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Akzeptanz von Ökosystementwicklung nach natürlicher ...

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70<br />

Diskussion<br />

• Für das Regenmoorschutzprogramm Mecklenburg-Vorpommern fertigte<br />

GREMER ein Entwicklungskonzept zum Anklamer Stadtbruch an. So wurde im<br />

Jahre 1994 eine dritte Karte des Gebietes erstellt. Diese Vegetationskarte baut<br />

auf der <strong>von</strong> GRÜNBAUER/CHEUNG auf und stellt im Wesentlichen eine<br />

Vereinfachung dieser dar.<br />

• Die mit der Sturmflut vom 3./4. November 1995 einsetzenden<br />

Veränderungen der Vegetation wurden im UG zuerst <strong>von</strong> PRAGER (2000) im<br />

Rahmen ihrer Diplomarbeit aufgenommen. PRAGER beschränkt sich nicht auf<br />

das NSG, sondern betrachtet auch Flächen außerhalb, was dieser Arbeit<br />

zugute kommt, denn es gibt dadurch Vegetationsaufnahmen der das<br />

Naturschutzgebiet umliegenden, ehemals landwirtschaftlich genutzten Flächen.<br />

Sie arbeitet sehr kleinflächig und betrachtet nur drei Teilflächen des<br />

Küstenüberflutungsbereiches. Dadurch wird der hohe Grad der Dynamik im<br />

Gebiet gut verdeutlicht, aber ein Vergleich erschwert.<br />

• Im gleichen Jahr (2000) wurde in „Naturschutzarbeit in Mecklenburg-<br />

Vorpommern“ <strong>von</strong> GREMER/VEGELIN/EDOM eine Vegetationskarte veröffentlicht.<br />

Da diese eine Vereinfachung der Karte <strong>von</strong> GRÜNBAUER/CHEUNG (1994)<br />

darstellt, die mit der Karte <strong>von</strong> VOIGTLÄNDER aus dem gleichen Jahr verschnitten<br />

wurde, ist sie für weitere Betrachtungen nicht geeignet. Die Vegetation ist in<br />

einem Zustand hoher Dynamik (PRAGER 2000), so dass es nicht ratsam<br />

erscheint, alte Karten miteinander zu verschneiden, um die Vegetation<br />

darzustellen, denn es hat den Anschein, als sei die Karte ein Abbild der<br />

Vegetation des Jahres 2000. Dies ist unwahrscheinlich, da die Veränderung in<br />

der Vegetation sechs Jahre <strong>nach</strong> den Vegetationsaufnahmen <strong>von</strong><br />

GRÜNBAUER/CHEUNG (1994) schon sehr deutlich zu beobachten waren (z.B. das<br />

Absterben der Bäume).<br />

6.1.3. Ergebnisse aus dem Vergleich der Karten<br />

Im Jahr 2002 befand sich die Vegetation in einem Stadium, das durch<br />

Artenarmut gekennzeichnet ist. Durch die starken Veränderungen der<br />

Standortfaktoren, vor allem in der Wasserstufe und im Wasserregimetyp, ist das<br />

Arteninventar auf ein Minimum zusammengeschrumpft. Einerseits ist der<br />

Toleranzbereich vieler Arten überschritten worden und sie fielen aus.<br />

Andererseits sind den momentanen Verhältnissen angepasste Arten noch nicht<br />

oder nur teilweise in das Gebiet eingewandert. Wenn aus einer Grünlandfläche<br />

ein Flachgewässer entsteht, dauert es eine gewisse Zeit, bis sich<br />

entsprechende Pflanzen ansiedeln.<br />

Mit der Extensivierung und dem Beginn der Wiedervernässung setzte eine<br />

Vegetationsdifferenzierung ein. Durch die sehr langen Überstauphasen wurde<br />

diese Entwicklung gestoppt und es kam zu einer Uniformierung (vgl. PRAGER<br />

2000, S. 38) der Vegetation.<br />

Auch der Zusammenbruch des Waldes auf rund 75 Prozent der Nutzholzfläche<br />

<strong>von</strong> 1995 hat entscheidend zu einem Rückgang der Artenanzahl beigetragen.

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