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Akzeptanz von Ökosystementwicklung nach natürlicher ...

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Ergebnisse<br />

Nutzung und Schutz mündet oft in Nutzungskonflikte, wenn <strong>von</strong> beiden<br />

Bestrebungen dasselbe Territorium (vgl. Abs. 3.3.) betroffen ist.<br />

Einige der Konflikte im Prozess der „Neuregulierung des hydrologischen<br />

Systems Kamp-Rosenhagen-Bugewitz“ werden <strong>nach</strong>folgend erläutert.<br />

Naturschutz–Landwirtschaft<br />

Lange bevor das Moorschutzprogramm verabschiedet worden ist, gab es <strong>von</strong><br />

Seiten des Naturschutzes, unter vielen anderen, die Forderung an die<br />

Landwirtschaft, sich aus Niedermoorstadtorten zurückzuziehen. „Zu DDR-Zeiten<br />

wurde um jeden Grashalm gekämpft. Nach der Wende sind die Viehbestände<br />

abgebaut worden, und daher wird nicht mehr so viel Futter gebraucht“ (IP–4).<br />

Dadurch konnten viele Flächen stillgelegt werden. So kam es auf selbigen zu<br />

einer Annäherung <strong>von</strong> Naturschutz und Landwirtschaft. Die Flächen um das<br />

Untersuchungsgebiet wurden vor der Wende intensiv und <strong>nach</strong> der Wende<br />

extensiv genutzt. Hier ist eine Annäherung <strong>von</strong> Naturschutz und Landwirtschaft<br />

zu beobachten.<br />

Naturschutz–Forstwirtschaft<br />

Allgemein ist für die Forstwirtschaft der Wald die Stätte der Holzerzeugung,<br />

Arbeitsplatz und Raum für Arten- und Biotopschutz. Die forstökonomische<br />

Rentabilität des Anklamer Stadtbruches ist, wie die der meisten deutschen<br />

Wälder, fraglich (vgl. HAMPICKE 1994; NEUHAUS & PARTNER 1999, S. 148). Ein<br />

Urwald ist in den Augen vieler Naturschützer eine Attraktion und wird zum<br />

Symbol des Paradigmenwechsels im Naturschutz und der ästhetischen<br />

Landschaftswahrnehmung. Diese ökonomisch-rationale Betrachtung<br />

ver<strong>nach</strong>lässigt jedoch die psychologische Komponente, die hier der<br />

ausschlaggebende Faktor im Konflikt zu sein scheint. Der Wald hat sich durch<br />

aktive Aneignung in Form <strong>von</strong> Pflege und „Nutzung“ als zentrales<br />

Heimatsymbol etabliert. Daher wird die emotionale Beziehung zu diesem<br />

Symbol durch die Bestrebungen des Naturschutzes (Wiedervernässung)<br />

empfindlich gestört.<br />

Anwohner–Naturschutz<br />

Die Anwohner nutzen das Anklamer Stadtbruch zur Erholung und Entspannung,<br />

ob beim Ausflug mit der Familie oder der Beobachtung der Hirschbrunst. Die<br />

stärksten Gegner der Wiedervernässung sind im UG aufgewachsen oder leben<br />

dort schon seit längerer Zeit und identifizieren sich mit den Anklamer<br />

Stadtbruch. Sie kennen das Bruch als einen begehbaren, erlebbaren<br />

forstwirtschaftlich genutzten Wald mit Wanderwegen und Informationstafeln für<br />

Touristen (vgl. Naturschutz-Forstwirtschaft).

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