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Akzeptanz von Ökosystementwicklung nach natürlicher ...

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Sozialwissenschaftliche Betrachtung 85<br />

des Moores mit eutrophem Wasser aus dem Haff ist aus naturwissenschaftlicher<br />

Sicht (GREMER 1994) zu vermeiden. Auch reichen<br />

Wasserstände, die eine Aufrechterhaltung der forstwirtschaftlichen Nutzug<br />

zulassen, nicht aus, um das Anklamer Stadtbruch zu regenerieren (vgl.<br />

SUCCOW/JOOSTEN 2001). GREMER/VEGELIN/EDOM (2000) sprechen <strong>von</strong><br />

anzustrebenden Wasserständen im Gebiet, die nicht unter Flur fallen.<br />

Variante III:<br />

Diese Variante spielt in der gesamten Diskussion um den Deichbau kaum eine<br />

Rolle. Die beiden gewichtigsten Gründe, die <strong>nach</strong> Aussage der UVS gegen<br />

diese Variante sprachen, waren zum ersten die schlechte Erreichbarkeit der<br />

Baustelle und die hohen Kosten, die mit einer Trockenlegung dieser verbunden<br />

gewesen wären zum zweiten der fortgeschrittene Flächenaufkauf durch den<br />

Zweckverband „Peenetal-Landschaft„ und die damit in Frage stehende<br />

Nutzergarantie als Bedingung einer Förderfähigkeit.<br />

Für die Anwohner ist die Variante völlig uninteressant, da sie wie alle außer der<br />

Zweiten eine teilweise Aufgabe des Stadtbruchs bei gleichzeitigem Verlust der<br />

Verbindung zum Kamp zur Folge hat.<br />

Variante IV:<br />

Diese Variante ist aus Sicht der Ingenieure die am schnellsten und mit dem<br />

geringsten Auffand zu realisierende (vgl. Anhang).<br />

Von Seiten des Naturschutzes stellt sie schon einen Kompromiss da. Das<br />

prioritäre Ziel ist die Revitalisierung des Niedermoores und der Hochmoorrelikte<br />

(GREMER 1996). Dieses ist bei einer Umsetzung der Variante II aufgrund der<br />

weiterhin künstlichen Vorflut nicht zu erreichen, daher stellt die Variante IV neben<br />

der Variante I eine mögliche Lösung da. Die hier betrachtete Variante IV verfügt in<br />

den Augen einiger Naturschützer nur über eine naturnahe Vorflut. Demzufolge<br />

handelt es sich, die Wiederholung sei gestattet, um einen Kompromiss, „aber<br />

andererseits man muss auch mal Kompromisse eingehen. Das ist klar“ (IP-15).<br />

Die Förderfähigkeit war auch gegebene, da der Landwirt, der die hinter dem<br />

neu zu errichtenden Deich liegenden Flächen bewirtschaftet, bereit war, eine<br />

Nutzugsgarantie abzugeben. Ein weiterer Vorteil, <strong>von</strong> der Kostenseite her, war<br />

eine in diesem Falle zugesagte 100%tige Förderung des Deichbaus durch die<br />

Landesregierung. Dieser Punkt kann als einer der Entscheidenden angesehen<br />

werden, denn <strong>von</strong> den verantwortlichen Verbänden wurde fast ausschließlich<br />

hierüber gesprochen (vgl. Anhang).<br />

Alle vorgetragenen Kostenargumente zählen bei der lokalen Bevölkerung nur<br />

wenig, da sie der Meinung sind, „die Variante ist gar nicht so kostengünstig wie<br />

überall erzählt wird“ (z.B. IP- 4 & 7) (vgl. Exkurs S. 91).<br />

Durch die Komplexität der Förderbedingungen und die damit oft verbundene<br />

Auffassung, „es war doch genug Geld da“ (z.B. IP-7 & 9) schließt sich der Kreis<br />

der Missverständnisse, der durch umfassendere Informationen und dem<br />

Versuch einen Experten zu stellen, dem die Bewohner vertrauen, hätte<br />

durchbrochen werden können. Eine breitere <strong>Akzeptanz</strong> im Sinne <strong>von</strong><br />

„ausdrückliche Zustimmung“ (vgl. Abs. 3.4.) wäre dadurch womöglich nicht

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