Akzeptanz von Ökosystementwicklung nach natürlicher ...

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92 Exkurs Tabelle E.3 37 : Kostenübersicht der Szenarien II und IV mit Folgekosten im Vergleich Deichinstandsetzung Zartenstrom (Szenario II) einmalige Kosten Deichsanierung 1.952.000 38 SW-Instandsetzung 52.500 Grabengrundräumung 100.000 Festkosten SW-Kosten 450.000 Deicherhaltung 200.000 indirekte Kosten Reparatur der Straße zum Kamp XXX SUMME > 2.754.500 Deichneubau an der Plattenstraße (Szenario IV) einmalige Kosten Deichneubau 590.575 SW-Instandsetzung 37.500 Flächenaufkauf XXX Entschädigung der Stadt Anklam 1.000.000 UVS 130.000 Euroradweg und Straße auf dem Deich 315.000 Schlitzungen des Außendeichs 7.500 Ablaufverlegung der Tongrube 15.000 Festkosten SW-Kosten 150.000 Deicherhaltung 41.600 indirekte Kosten Kosten für Rechtsstreitigkeiten XXX Verlegen der Kreisstraße zum Kamp 3.600.000 Baugrundgutachten des Bahndammes 50.000 Planfeststellungsverfahren XXX sonstige Kosten Weitere Flächenaufkäufe XXX Aufforsten von min. 600 ha Ausgleichsfläche 2.500.000 SUMME: > 8.437.175 Bei der Deichinstandsetzung, der von den Anwohnern bevorzugten Variante (Szenario II), fallen den einmaligen Kosten nur die Deichinstandsetzung mit knapp 2 Millionen Euro, die Instandsetzung von Schöpfwerken mit ca. 50.000 Euro und eine Grabengrundräumung mit 100.000 Euro zu. Zu den Festkosten gehören die Kosten für den Schöpfwerksbetrieb von 450.000 Euro und die Deicherhaltung von 200.000 Euro. Im Szenario II sind als indirekte Kosten nur die Kosten für die Reparatur der Straße zum Kamp angeführt worden, ohne einen konkreten Wert nennen zu können. Insgesamt ergäben sich bei einer Deichinstandsetzung Zartenstrom (Szenario II) Kosten von rund 2,8 Millionen Euro plus die Kosten der Straßenreparatur. 37 Die Tabelle stellt die Rechnung nach, die von den Bewohnern aufgestellt wird. 38 Dieser Wert ist schon ein Kompromiss, denn es wird in der UVS angegeben, dass der Deich nicht auf die notwendige Schutzhöhe saniert wird, sondern nur auf eine niedrigere (vgl. NEUHAUS & PARTNER 1994)
„Ökonomische“ Aspekte des Konfliktes 93 Im umgesetzten Szenario IV, der Deichrückbau auf die Plattenstraße (Bugewitz-Rosenhagen), sind die einmaligen Kosten viel umfangreicher. Neben den Kosten für den Deichneubau von ca. 600.000 Euro und der Schöpfwerksinstandsetzung von ca. 40.000 Euro gehören weitere Posten, wie unter anderem die UVS und der Euroradweg mit ca. 1 Millionen Euro plus weitere Kosten für eine Entschädigung der Stadt Anklam von ebenfalls 1 Millionen Euro und Kosten für weitere Flächenaufkäufe, die nicht beziffert werden konnten. Wie im oben beschriebenen Fall sind die Festkosten dieses Szenarios auch die Kosten für die Deicherhaltung mit rund 40.000 Euro und für den Schöpfwerksbetrieb mit 150.00 Euro. Die indirekten Kosten sind wie die einmaligen Kosten umfangreicher als im zuerst beschriebenen Szenario und schlagen mit mehr als 3,6 Millionen Euro plus weitere Kosten, z.B. Rechtsstreitigkeiten, zu Buche. Im umgesetzten Szenario sind zusätzlich noch sonstige Kosten aufgeführt worden. Zu diesen zählen weitere Flächenaufkäufe durch den Zweckverband und die Kosten für die Aufforstung einer Ausgleichsfläche, die laut Waldgesetz (§§ 14, 15, 18 & 19 LWaldG M-V) gefordert wird und laut einem Interviewpartner mit 2,5 Millionen Euro zu Buche schlagen könnte. In der Summe ergibt sich ein Wert von rund 8,5 Millionen Euro. Vergleicht man nun die „Gesamtkosten“ der beiden Szenarien, hat das Argument des Naturschutzes auf dem ersten Blick keine Gültigkeit. Jedoch stellt sich an dieser Stelle die Frage, ob es eine Einsparung von ca. 1,5 Millionen Euro (laut UVS) wert sein darf (IP-9), auf die Akzeptanz der Bevölkerung vor Ort zu verzichten. Das Argument des Naturschutzes hinkt in den Augen der Anwohner. Zwar muss auch im Szenario II eine Straße instand gesetzt werden, aber der Rosenhäger Damm ist wesentlich kürzer. Die Verlegung der Kreisstraße kostet laut Aussagen der Anwohner 3,6 Millionen Euro. Eine komplette Instandsetzung der Straße ist noch nicht erfolgt. Dieses müsste noch geschehen, da sich ein Großteil der jetzigen Straße in einem ähnlich schlechten Zustand wie die alte Verbindungsstraße durch das NSG befindet. Auch muss darauf hingewiesen werden, dass die Bitumendecke auf dem neuen Deich aus einer anderen Quelle bezahlt wurde, da die Kosten für den Deichbau höher als erwartet ausgefallen sind und somit die Straßenbaukosten noch extra in die Berechnung eingehen müssten. Sollte das Land M-V auf eine Aufforstung von Ausgleichsflächen bestehen, müssen dem umgesetzten Szenario IV die oben angeführten Kosten zugerechnet werden. Ist dies nicht erforderlich, sinken die Kosten für das Szenario IV um 2,5 Millionen Euro. Trotzdem bleibt das umgesetzte Szenario mehr als doppelt so teuer, wie das von den Anwohnern favorisierte Szenario II. Bei einer Betrachtung aus Sicht der Interviewpartner scheint deren Argument stimmig. Die Zahlen in der UVS, in die nur wenige Anwohner Einsicht genommen haben, beschränken sich auf Kosten für wasserwirtschaftliche Anlagen (Deich, Schöpfwerk) und direkte Folgekosten (z.B. Mahd der Deiche). Beide Argumente haben ihre Berechtigung. Nur ist es traurig, dass die Naturschützer kein naturschutzfachliches Argument als Hauptargument für eine Wiedervernässung als eine Kostenersparnis, wie sie die UVS zu Tage bringt,
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