04.12.2012 Aufrufe

Akzeptanz von Ökosystementwicklung nach natürlicher ...

Akzeptanz von Ökosystementwicklung nach natürlicher ...

Akzeptanz von Ökosystementwicklung nach natürlicher ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

88<br />

Diskussion<br />

denn sie hat die Initiative ergriffen und die Diskussion um die Regulierung des<br />

„hydrologischen Systems Kamp-Rosenhagen-Bugewitz“ eröffnet 36 .<br />

Das Mitwirkungsproblem<br />

Wenn es in den Ergebnissen an einigen Stellen den Eindruck machen könnte,<br />

als sei auch das Mitwirkungsproblem auf eine mangelnde Öffentlichkeitsarbeit<br />

des Projektbüros (ZwV PtL) zurückzuführen, so soll dem nicht gänzlich<br />

widersprochen werden, es sei nur angemerkt, dass auch die Mentalität der<br />

Menschen im UG einen großen Anteil daran hat. „Das gehört zur Mentalität, dass<br />

sie nicht mit der Trikolore auf die Barrikaden gehen“ (IP-16).<br />

Einige der Anwohner hatten auch gar „kein Interesse sich zu informieren“, wie IP-5<br />

zu berichten weiß. Dies mag mit einer gewissen Resignation zusammen<br />

hängen, die bei einigen der Interviewpartner zu spüren war, „… sind<br />

abgeschrieben, können unsere Häuser ja auch wo anders bauen“ (IP-6). Eine<br />

möglich Erklärung mag auch die Aussage eines Interviewpartners aus der<br />

Arbeit <strong>von</strong> KRIEGER (1998; S. 53) „Inzwischen hat der gelernte DDR-Bürger<br />

gemerkt, die Diktatur der Partei ist ersetzt worden durch die Diktatur des<br />

Geldes. (…) Wo das Geld regiert, hat der normale Mensch nichts mehr zu<br />

sagen. Und deswegen, glaube ich, haben auch viele Leute einfach resigniert“<br />

sein.<br />

Ein verbreiteter Eindruck der Bevölkerung im UG ist, „wir können es doch nicht<br />

ändern“ (IP-7), daher wird <strong>von</strong> Beginn an nicht versucht, aktiv am<br />

Entscheidungsfindungsprozess mitzuwirken.<br />

Kommunikation und Information<br />

An dieser Stelle muss zuerst einmal eine Lanze für die Verantwortlichen der<br />

Wiedervernässung gebrochen werden, das Anklamer Stadtbruch und damit<br />

verbunden die Problematik des Deichbaus ist nur ein kleiner Teil des<br />

Aufgabenbereichs des Wasser und Bodenverbandes und des Projektbüros vom<br />

Zweckverband Peenetal-Landschaft.<br />

Für die Betroffenen schafft diese „unzureichende Öffentlichkeitsarbeit“ (IP-10 & 15)<br />

jedoch einen negativen Beigeschmack, der die Interpretation zulässt, „nur wer<br />

etwas weiß, kann sich auch beschweren“ (IP-9).<br />

Einigen der Anwohner kann man sicherlich zum Vorwurf machen, sie haben<br />

sich gar nicht informieren wollen, aber die Meinung unter den Anwohnern, „es<br />

ist viel gemauschelt worden“ (IP-1), ist durchaus zu verstehen. Ob mehr<br />

Transparenz eine breitere <strong>Akzeptanz</strong> zur Folge gehabt hätte?<br />

Die Beantwortung dieser Frage kann nicht Ziel der Arbeit sein, es hätte aber<br />

versucht werden müssen und die Aussagen <strong>von</strong> RENN/OPPERMANN (1995)<br />

lassen dies vermuten.<br />

36 Die immer wieder auftauchenden Anschuldigungen gegen Naturschützer, die den Deich<br />

geschlitzt haben sollen (Gerüchte) werden hier nicht berücksichtigt, da, wenn sie zu beweisen<br />

wären da<strong>von</strong> ausgegangen werden kann, das sie zur Anzeige gekommen wären. Eine mögliche<br />

Erklärung für die Gerüchte um die Schlitzungen, ist der Versuch der Forst, mit Hilfe <strong>von</strong> Röhren im<br />

Deich mehr Wasser in den Forst zu bekommen (vgl. Abs. 5.2.6.: Landwirtschaft – Forstwirtschaft).<br />

Keiner wird aber so weit gehen wollen, der Forst zu unterstellen, sie hätte das Bruch fluten wollen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!