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23. Sitzung - Abgeordnetenhaus von Berlin

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<strong>Abgeordnetenhaus</strong> <strong>von</strong> <strong>Berlin</strong> – 15. Wahlperiode <strong>23.</strong> <strong>Sitzung</strong> vom 12. Dezember 2002<br />

(A) (C)<br />

(B)<br />

Jahr 2000, „<strong>Berlin</strong> und seine Finanzen“. Gar nichts polemisch,<br />

einfach nur ganz sachlich:<br />

Die Verwendung <strong>von</strong> Lottomitteln ist in anderen<br />

Bundesländern durchaus auch anders als in <strong>Berlin</strong><br />

geregelt.<br />

Dann kommen in etwa die Dinge, die ich eben aufgezählt<br />

habe. Und dann heißt es zum Schluss:<br />

Das <strong>Berlin</strong>er Konstrukt ist ein Unikat. Wenn in<br />

Zahlerländern des Finanzausgleichs die Lottoüberschüsse<br />

ganz oder zumindest überwiegend dem<br />

Landeshaushalt zufließen, dann sollte dies im finanzkraftschwächsten<br />

Nehmerland erst recht so<br />

sein. Lotterieüberschüsse in den notleidenden Landeshaushalt<br />

einzustellen gelingt nicht nur anderswo.<br />

Selbst in <strong>Berlin</strong> wird der Anteil des Landes am<br />

Überschuss der Nordwestdeutschen Klassenlotterie<br />

in Kapitel 15 30 unter Titel 121 22 veranschlagt.<br />

Gute Zwecke lassen sich auch aus dem Haushalt<br />

finanzieren.<br />

Und das ist gleichzeitig auch mein Schlusswort. – Herzlichen<br />

Dank! – Die FDP-Fraktion wird einen entsprechenden<br />

Antrag hier im Hause einbringen.<br />

[Beifall bei der FDP und den Grünen]<br />

Vizepräsidentin Michels: Danke schön! – Das Wort<br />

hat der fraktionslose Abgeordnete Herr Jungnickel. –<br />

Bitte sehr!<br />

Dr. Jungnickel (fraktionslos): Frau Präsidentin! Meine<br />

Damen und Herren! Stiftungen haben ein eigenes Gesetz.<br />

Beinahe, Herr Matz, hätte ich gedacht, ich könnte<br />

Sie loben, aber der letzte Teil, nämlich das Verfahren, die<br />

überschüssigen Lottomittel in den Landeshaushalt einzustellen,<br />

ist das Falscheste <strong>von</strong> allem. Da ist der Antrag der<br />

Grünen beinahe noch ideal.<br />

[Beifall bei der PDS]<br />

Die Satzung der Klassenlotterie legt 50 % für Sport<br />

und Jugend bereits fest. Im Grünen-Antrag ist zu verwerfen<br />

– Entschuldigung, tut mir außerordentlich Leid –, dass<br />

man aus dem Stiftungsbereich, der eine rechtsfähige Gesellschaft<br />

ist, in den Haushalt überleitet. Es wird nicht in<br />

ein Kontrollorgan des Parlaments eingeführt, sondern in<br />

die zuständigen Verwaltungen. Es geht <strong>von</strong> der Stiftung<br />

in die zuständigen Verwaltungen – 25 %, 25 %, 15 % und<br />

10 % –, es bleiben 25 % übrig. Die Stiftung muss in sich<br />

selbstständig bleiben. Sie muss auch in der Verteilung<br />

selbstständig bleiben. Wenn die Lex Landowsky, die<br />

immer beschworen wird, einen Sinn hat, dann doch den,<br />

dass dort zu viel Politik enthalten war. Jetzt diese Stiftung<br />

weiterhin zu politisieren, ist kontraproduktiv. Wenn wir<br />

uns überlegen sollen und wollen, dass dort ein anderes,<br />

übersichtlicheres Verfahren zu Stande kommt, sollte man<br />

sich mit Vorstand, Verwaltungsrat und Stiftungsrat zusammen<br />

setzen und eine andere Übersichtlichkeit zu Stande<br />

bringen. Dagegen ist nichts einzuwenden. Aber es ist<br />

schon zu viel politisiert worden. Gerade diejenigen, die<br />

<strong>von</strong> weniger Staat reden, schreien jetzt plötzlich, wo es<br />

um Geld geht, nach mehr Staat. Ich bin glücklich, dass<br />

1623<br />

sich abzeichnet, dass dieser Antrag der Grünen – es tut<br />

mir sehr Leid – abgelehnt wird. Ich halte das auch für<br />

richtig.<br />

Vizepräsidentin Michels: Danke schön! – Weitere<br />

Wortmeldungen liegen mir nicht vor. Der Rechtsausschuss<br />

wie auch der Hauptausschuss empfehlen mehrheitlich<br />

gegen die Stimmen der Grünen bei Stimmenthaltung<br />

der Fraktion der FDP die Ablehnung dieses Antrags. Wer<br />

der Drucksache 15/250 jedoch seine Zustimmung zu<br />

geben wünscht, den bitte ich jetzt um das Handzeichen. –<br />

Danke schön! Die Gegenprobe! – Stimmenthaltungen? –<br />

Damit ist dieser Gesetzesantrag mehrheitlich abgelehnt.<br />

Der Abgeordnete Hoff bittet jetzt nach § 72 unserer<br />

Geschäftsordnung um das Wort für eine Erklärung zu<br />

seinem Abstimmungsverhalten und hat damit jetzt das<br />

Wort.<br />

Hoff (PDS): Frau Präsidentin! Meine Damen und<br />

Herren! Es ist im <strong>Abgeordnetenhaus</strong> nicht immer üblich –<br />

manchmal tut man es, an bestimmten Punkten, die man<br />

für wichtig hält –, Erklärungen zum Abstimmungsverhalten<br />

abzugeben. Ich habe mit den Stimmen der Koalition<br />

diesen Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen abgelehnt.<br />

Ich habe in der Fraktionssitzung der PDS vom<br />

26. November dieses Jahres erklärt, dass ich die Entscheidung<br />

der Koalition mittragen werde, weil ich mich an die<br />

Vereinbarung der Koalition halte, dass es in Ausschüssen<br />

und im Parlament keine wechselnden Mehrheiten gibt –<br />

weil ich auf dem Landesparteitag dieser Koalitionsvereinbarung<br />

zugestimmt habe und mich auch an diese Erklärung<br />

gebunden fühle –, mich aber gleichwohl vorbereitet,<br />

eine Erklärung zum Abstimmungsverhalten abzugeben.<br />

[Dr. Steffel (CDU): Nehmen Sie sich doch nicht so<br />

ernst! So wichtig sind Sie gar nicht!]<br />

Aus diesem Grunde möchte ich hier erklären, dass ich,<br />

obwohl ich den Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen<br />

abgelehnt habe und ihn auch in weiten Teilen für<br />

ablehnungsbedürftig halte, an zwei Punkten eine andere<br />

Meinung als die Mehrheit der Koalition vertrete.<br />

Ich vertrete die Auffassung, dass die Gelder, die über<br />

den Lottostiftungsrat vergeben werden, in den Landeshaushalt<br />

eingestellt werden sollten. Sofern dies nicht<br />

geschieht, habe ich auch in der Fraktionssitzung deutlich<br />

gemacht, dass ich meine, dass in dem Stiftungsrat das<br />

Grundmandat, so wie <strong>von</strong> Bündnis 90/Die Grünen vorgeschlagen,<br />

durchgesetzt werden sollte. – Vielen Dank!<br />

[Beifall bei der PDS]<br />

Vizepräsidentin Michels: Danke schön!<br />

Wir kommen zu<br />

lfd. Nr. 3 A:<br />

II. Lesung<br />

(D)

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