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Akzeptanz von Ökosystementwicklung nach natürlicher ...

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Ergebnisse<br />

höheren Wasserstände und die langen Überstauphasen können sich Gehölze<br />

nicht oder nur in geringem Umfang ansiedeln.<br />

Fläche 5<br />

Als letztes wird eine Fläche verglichen, zu der es, mit Ausnahme der Kartierung<br />

<strong>von</strong> VOIGTLÄNDER (1994), keine Vegetationsaufnahmen gibt. Die Wiese, die<br />

linker Hand der Plattenstraße <strong>von</strong> Rosenhagen <strong>nach</strong> Kamp am Eingang in das<br />

Gebiet liegt (s. Abb. 5.1), wurde weder <strong>von</strong> HURTTIG/SCHULZE (1962) noch <strong>von</strong><br />

GRÜNBAUER/CHEUNG (1994) beschrieben, da sie sich nicht in den Grenzen des<br />

NSG Anklamer Stadtbruch befindet. Es handelt sich um Flächen, die <strong>von</strong> der<br />

LPG Ducherow als Grünland genutzt wurden. Die Hauptnutzung bestand in der<br />

Mahd zur Silagegewinnung. Zu diesem Zweck wurden die Flächen <strong>nach</strong> der<br />

Komplexmelioration zu Beginn der 1970er Jahre umgebrochen und mit einer<br />

typischen Saatgrasmischung neu angesät.<br />

Dactylis glomerata (Gemeines Knaulgras),<br />

Lolium perenne (Deutsches Weidelgras) und<br />

Alopecurus pratensis (Wiesen-Fuchsschwanz)<br />

waren in der Mischung enthalten, um nur einige Arten zu nennen (IP-4).<br />

In der Karte 2003 stellt sich dieses Areal als eine<br />

Wasserfläche mit Thypha latifolia<br />

(Schmalblättriger Rohrkolben), der inselartig angeordnet ist, dar.<br />

Diese Fläche liegt unter NN, somit ist sie ständig überstaut und es wird ein<br />

Flachgewässer mit dem entsprechenden Arteninventar entstehen. Auf Grund<br />

des Wasserstandes, wenn dieser auf dem Niveau <strong>von</strong> 2002 bleibt, kann da<strong>von</strong><br />

ausgegangen werden, dass sich auf dieser Fläche keine Gehölze ansiedeln<br />

werden.<br />

Abschließend lässt sich sagen, dass mit der Wiedervernässung des<br />

Küstenüberflutungsbereiches Anklamer Stadtbruch eine<br />

Vegetationsentwicklung begonnen hat, die im Rahmen dieser Arbeit nicht<br />

vorhergesagt werden kann. Der Zeitraum einer Diplomarbeit ist nicht<br />

ausreichend, um die massiven Änderungen der Standortfaktoren (Wasserstufe,<br />

Wasserregimetyp, Trophiestufe und Säure-Base-Stufe), die sich noch immer im<br />

Wandel befinden, und deren Auswirkungen auf das UG mit einer Größe <strong>von</strong><br />

1765 ha zu erfassen und zu untersuchen. Die Auswirkungen der<br />

Wiedervernässung sind in den Randbereichen, vor allem auf den ehemaligen<br />

Wiesen, am deutlichsten. Auch lässt sich sagen, dass der Wald auf den tiefer<br />

gelegenen Flächen zu 100 Prozent abgestorben ist bzw. stark <strong>von</strong> den<br />

Überstauungsereignissen in Mitleidenschaft gezogen wurde.<br />

Auf Grund der hohen Dynamik der Standortbedingungen im Gebiet ist es nicht<br />

möglich, eine Prognose zukünftiger Vegetationsformen abzugeben, es ist noch<br />

nicht vorhersehbar, in welche Richtung sich das Gebiet entwickelt. Und aus<br />

diesem Grunde wurde keine Prognose erstellt, da diese nur oberflächlich hätte<br />

ausfallen können (vgl. Anhang).<br />

Um die Vegetationsentwicklung im Anklamer Stadtbruch zu verfolgen, sollte das<br />

<strong>von</strong> Gremer begonnene Monitoring des Gebietes fortgeführt werden. Die<br />

Überflutung eines stark degradierten Moorkomplexes <strong>von</strong> diesen Ausmaßen

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