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Akzeptanz von Ökosystementwicklung nach natürlicher ...

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Sozialwissenschaftliche Betrachtungen 61<br />

Naturschutz entstehen. Hierbei handelt es sich um die Leitbilder des<br />

Naturschutzes (vgl. Abs. 3.2.) und die Auffassung <strong>von</strong> Natur (vgl. Abs. 3.1.).<br />

Wiedervernässung als Existenzbedrohung<br />

In der ersten Phase <strong>nach</strong> der Überflutung im Jahr 1995 waren sich alle<br />

Vertreter <strong>von</strong> wirtschaftlichen Interessen in der Region einig, „das Wasser muss<br />

wieder raus“ (IP-1, 4 & 15).<br />

Die Forstwirtschaft (Stadt Anklam) bangte um die Nutzholzfläche, die Landwirte<br />

um die landwirtschaftlichen Nutzflächen und die Besitzer <strong>von</strong> Ferienwohnungen<br />

um die Urlaubsgäste. In einem ersten Aufschrei standen die Vertreter <strong>von</strong><br />

wirtschaftlichen Interessen damit alle auf einer Seite, es war die Seite der<br />

Anwohner.<br />

Wirtschaftliche Interessen<br />

Die wirtschaftlichen Interessen besitzen einen extrem hohen Stellenwert und<br />

prägen die Einstellung zur Wiedervernässung <strong>nach</strong>haltig (vgl. Mauscheleien).<br />

„Große finanzielle Verluste für die Stadt Anklam durch das Sterben der Bäume.“ (IP-<br />

16)<br />

„Die Regionalentwicklung ist total verschlafen worden“ (IP-12)<br />

Tourismusförderung - Tourismusbremse<br />

Von Seiten der Befürworter der Wiedervernässung ist oft zu hören, „durch die<br />

Einmaligkeit des Gebietes und der Vorgänge werden Touristen angelockt“ (IP-2 & 3).<br />

Dies wird durch Artikel in der Presse (z.B. WARMBIER 1998) bestätigt.<br />

Die Gegner der WV bestreiten dies, sie sagen, „Touristen waren auch vorher<br />

schon im Gebiet und eine Zunahme der Zahlen hat nichts mit der WV zu tun, sondern<br />

ist auf den Ausbau des Hafens Kamp zum Wasserwanderrastplatz, die<br />

Fährverbindung 33 zwischen Usedom und Festland (Kamp) und auf das kulturelle<br />

Angebot zurückzuführen“ (IP-6). Die WV behindert den Ausbau zum<br />

Touristenmagneten, denn die Verbindung vom Kamp <strong>nach</strong> Rosenhagen ist<br />

nicht mehr gegeben. „Der Kamp ist das Kleinod der Region“ (IP-12) welches durch<br />

die Wiedervernässung <strong>von</strong> der Muttergemeinde abgeschnitten ist.<br />

Die Bewertung des Tourismus als Wirtschaftsfaktor der Region wird genauso<br />

konträr diskutiert wie der Deichbau selbst.<br />

„Der Tourismus hat durch dieses Ereignis einen Aufschwung erlebt, da viele Menschen<br />

kommen um, sich das Gebiet anzusehen.“ (IP-1)<br />

„Sicherlich ist der Tourismus eine Nische, aber nicht das wirtschaftliche Potential der<br />

Zukunft“ (IP-5)<br />

Kommunikation und Information<br />

Alle Befragten äußerten sich zu der Menge und der Qualität der Informationen,<br />

die sie erhalten haben.<br />

33 In der Saison betreibt ein Bewohner des Ortes Kamp eine kleine Personen und Fahrrad-<br />

Fähre.

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