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23. Sitzung - Abgeordnetenhaus von Berlin

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<strong>Abgeordnetenhaus</strong> <strong>von</strong> <strong>Berlin</strong> – 15. Wahlperiode <strong>23.</strong> <strong>Sitzung</strong> vom 12. Dezember 2002<br />

(A) (C)<br />

(B)<br />

– Habe ich nicht „Ferdinand“ gesagt? Ich bitte um Vergebung!<br />

– Diese Tests sind auf folgende Punkte insbesondere<br />

begrenzt gewesen und dort negativ bewertet worden:<br />

So hat sich nach Auskunft des ADAC die telefonische<br />

Auskunft bei der Zulassungsstelle schlecht verhalten, es<br />

habe keine Informationstafel gegeben, die Haltestelle des<br />

öffentlichen Personennahverkehrs sei mehr als 350 Meter<br />

entfernt, die Warteräume seien überfüllt und es habe keine<br />

Versorgungsmöglichkeiten gegeben, die Wartezeiten<br />

in der Zulassungsstelle hätten zwischen 110 und 210<br />

Minuten betragen, das Ausfüllen <strong>von</strong> Formularen sei<br />

erforderlich gewesen, Schalterplätze in der Zulassungsstelle<br />

seien teilweise nicht besetzt gewesen, und das<br />

Schalterpersonal in der Zulassungsstelle sei nach dem<br />

einen Teil des Tests unfreundlich, an einer anderen Stelle<br />

des Tests wird es als kompetent beschrieben. Für die<br />

Zulassungsstelle gilt ferner, dass die Bezahlung mit EC-<br />

Karte bei den Behörden nicht möglich sei. Einzelne Einzelbewertungen<br />

sind für uns nicht nachvollziehbar. Zum<br />

Beispiel gibt es umfassende Informationstafeln, es gibt<br />

keinen Bedienschalter, sondern die Beschäftigten arbeiten<br />

im Zulassungsbereich in normalen Büroräumen, und<br />

selbstverständlich sind auch Versorgungsmöglichkeiten<br />

auf dem Gelände der Zulassungsstelle vorhanden. Die<br />

Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr lässt<br />

sich nur so regeln, wie sie geregelt ist. Wir können nicht<br />

an der Zulassungsstelle eine extra U-Bahnstation oder<br />

eine extra S-Bahnstation für den öffentlichen Personennahverkehr<br />

bauen. Abgesehen da<strong>von</strong> ist es meine Erfahrung,<br />

dass die meisten Leute mit einem Pkw und nicht mit<br />

dem Pkw im Rucksack zur Zulassungsstelle kommen.<br />

Insofern konnte ich schon das Kriterium nicht 100prozentig<br />

nachvollziehen, das der ADAC mit als zentral<br />

bewertet hat.<br />

Entscheidend scheint mir zu sein, wie lange die Wartezeiten<br />

in einer solchen Institution sind. Die durchschnittliche<br />

Wartezeit beträgt in der Ferdinand-Schultze-<br />

Straße 69 Minuten, in der Jüterboger Straße beträgt sie<br />

zurzeit 82 Minuten. Wir haben aber etwas gemacht, das<br />

gerade für die Ferdinand-Schultze-Straße <strong>von</strong> Bedeutung<br />

ist. Wir haben nämlich die Möglichkeit eingeräumt, dass<br />

die Besucher Besuchstermine vereinbaren, und zwar mit<br />

durchschnittlichen Wartezeiten, die dann unter 5 Minuten<br />

betragen. Hierauf wird zum Beispiel durch das Internet<br />

hingewiesen, in dem auch die entsprechenden Vordrucke<br />

für die Anmeldung enthalten sind und heruntergeladen<br />

werden können, damit zumindest für die Internetnutzer<br />

das vorherige Ausfüllen der Vordrucke zu Hause möglich<br />

ist, so dass diese nicht in den Behördenräumen ausgefüllt<br />

werden müssen.<br />

Da auch für die überprüfte Führerscheinstelle unseres<br />

Amtes Dinge überprüft wurden, die es überhaupt nicht<br />

gibt, zum Beispiel gebührenpflichtige Parkplätze, haben<br />

wir Zweifel, ob in allen Punkten das, was dort zusammengefasst<br />

wurde, nachvollziehbar ist.<br />

Entscheidend ist, dass wir sowohl für die Ferdinand-<br />

Schultze-Straße als auch für die Jüterboger Straße in dem<br />

1585<br />

vergangenen Jahr zahlreiche Aktivitäten und Maßnahmen<br />

eingeleitet haben, die nach unserer Meinung zu einer<br />

deutlichen Verbesserung der Kundenbetreuung geführt<br />

haben. Ich erinnere daran, dass wir uns vor ungefähr anderthalb<br />

Jahren darüber unterhalten haben, dass Wartemarken<br />

dort unter der Hand <strong>von</strong> interessierten Leuten<br />

verteilt worden sind und dass die Wartezeiten zu lang<br />

waren. Dies hat sich in der Zwischenzeit offensichtlich<br />

alles relativiert, denn Beschwerden haben wir diesbezüglich<br />

fast überhaupt nicht mehr.<br />

Zur zweiten Frage: Seit September 2001 unterliegen<br />

die beiden Zulassungsstellen großen Veränderungen und<br />

Umstrukturierungen, die zum Ziel haben, die Kundenbetreuung<br />

noch weiter zu verbessern. Neben der ständigen<br />

Optimierung der Information, zum Beispiel über Internet<br />

„Lebensratgeber Kraftfahrzeuganmeldung“, sind das<br />

folgende Maßnahmen: Multifunktionsarbeitsplätze – Start<br />

dieser Maßnahme: September 2002 –, Umbau der Zulassungsstelle<br />

Jüterboger Straße mit der Schaffung <strong>von</strong> Wartezonen<br />

– Umbau wird im Dezember 2002 beendet –,<br />

verstärkte Werbung für Terminabsprachen, Einführung<br />

des unbaren Zahlungsverkehrs mit EC-Karte und PIN ab<br />

Januar 2003 im Zuge des Erstbesteuerungsverfahrens –<br />

das ist ein lange gehegter Wunsch dieses Hauses – und<br />

Integration der Dienststellen in das <strong>Berlin</strong>telefon ab dem<br />

31. Oktober 2002.<br />

Trotz dieser Aktivitäten gibt es sicherlich noch Mängel,<br />

aber wir gehen da<strong>von</strong> aus, dass sich die Situation an<br />

den Zulassungsstellen entscheidend verbessert hat. Deshalb<br />

sagen wir nicht, dass wir fehlerfreie Behördenleistungen<br />

erbringen, wir sagen aber, dass die Behördenleistung<br />

bei der Zulassungsstelle dank des Engagements<br />

der Mitarbeiter entscheidend verbessert worden ist. Insofern<br />

kann ich die Kritik vom ADAC nicht nachvollziehen.<br />

[Beifall bei der SPD und der PDS]<br />

Präsident Momper: Eine Nachfrage des Kollegen<br />

Wambach! – Bitte schön, Herr Wambach!<br />

Wambach (CDU): Herr Senator Körting! Haben Sie<br />

denn, wenn Sie die Testergebnisse des ADAC in diesem<br />

Fall oder aber zumindest in vielen Einzelpunkten anzweifeln,<br />

einmal an das Instrument des Verwaltungsreform-<br />

Grundsätzegesetzes, nämlich an die Durchführung einer<br />

Kundenbefragung, gedacht, um die Praxis der Zulassungsstelle<br />

zu überprüfen?<br />

Präsident Momper: Herr Senator Dr. Körting!<br />

Dr. Körting, Senator für Inneres: Herr Kollege Wambach!<br />

Selbstverständlich ja! Wir haben auch Kundenbefragungen<br />

durchgeführt, nachdem es Negativergebnisse<br />

im Sommer 2001 gegeben hat. Wir haben uns auch mit<br />

den Kunden auseinander gesetzt und versucht, Schwerpunkte<br />

zu setzen, was <strong>von</strong> den Kunden gewünscht wird.<br />

Wir müssen aber eines auch immer berücksichtigen: Wir<br />

haben zwei Zulassungsstellen. Wir haben uns, nachdem<br />

die eine Zulassungsstelle, nämlich die Ferdinand-<br />

Schultze-Straße nicht angenommen wurde, weil ein Teil<br />

(D)

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