkte sich auch auf das<br />

Hochmoor aus, da es mit Gräben durchzogen ist, dadurch waren die Flächen<br />

einem erheblichen Wasserstress ausgesetzt. Dies mag eine Erklärung für den<br />

verstärkten Birkenaufwuchs, den GRÜNBAUER/CHEUNG (1994) kartiert haben,<br />

sein. Logisch erscheint dann auch, dass sich die Fläche sieben Jahre <strong>nach</strong> der<br />

Sturmflut vom 3./4. November 1995 wieder mit einem lichteren Bewuchs<br />

darstellt, da sich die Wasserstände im Hochmoorkern erhöht haben. Es kann<br />

somit, mit aller Vorsicht, <strong>von</strong> einer Regeneration des Hochmoores gesprochen<br />

werden. Auch <strong>nach</strong>dem sich das Wasserregime für das Hochmoor zum<br />

Besseren gewendet hat, stellen die Gräben eine ernste Bedrohung für die<br />

Moorflächen dar. Soweit sie nicht vollständig verbaut sind, entwässert das Moor<br />

bei niedrigen Wasserständen und bei Hochwasserereignissen kann durch sie<br />

nährstoffreiches Haffwasser in die Moorflächen gelangen. Da Hochmoore<br />

mesotroph-sauer (SUCCOW/JESCHKE 1986, S. 29; SUCCOW/JOOSTEN 2001, S.<br />

392) sind, ist das Eindringen <strong>von</strong> nährstoffreichem Haffwasser in der<br />

Schädlichkeit für das Moor mit einem Trockenfallen zu vergleichen.<br />

Betrachtet man den östlichen Teil der Hochmoorkalotte (östlich des<br />

Schwedengestells), so zeigt sich, dass sich diese Fläche über den gesamten<br />

Betrachtungszeitraum nur sehr gering verändert hat. Unterschiede in den<br />

Bezeichnungen <strong>von</strong> HURTTIG/SCHULZE (1962) und GRÜNBAUER/CHEUNG (1994)<br />

sind auch hier nur auf Veränderungen in der Nomenklatur der<br />

Vegetationsformen zurückzuführen (vgl. SUCCOW/JOOSTEN 2001). Die<br />

Vegetation auf dieser Fläche ist sicherlich auch 2002 als Pfeifengras-Birken-<br />

Stieleichenwald anzusprechen. Es erschien jedoch wenig sinnvoll, hier eine<br />

Vegetationsform auszuscheiden, da zum einen die Baumschicht in einer<br />

gesonderten Karte betrachtet wird und zum anderen die Dominanzarten der<br />

Kraut- und Strauchschicht im Mittelpunkt der Betrachtungen standen. Das<br />

Gebiet der Hochmoorkalotte ist die einzige Teilfläche des<br />

Untersuchungsgebietes, in der der Wald so gut wie keinen Schaden durch die<br />

Überstauereignisse seit November 1995 genommen hat. Der Pfeifengras-<br />

Birken-Stieleichenwald hatte einen hohen Anteil an der Gesamtfläche des<br />

Waldes (vgl. GRÜNBAUER/CHEUNG 1994), weite Teile sind im Jahre 2002 als

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