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Akzeptanz von Ökosystementwicklung nach natürlicher ...

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46<br />

Ergebnisse<br />

die Vorgänge im Überflutungsbereich Anklamer Stadtbruch sehr polemisch als<br />

eine Art Verschwörung und finanzielle Bereicherung Weniger zum Schaden<br />

Vieler. Alle in der Vorlage genannten Zahlen erscheinen auf den ersten Blick<br />

völlig übertrieben und haltlos, haben aber bei genauerer Betrachtung und dem<br />

Vergleich mit anderen Aussagen (z.B. WBV; ZwV PtL; Bewohner Bugewitz)<br />

einen wahren Kern (vgl. Exkurs S. 91). Es kommt im Konflikt häufig zu<br />

Missverständnissen, da Zahlen gebraucht werden, die nicht verglichen werden<br />

können. Der Vorsitzende und Gründer des Vereins, Herr Dr. Soschinka, spielt<br />

eine wichtige Rolle in der Diskussion um den Deichbau. Er und die Personen,<br />

die sich um ihn geschart haben, streiten für den Neubau bzw. die<br />

Instandsetzung des Haffdeichs, da es für sie nicht zu verstehen ist, wie man es<br />

als im Interesse des Naturschutzes bezeichnen kann, wenn über 600 ha<br />

(Mengel mündl.) gesunder Wald „absaufen“ (s. Anhang). Es wird auch versucht,<br />

eine volkswirtschaftliche Begründung für den Neubau des Haffdeichs zu liefern,<br />

die einige nicht <strong>von</strong> der Hand zu weisende Argumente hat, aber völlig konträr<br />

zu den deutschen und europäischen Förderrichtlinien zu laufen scheint (s.<br />

Exkurs S. 91). Die Aktivitäten des Vereins haben durch das Schaffen <strong>von</strong><br />

Tatsachen, den Bau des Neuen Deichs an der Rückzugslinie Alte Plattenstraße<br />

Rosenhagen-Bugewitz, <strong>nach</strong>gelassen; man musste eingestehen, diesen Kampf<br />

verloren zu haben. Der Verein weist weiterhin auf die Utopie des Vorgangs hin.<br />

5.2.3. Kurze Beschreibung des Konflikts<br />

Die Beschreibung des Konfliktverlaufes mit all seinen Facetten ist in der Historie<br />

(Abs. 2.2.) <strong>nach</strong>zulesen. An dieser Stelle wird der Konflikt, zum schnellen<br />

Überblick, in drei Phasen eingeteilt.<br />

Als erste Phase des Konfliktes ist der Zeitraum unmittelbar <strong>nach</strong> dem<br />

Deichbruch zu verstehen. In diesem Zeitraum waren die Flächennutzer<br />

(Anwohner, Forst- und Landwirtschaft) mit Ausnahme der Naturschützer <strong>von</strong><br />

der Notwendigkeit der Deichinstandsetzung Zartenstrom überzeugt. Es herrscht<br />

eine enorme Konfliktbereitschaft und der Wille, die eigene bevorzugte Variante<br />

(Deichsanierung bzw. Deichrückverlegung) durchzusetzen, ist als stark<br />

anzusehen.<br />

Phase zwei beinhaltet den Seitenwechsel einer Einzelperson. Die nicht weiter<br />

zu benennende Person wechselte, nicht <strong>von</strong> den Überlegungen des<br />

Naturschutzes, so scheint es, sondern <strong>von</strong> ökonomischen überzeugt, <strong>von</strong> der<br />

„Nutzerseite 25 “ auf die „Schützerseite“. Durch diesen Wechsel und den damit<br />

verbundenen Nutzungsverzicht bzw. die Verkaufsbereitschaft der<br />

Flächeneigentümer wurde die Rückverlegung des Deiches Zartenstrom und<br />

damit die „Neuregulierung des hydrologischen Systems Kamp-Rosenhagen-<br />

Bugewitz“ in der inzwischen abgeschlossenen Form erst möglich. Dieser<br />

Wechsel wird in der Diskussion noch genauer betrachtet. In diese Phase fallen<br />

auch die Kommunalwahlen in Bugewitz (s. Abs. 5.2.4.) bei denen die<br />

Überflutungsproblematik noch einmal hochkocht.<br />

Als dritte Phase wird der Zeitraum <strong>nach</strong> der Deichrückverlegung bis zum<br />

Abschluss des Planfeststellungsverfahrens verstanden. Da, wie schon erwähnt,<br />

das <strong>nach</strong> Aussage der Unteren Wasserbehörde notwendige PFV (vgl. Abs.<br />

25 Es sei an dieser Stelle noch mal ausdrücklich erwähnt, dass „Naturnutzer“ auch zu den<br />

„Naturschützern“ gezählt werden können. Hier bietet sich diese Unterscheidung jedoch an.

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