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Akzeptanz von Ökosystementwicklung nach natürlicher ...

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3.3. Heimat<br />

Heimat 21<br />

Der Begriff Heimat wird im Brockhaus 2002 folgendermaßen definiert:<br />

„subjektiv <strong>von</strong> einzelnen Menschen oder kollektiv <strong>von</strong> Gruppen, Stämmen,<br />

Völkern, Nationen erlebte territoriale Einheit, zu der ein Gefühl besonders<br />

enger Verbundenheit besteht. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist Heimat<br />

zunächst auf den Ort (auch als Landschaft verstanden) bezogen, in den der<br />

Mensch hineingeboren wird, wo die frühen Sozialisationserlebnisse<br />

stattfinden, die weithin Identität, Charakter, Mentalität, Einstellungen und<br />

schließlich auch Weltauffassungen prägen. Insoweit kommen dem Begriff<br />

grundlegend eine äußere, auf den Erfahrungsraum zielende, und eine auf die<br />

Modellierung der Gefühle und Einstellungen zielende innere Dimension zu, die<br />

(zumal der Begriff Heimat zunächst mit der Erfahrung der Kindheit verbunden<br />

ist) dem Begriff eine meist stark gefühlsbetonte, ästhetische, nicht zuletzt<br />

ideologische Komponente verleihen.“ (BIBLIOGRAPHISCHES INSTITUT & F. A.<br />

BROCKHAUS AG 2002)<br />

Die Definition des Heimatbegriffs im Brockhaus vermittelt einen guten ersten<br />

Eindruck und Überblick, aber „Heimat“ ist mehr.<br />

Das Wort "Heimat" hat derartig viele Bedeutungen, dass es sich kaum in eine<br />

andere Sprache übersetzen lässt. Inzwischen ist "Heimat" vom Begriffssinn her<br />

auch mit Bedeutungen <strong>von</strong> Worten wie "Idylle", "Seele", "Poesie" oder auch<br />

"Treue" belegt worden. Von diesen Bedeutungen war, wenn es um "Heimat"<br />

ging, allerdings in der Vergangenheit keine Spur. Das Wort war sogar alles<br />

andere als ein poetisches Wort, es war ein ganz und gar nüchternes Wort. Es<br />

wurde bis zur Mitte des neunzehnten Jahrhunderts im juristischen und<br />

geographischen Sinne gebraucht. Der Begriff wurde vornehmlich in Amtsstuben<br />

wie Polizei und Bürgermeisteramt <strong>von</strong> Hoheitsdienern und Notaren verwendet,<br />

wenn es um den Geburtsort bzw. den Wohnort oder um das Herkunftsland ging<br />

(JENS 1985).<br />

Mit Bedeutungen wie "Sentimentalität", "Seele", "Traurigkeit" und "Treue" wurde<br />

der Begriff Heimat aber erst durch Berichte <strong>von</strong> Schriftstellern, die fern der<br />

Heimat im Exil lebten, belegt. So wurde der Begriff Heimat zu dem komplexen<br />

Begriff, den er heute darstellt.<br />

Die allgemeinen Wechselwirkungen zwischen geographischem Raum und<br />

menschlichem Verhalten finden in einem Territorium statt. Externe<br />

Einwirkungen auf dieses Territorium haben Reaktionen der Personen zur Folge,<br />

die sich mit ihm identifizieren. Die menschliche Revierverteidigung setzt umso<br />

heftiger ein, je größer die (subjektiv) wahrgenommene Gefahr ist.<br />

Heimat lässt sich vom Konzept des Territoriums her als „Gesamtheit sozioterritorialer<br />

Bindungen an den engeren Lebensraum“ definieren (WEICHHART<br />

1990, S. 27).<br />

GRÖNEMEYER (1999) umschreibt den Begriff Heimat in seinem gleichnamigen<br />

Lied mit: „Heimat ist kein Ort – Heimat ist ein Gefühl“.

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