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Akzeptanz von Ökosystementwicklung nach natürlicher ...

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„Ökonomische“ Aspekte des Konfliktes 91<br />

Exkurs: „Ökonomische“ Aspekte des Konfliktes<br />

Das <strong>von</strong> den Anwohnern als „fauler Kompromiss“ (IP-5, 7 & 10) bezeichnete<br />

Szenario IV, die inzwischen umgesetzte Vorzugsvariante der UVS, wird im<br />

folgenden Einschub mit dem Szenario II, dem Neubau bzw. der Sanierung des<br />

Haffdeichs, im Bezug auf finanzielle Aufwendungen verglichen. Nur dieses wird<br />

voll <strong>von</strong> den befragten Anwohnern akzeptiert.<br />

Bei einem Vergleich der Zahlen in der UVS ist das umgesetzte Szenario IV um<br />

1,5 Millionen Euro günstiger als das Szenario II. Letzteres stellt in der UVS<br />

schon einen Kompromiss dar, denn der geplante Haffdeich würde nicht mehr<br />

die vorhergehende Schutzhöhe erreichen.<br />

Es wird versucht, auch solche Kosten zu berücksichtigen, die durch die<br />

Umsetzung des jeweiligen Szenarios verursacht werden. Alle Angaben sind in<br />

Euro. Die Folgekosten wurden für einen Zeitraum <strong>von</strong> 20 Jahren angenommen.<br />

Es wurde weder eine Verzinsung noch ein Inflationsausgleich berücksichtigt, da<br />

eine ökonomische Betrachtung nicht Teil dieser Arbeit ist.<br />

Die Tabelle dient der Überprüfung der Aussage, die finanziellen Mittel der<br />

Rückverlegung des Deiches hätten (rein rechnerisch) zur Instandsetzung des<br />

Außendeiches (Zartenstrom) ausgereicht. Zu bedenken ist, keiner der<br />

Anwohner ist über die verschiedenen Förderrichtlinien und die damit<br />

verbundene Widmung der Gelder ausreichend informiert.<br />

Es werden die einzelnen Kostenpunkte gegenübergestellt. Hiermit soll das<br />

Argument des Naturschutzes: „Nur eine Deichrückverlegung ist zu finanzieren.“ (IP-<br />

2 & 3) mit dem vorgebrachten Gegenargument: „Es gab doch genug Geld.“ (z.B.<br />

IP–11 & 12) verglichen werden.<br />

Die Kosten werden in einmalige Kosten, Festkosten, indirekte Kosten und<br />

sonstige Kosten unterteilt. Unter den einmaligen Kosten werden die Kosten des<br />

Szenarios im eigentlichen Sinne verstanden, d.h. alle direkten Kosten aus<br />

einem Deichneubau bzw. einer Sanierung des Deiches. Mit den Festkosten<br />

sind kalkulierbare Folgekosten, die sich aus der Maßnahme ergeben, für die<br />

nächsten 20 Jahre gemeint. Im Punkt indirekte Kosten sind die Sachen<br />

aufgeführt, die als weitere Folgen des jeweiligen Szenarios angesehen werden<br />

müssen und auch einmaliger Art sein können. Die sonstigen Kosten<br />

beschreiben weitere Folgekosten, die nicht sicher vorhersehbar sind.<br />

Die Werte stammen aus den Interviews, aus Zeitungsartikeln und aus der UVS<br />

(NEUHAUS & PARTNER 1999), einem Gegengutachten, beauftragt vom<br />

Haffdeichverein (ARCHITEKTEN- UND INGENIEURUNION STRALSUND GmbH 1999).<br />

Sie sind mit dem Kurs 1€ = 1,95583 DM in Euro umgerechnet und dann der<br />

Einfachheit halber gerundet worden. Auf eine genaue Ausweisung der Quellen<br />

im Einzelnen ist verzichtet worden, da die Tabelle keinen Anspruch auf<br />

Exaktheit erhebt, sonder nur verdeutlichen soll, dass das umgesetzte Szenario<br />

(IV) nicht der günstigste Kompromiss aus Sicht der Anwohner ist/war. Bei einer<br />

zu ungenauen Datenlage wurde gänzlich auf eine Angabe <strong>von</strong> Werten<br />

verzichtet. Um das Problem zu verdeutlichen, wurden diese Posten dennoch in<br />

der Tabelle aufgeführt. Diese „Milchmädchenrechnung“ erhebt keinen Anspruch<br />

auf Vollständigkeit und Richtigkeit der einzelnen Werte, sondern dient nur der<br />

Veranschaulichung des Problems.

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