23. Sitzung - Abgeordnetenhaus von Berlin
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<strong>Abgeordnetenhaus</strong> <strong>von</strong> <strong>Berlin</strong> – 15. Wahlperiode <strong>23.</strong> <strong>Sitzung</strong> vom 12. Dezember 2002<br />
(A) (C)<br />
(B)<br />
bei etwas über 80 Millionen DM. Es wird sich also um<br />
40 Millionen bis 45 Millionen € handeln.<br />
Hinsichtlich der Stammbahn muss man ganz andere<br />
Debatten führen, Herr Cramer! Ich weiß, dass es Verkehrspolitiker<br />
in <strong>Berlin</strong> gibt, die meinen: Hauptsache<br />
viele Linie, egal, wer damit fährt, und egal, was es kostet!<br />
– Das ist nicht meine Position, sondern wir müssen darauf<br />
achten, ob wir Parallelverkehre organisieren. Ich halte es<br />
für eine Stadt wie <strong>Berlin</strong>, die sich in einer solchen finanziellen<br />
Situation befindet, nicht für zielführend, immer<br />
mehr parallele Linien aufzubauen. Wenn S-Bahn und<br />
Regionalbahn die gleichen Linien bedienen, wir das aber<br />
doppelt finanzieren müssen, so ist das einfach nicht effizient.<br />
Deswegen überprüfen wir die Stammbahn, und<br />
zwar unter diesen Gesichtspunkten, nicht unter den Finanzgesichtspunkten.<br />
Präsident Momper: Frau Abgeordnete Jantzen hat<br />
das Wort zu einer spontanen Frage. – Bitte!<br />
Frau Jantzen (Grüne): Herr Präsident! Ich habe eine<br />
Frage an die für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz<br />
zuständige Senatorin, Frau Knake-Werner: Trifft<br />
es zu, dass im Rahmen der Nachnutzung des ehemaligen<br />
Krankenhauses Moabit die Einrichtung eines stationären<br />
Hospizes geplant ist, und zwar mit dem Geschäftsführer<br />
der Senioren in <strong>Berlin</strong> gGmbH, der durch mehr als fragwürdige<br />
Geschäftspraktiken in der Vergangenheit – z. B.<br />
mit der Pflegegesellschaft Südwest – bekannt ist?<br />
Präsident Momper: Frau Senatorin Dr. Knake-<br />
Werner – bitte!<br />
Frau Dr. Knake-Werner, Senatorin für Gesundheit,<br />
Soziales und Verbraucherschutz: Frau Abgeordnete! Ich<br />
habe mir gerade sagen lassen, dass es offensichtlich zutrifft,<br />
dass ein Vertrag abgeschlossen worden ist, ohne<br />
dass offengelegt war, wer sozusagen Betreiber dieser<br />
Einrichtung sein wird. Ich kann Ihnen jetzt nur zusagen,<br />
dass ich Ihnen dazu so schnell wie möglich eine genauere<br />
Auskunft geben werde.<br />
Präsident Momper: Frau Jantzen hat das Wort zu<br />
einer Nachfrage. – Bitte!<br />
Frau Jantzen (Grüne): Sehen Sie eine Chance, das zu<br />
verhindern? Wenn nein, wie könnte verhindert werden,<br />
dass Herr G. auch mit dieser Einrichtung zu Lasten der<br />
Patienten und Pflegebedürftigen sowie der Beschäftigten<br />
wie in der Vergangenheit weiter seine Geschäfte betreibt?<br />
Präsident Momper: Frau Senatorin Dr. Knake-<br />
Werner – bitte!<br />
Frau Dr. Knake-Werner, Senatorin für Gesundheit,<br />
Soziales und Verbraucherschutz: Zunächst muss man<br />
sagen, dass der Vertrag mit der Betreibergesellschaft<br />
abgeschlossen worden ist. Insofern kann ich Ihnen im<br />
Moment noch nicht sagen, welche Möglichkeiten der<br />
1599<br />
Auflösung es gibt. Aber auch hier kann ich Ihnen dann<br />
genauere Informationen zusagen.<br />
Präsident Momper: Danke schön! – Frau Oesterheld<br />
hat das Wort. – Bitte!<br />
Frau Oesterheld (Grüne): Ich möchte Herrn Senator<br />
Strieder auch zur Anschlussförderung fragen: Ist es eigentlich<br />
nach der Landeshaushaltsordnung zulässig, dass<br />
Gelder finanziert werden, aber das Land <strong>Berlin</strong> da<strong>von</strong><br />
überhaupt keine Vorteile mehr hat?<br />
Präsident Momper: Herr Senator Strieder!<br />
Strieder, Senator für Stadtentwicklung: Ich verstehe<br />
die Frage dahin gehend, dass Sie fragen: Können wir<br />
Subventionen für den sozialen Wohnungsbau geben, ohne<br />
beispielsweise Belegungsbindungen zu haben? – Das ist<br />
ja nicht die ganze Fragestellung, sondern die Fragestellung<br />
muss sein: Welche Vorteile hat das Land <strong>Berlin</strong>,<br />
wenn es diesen Weg geht, den die Expertenkommission<br />
vorschlägt, bzw. welche Nachteile hat das Land <strong>Berlin</strong>? –<br />
Die Nachteile liegen auf der Hand. Wir hätten sofort eine<br />
bilanzielle Überschuldung aller Wohnungsgesellschaften<br />
– nicht der städtischen Wohnungsbaugesellschaften, sondern<br />
der GmbH & Co. KGs und der Gesellschaften bürgerlichen<br />
Rechts, und zwar auch dann noch, wenn sie<br />
jetzt noch Anschlussförderungen bekämen, weil sie bilanziell<br />
überschuldet wären. Sie müssten sofort einen Insolvenzantrag<br />
stellen. Die Bürgschaften des Landes <strong>Berlin</strong><br />
würden auf einmal fällig. Das ist ein Betrag <strong>von</strong> rund<br />
1,5 Milliarden €, der dann fällig werden würde. Dieses ist<br />
die eigentliche Bedrohung für das Land <strong>Berlin</strong>, und insofern<br />
erübrigt sich Ihre Fragestellung. Wenn das Land<br />
<strong>Berlin</strong> den Weg geht, den die Kommission vorgeschlagen<br />
hat, wird es für das Land <strong>Berlin</strong> finanziell vorteilhaft sein.<br />
Präsident Momper: Frau Oesterheld hat eine Nachfrage.<br />
– Bitte schön!<br />
Frau Oesterheld (Grüne): Das heißt, Sie bestätigen<br />
mir, dass das Land <strong>Berlin</strong> für die Gelder, die es in Zukunft<br />
für die Anschlussförderung ausgibt, keinerlei Belegungsrechte,<br />
keinerlei Mietpreisfestlegungen und dergleichen<br />
erhält, sondern dass es eine reine Finanzierung der<br />
Hauseigentümer ist?<br />
Präsident Momper: Herr Senator Strieder, bitte!<br />
Strieder, Senator für Stadtentwicklung: Nein! Das ist<br />
eine Finanzierung der Kredite, die das Land <strong>Berlin</strong> für<br />
den Bau dieser Gebäude verbürgt hat. Die Kommissionsempfehlung<br />
– der Senat hat darüber noch nicht entschieden<br />
– beinhaltet für den Abschluss des öffentlich-rechtlichen<br />
Vertrages erstens, festzulegen, dass es keine Eigenkapitalverzinsung<br />
gibt, zweitens dass es Mietsteigerungen<br />
gibt bis auf die Vergleichsmiete in Schritten <strong>von</strong><br />
fünf Jahren, und drittens dass auf das Restkapital umgestellt<br />
wird, um eine geringe Tilgung zu haben. Die Belastung<br />
für die Unternehmen wird dadurch länger. Außerdem<br />
(D)