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Akzeptanz von Ökosystementwicklung nach natürlicher ...

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Vegetationserfassung und Vegetationsentwicklung 39<br />

Da das Hochmoor <strong>von</strong> Gräben durchzogen ist (s. Anhang), wirkte die<br />

Entwässerung des Anklamer Stadtbruches auch auf diese Flächen. Durch die<br />

Wiedervernässung der umliegenden Flächen wurde der Wasserstress, dem das<br />

Hochmoor ausgesetzt war und bei extremen Niedrigwassern im Haff immer<br />

noch ist, verringert. Die Wasserstände im Moor erhöhten sich (MENGEL 2002<br />

mündl.). Auch im Jahre 2003 stellen die alten Gräben eine Gefahr dar. Sind<br />

diese nicht vollständig verbaut, kann bei Hochwasserereignissen<br />

nährstoffreiches Haffwasser in die Moorflächen gelangen und das Hochmoor<br />

bei Niedrigwasser über diesen Weg entwässern.<br />

Die östlich des Schwedengestells gelegene Teilfläche der Hochmoorkalotte hat<br />

sich im Betrachtungszeitraum nur geringfügig verändert. HURTTIG/SCHULZE<br />

(1962) bezeichnen die Vegetation als Pfeifengras-Stieleichen-Birkenwald. In<br />

GRÜNBAUER/CHEUNG (1994) wird die Vegetation als Pfeifengras-Birken-<br />

Stieleichenwald angesprochen. Dieser Unterschied in der Bezeichnung ist auf<br />

eine Änderung der Nomenklatur der Vegetationsformen zurückzuführen. Wie<br />

aus der Waldzustandskarte hervorgeht, ist der Wald in diesem Bereich<br />

weitestgehend <strong>von</strong> den Hochwasserereignissen unberührt geblieben. In der<br />

vorliegenden Arbeit werden Luzula pilosa (Haar-Hainbinse), Molinia caerulea<br />

(Pfeifengras), Frangula alnus (Faulbaum) und Rubus fruticosus (Faltblättrige<br />

Brombeere) als Dominanzarten auf dieser Fläche beschrieben, in die noch eine<br />

kleine Fichtenschonung eingeschlossen ist. Der Autor hat da<strong>von</strong> Abstand<br />

genommen, Vegetationsformen auszuscheiden, zumal sich die<br />

Vegetationsbetrachtung auf die Kraut- und Strauchschicht konzentriert und die<br />

Bäume auf Teilflächen abgestorben sind und somit nicht betrachtet wurden. Die<br />

auszuscheidene Vegetationsform wäre sicherlich als Pfeifengras-Birken-<br />

Stieleichenwald anzusprechen. Somit hat sich in diesem Bereich die<br />

Vegetationsform über einen Betrachtungszeitraum <strong>von</strong> 40 Jahren erhalten.<br />

Fläche 4<br />

Die Große Kuhle (vgl. Abb. 5.1) ist in der Karte <strong>von</strong> HURTTIG/SCHULZE (1962) als<br />

waldarme, z.T. gebüschreiche Regenerations-<br />

Stadien auf ehemaligen Torfabbauflächen beschrieben.<br />

Auch bei GRÜNBAUER/CHEUNG (1994) wird die Große Kuhle durch<br />

Regenerationsstadien auf ausgetorften Standorten beschrieben. Der größte Teil<br />

wird <strong>von</strong> einer Phase mit Molinia caerulea (Pfeifengras)<br />

Dominanzbeständen eingenommen. Nach außen hin schließen sich eine Phase<br />

mit Carex lasiocarpa (Fadensegge),<br />

Myrica gale (Gagel) Gebüsche und<br />

Gebüschformationen mit Frangula alnus (Faulbaum) und<br />

Betula pubescens (Moorbirke) an.<br />

Mit den wiederholten Überflutungsereignissen ändert sich das Bild. In der Karte<br />

aus dem Jahre 2003 sind folgende Dominanzarten auf der Fläche beschrieben<br />

worden Juncus effusus (Flatter-Binse),<br />

Eriophorum angustifolium (Schmalblättriges<br />

Wollgras), Sphagnum spec. (Torfmoos) und<br />

Phragmitis australis (Schilf).<br />

Die Regeneration der ausgetorften Großen Kuhle ist auch <strong>nach</strong> und mit den<br />

Überflutungsereignissen seit 1995 vorangeschritten. Torfbildende Vegetation,<br />

wie Sphagnum spec. (Torfmoos), konnte sich weiter etablieren. Durch die

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