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Akzeptanz von Ökosystementwicklung nach natürlicher ...

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Sozialwissenschaftliche Betrachtungen 67<br />

al. 1993). Hierbei spielt das Wissen eine entscheidende Rolle, denn wenn dem<br />

Anwohner nicht vermittelt wird, dass im Naturschutz ein Leitbildwechsel statt<br />

gefunden hat und Wildnis nicht mehr als Bedrohung verstanden wird, dann<br />

kann er die Situation auch nicht verstehen.<br />

• Beteiligung der Anwohner - Aufklärung<br />

Verbunden mit der besseren Öffentlichkeitsarbeit ist die Beteiligung der<br />

Betroffenen. In der ganzen Diskussion um den Anklamer Stadtbruch geht es<br />

nur um ökonomische Interessen bzw. das monetär Machbare. In erster Linie<br />

sind daher Interessensvertreter <strong>von</strong> wirtschaftlich betroffenen Gruppen am<br />

Verfahren beteiligt. Es wird nicht auf die Empfindungen, Werte und Emotionen<br />

der Anwohner eingegangen. Es sollte nicht vergessen werden, die Anfänge des<br />

Naturschutzes hatten viel mit Ästhetik, Erholung und Heimat („Heimatschutz“)<br />

zu tun.<br />

• Kompromissbereitschaft <strong>von</strong> beiden Seiten<br />

Von Seiten des Naturschutzes wird scheinbar nicht auf die Interessen der<br />

Anwohner eingegangen. In der UVS hätte eine Variante (z.B. Szenario zu<br />

Variante-1; s. Abs.5.2.7.) diskutiert werden müssen, die dem Anspruch der<br />

Bürger auf direkte Verbindung zum Kamp Genüge getan hätte. Allein die<br />

Bereitschaft, eine solche Variante zu prüfen, hätte ein Entgegenkommen<br />

symbolisiert. Schon durch die Wahl der Varianten in der UVS wird das Ergebnis<br />

vorweggenommen. Es hat nicht den Anschein, als wären wirkliche Alternativen<br />

gesucht worden. Diese Gedanken, so das Ergebnis der Untersuchungen,<br />

gingen den Befragten durch die Köpfe. Es besteht ein tiefes Misstrauen<br />

gegenüber dem Naturschutz und allen Verwaltungsstrukturen, die am Prozess<br />

der Wiedervernässung beteiligt waren. Die Bewohner fühlen sich „verraten und<br />

verkauft“ (IP-6, 11 & 13).<br />

• Notwendige Rechtsgrundlagen<br />

Auch im Interesse des Naturschutzes ist es notwendig, den handelnden<br />

Behörden, Verbänden und Vereinen verwaltungsrechtliche Verfahrensweisen<br />

an die Hand zu geben, die überschaubar sind. Der Naturschutz scheint für die<br />

Anwohner durch das Hin und Her mit dem Planfeststellungsverfahren und der<br />

Plangenehmigung an einer Verschwörung beteiligt zu sein.

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