23. Sitzung - Abgeordnetenhaus von Berlin
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<strong>Abgeordnetenhaus</strong> <strong>von</strong> <strong>Berlin</strong> – 15. Wahlperiode <strong>23.</strong> <strong>Sitzung</strong> vom 12. Dezember 2002<br />
Stellungnahme des Senats zum Bericht des<br />
<strong>Berlin</strong>er Beauftragten für Datenschutz und<br />
Akteneinsicht zum 31. Dezember 2000<br />
Die Vorlage – zur Kenntnisnahme – Drs 14/1328 –<br />
wird unter der Maßgabe folgender Beschlüsse zur<br />
Kenntnis genommen:<br />
zu Datenverarbeitung in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />
hier: IT-Sicherheit in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />
(Teil 2.2 [S. 18 ff] des Berichts 2000)<br />
Der Senat wird aufgefordert, dafür zu sorgen, dass<br />
die auf Risikoanalysen beruhenden behörden- und<br />
verfahrensbezogenen IT-Sicherheitskonzepte, die <strong>von</strong><br />
der IT-Sicherheitsrichtlinie des Landes <strong>von</strong> 1999 und<br />
neuerdings vom <strong>Berlin</strong>er Datenschutzgesetz verlangt<br />
werden, flächendeckend erstellt und umgesetzt werden.<br />
Dies gilt insbesondere für drahtlose Übertragung <strong>von</strong><br />
Daten.<br />
zu Videoüberwachung kein Problem?<br />
(Teil 3.1 [S. 23 ff] des Berichts 2000)<br />
Der Senat wird aufgefordert, dafür zu sorgen, dass<br />
die Beobachtung öffentlich zugänglicher Räume mit<br />
Hilfe <strong>von</strong> Videoüberwachungssystemen entsprechend<br />
den Vorgaben des neuen <strong>Berlin</strong>er Datenschutzgesetzes<br />
organisiert wird. Insbesondere ist der Einsatz solcher<br />
Systeme erkennbar zu machen und die Aufzeichnung<br />
<strong>von</strong> Videobildern weitmöglichst auf konkrete Anlässe<br />
zu beschränken.<br />
zu Meldewesen, Wahlen, Standesämter<br />
(Teil 4.2.1 [hier: Meldegesetz S. 67 f] des Berichts<br />
2000)<br />
Der Senat wird nochmals nachdrücklich aufgefordert,<br />
umgehend die Beschlüsse des <strong>Abgeordnetenhaus</strong>es<br />
<strong>von</strong> <strong>Berlin</strong> vom 1. Juli 1999 (Punkt 9) und 27.<br />
September 2001 (Punkt 6) umzusetzen und unverzüglich<br />
einen Entwurf zur Novellierung des Melderechts<br />
vorzulegen, der die durch<br />
das 1. Änderungsgesetz zum Melderechtsrahmengesetz<br />
(MRRG) i. d. F. vom 14. März 1994,<br />
das 2. Änderungsgesetz zum MRRG i. d. F. vom<br />
28. August 2000 und<br />
das nunmehr auch schon verabschiedete 3. Änderungsgesetz<br />
zum MRRG i. d. F. vom 25. März 2002<br />
gebotenen Änderungen sowie weitere Vorschläge zur<br />
Verbesserung des Datenschutzes im Bereich des Meldewesens<br />
berücksichtigt.<br />
zu Informationsfreiheit: Eine erste Bilanz<br />
(Teil 3.5 [S. 47 ff] des Berichts 2000)<br />
Der Senat wird zur Eindämmung der Normenflut<br />
aufgefordert zu prüfen, inwieweit das <strong>Berlin</strong>er Daten-<br />
1679<br />
schutzgesetz (BlnDSG), das Informationsfreiheitsgesetz<br />
(IFG) und das Informationsverarbeitungsgesetz<br />
(IVG) in einem Informationsgesetzbuch zusammengefasst<br />
werden können. Dies sollte mit den ohnehin notwendigen<br />
redaktionellen Änderungen und gesetzestechnischen<br />
Klarstellungen im BlnDSG und IFG einhergehen.<br />
Geprüft werden soll ferner, ob auch die sekundären<br />
Informationsgesetze, wie das Archivgesetz<br />
des Landes <strong>Berlin</strong> und das Landesstatistikgesetz, in<br />
dieses Gesetzbuch aufgenommen werden können.<br />
zu Finanzen<br />
hier: Kontenwahrheit oder: Speicherung <strong>von</strong> Adressänderungen<br />
auch noch nach Auflösung des Girokontos<br />
(Teil 4.3.2 [S. 96 f] des Berichts 2000)<br />
Der Senat wird aufgefordert, darauf hinzuwirken,<br />
dass Banken und Kreditinstitute das nach § 154 Abs. 2<br />
Satz 2 AO sowie dem Anwendungserlass zu dieser<br />
Vorschrift zu führende Namensverzeichnis der Verfügungsberechtigten<br />
nach Auflösung eines Girokontos<br />
nicht mehr durch Aufnahme <strong>von</strong> Adressänderungen<br />
aktualisieren müssen.<br />
zu Arbeitnehmer und öffentliche Bedienstete<br />
" Das Landesschulamt - Hüter der Lehrerpersonaldaten?"<br />
(Teil 4.4.1 [S. 98 f] des Berichts 2000)<br />
Der Senat wird aufgefordert, die Praxis einzustellen,<br />
persönliche Schreiben an Lehrerpersonal als Kopie<br />
auch der jeweiligen Schulleitung zu übersenden.<br />
<strong>Berlin</strong> unterstützt die<br />
Kampagne " Fairer Handel"<br />
<strong>Berlin</strong> unterstützt die im Zusammenhang mit der Bundestagswahl<br />
gestartete bundesweite Aktion der „Welt-<br />
Läden“ und entwicklungspolitischer Gruppen zur Information<br />
über die Möglichkeiten des Fairen Handels.<br />
Das <strong>Abgeordnetenhaus</strong> fordert den Senat auf, diese<br />
Aktion nicht nur symbolisch, sondern auch durch aktives<br />
Handeln zu unterstützen und dem <strong>Abgeordnetenhaus</strong><br />
bis zum 31. Dezember 2002 ein entsprechendes<br />
Konzept vorzulegen. Das <strong>Abgeordnetenhaus</strong> fordert<br />
den Senat auf, diese Aktion nicht nur symbolisch, sondern<br />
auch durch aktives Handeln zu unterstützen und<br />
folgende Vorschläge dabei zu berücksichtigen:<br />
Bei Veranstaltungen des Landes <strong>Berlin</strong> sollen Produkte<br />
des Fairen Handels präferiert werden.<br />
Bei Verpachtungen <strong>von</strong> landeseigenen Räumlichkeiten<br />
für einen Kantinenbetrieb für die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der Verwaltung soll die Verwendung<br />
<strong>von</strong> Produkten des Fairen Handels ein Auswahlkriterium<br />
sein.<br />
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