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23. Sitzung - Abgeordnetenhaus von Berlin

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<strong>Abgeordnetenhaus</strong> <strong>von</strong> <strong>Berlin</strong> – 15. Wahlperiode <strong>23.</strong> <strong>Sitzung</strong> vom 12. Dezember 2002<br />

(A) (C)<br />

(B)<br />

Eine Beratung ist nicht vorgesehen. Der Ausschuss<br />

empfiehlt mehrheitlich gegen die Fraktion der FDP bei<br />

Enthaltung der Fraktion der CDU und der Fraktion der<br />

Grünen die Annahme des Antrages mit der Drucksachennummer<br />

15/1051. Wer so beschließen möchte, den bitte<br />

ich um das Handzeichen! – Die Gegenprobe! – Enthaltungen?<br />

– Dann ist das so beschlossen bei Enthaltung der<br />

Fraktion der CDU und der Fraktion der Grünen und gegen<br />

die Stimmen der Fraktion der FDP.<br />

Wir kommen zur<br />

lfd. Nr. 23 F:<br />

Dringliche Beschlussempfehlungen<br />

Entwurf des Bebauungsplans XV-54ab im Bezirk<br />

Treptow, Ortsteil Johannisthal<br />

Beschlussempfehlungen BauWohnV und<br />

Haupt Drs 15/1124<br />

Vorlage – zur Beschlussfassung – Drs 15/992<br />

Wird der Dringlichkeit widersprochen? – Das ist nicht der<br />

Fall.<br />

Es ist keine Beratung vorgesehen. Die Ausschüsse<br />

empfehlen mehrheitlich gegen die Stimmen der Fraktion<br />

Bündnis 90/Die Grünen die Annahme der Vorlage. Wer<br />

also der Drucksache 15/982 zustimmen möchte, den bitte<br />

ich um das Handzeichen! – Danke schön! Die Gegenprobe!<br />

– Enthaltungen? – Dann ist dies mehrheitlich gegen<br />

die Fraktion der Grünen so beschlossen.<br />

Ich rufe auf<br />

lfd. Nr. 23 G:<br />

Dringliche Beschlussempfehlung<br />

Verfahren zur Ermittlung des Verkehrswertes bei<br />

der Veräußerung <strong>von</strong> erbbaurechtsbelasteten<br />

Grundstücken an den Erbbauberechtigten<br />

Beschlussempfehlung Haupt Drs 15/1125<br />

Vorlage – zur Beschlussfassung – Drs 15/1002<br />

Wird der Dringlichkeit widersprochen? – Das höre ich<br />

nicht.<br />

Beratung wird gewünscht, nach der Geschäftsordnung<br />

bis zu fünf Minuten pro Fraktion. Es beginnt die antragstellende<br />

Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Herr Eßer hat<br />

das Wort. – Bitte schön!<br />

Eßer (Grüne): Herr Präsident! Meine Damen und<br />

Herren! Ich möchte Sie bitten, erinnern Sie sich an den<br />

Verkauf des Zoofensters Anfang des Jahres. Damals<br />

konnten wir uns fraktionsübergreifend nicht des Eindrucks<br />

erwehren, hier werde durch einen Verkauf unter<br />

Verkehrswert indirekt dem Erbbauberechtigten und seiner<br />

kreditgebenden Bank unter die Arme gegriffen. Damals<br />

konnten wir darüber noch diskutieren. Wenn Sie der jetzt<br />

vorliegenden Vorlage des Senats zustimmen, dann werden<br />

vergleichbare Vorgänge das Parlament nicht mehr<br />

erreichen.<br />

1649<br />

[Dr. Flemming (SPD): Das ist nicht wahr!]<br />

Der Verkauf à la Zoofenster und auch andere Verkäufe<br />

unter Verkehrswert an Erbbauberechtigte werden gewissermaßen<br />

generalisiert und zur Regel erklärt. Abschließend<br />

will ich zitieren, was der Rechnungshof zu dieser<br />

Vorlage des Senats an die Senatsverwaltung für Finanzen<br />

im Briefwechsel geschrieben hat:<br />

Zu unserem Bedauern müssen wir Ihnen mitteilen,<br />

dass das <strong>von</strong> Ihnen vorgesehene neue Bewertungsmodell<br />

auch unter Würdigung Ihrer Ergänzungen<br />

nicht im Einklang mit der Rechtsprechung<br />

des Bundesgerichtshofs steht.<br />

Sie können entgegen dem, was der Rechnungshof in diesem<br />

Einigungsprozess aufrechterhalten hat, dieser Senatsvorlage<br />

zustimmen. Die alte Praxis war besser. Die Fälle<br />

fallen besser auf. Sie sollen auch weiter grundsätzlich<br />

dem Parlament vorgelegt werden. Ich schlage Ihnen deswegen<br />

vor, diese Vorlage des Senats abzulehnen.<br />

[Beifall bei den Grünen –<br />

Beifall des Abg. Thiel (FDP)]<br />

Vizepräsidentin Michels: Danke schön! – Für die<br />

SPD-Fraktion spricht Herr Flemming. – Bitte schön!<br />

Dr. Flemming (SPD): Frau Präsidentin! Meine Damen<br />

und Herren! <strong>Berlin</strong> muss nicht nur die Ausgaben<br />

senken, sondern auch Einnahmen erhöhen.<br />

[Beifall des Abg. Hoff (PDS) –<br />

Zuruf: Hört, hört!]<br />

Das möchte auch der Finanzsenator.<br />

[Frau Jantzen (Grüne): Wir auch!]<br />

Dafür müssen wir Vermögensaktivierungen durchführen.<br />

Das steht bei uns im Haushaltsplan. Dazu muss man<br />

Grundstücke und Immobilien verkaufen.<br />

[Czaja (CDU): Sie sind ja besonders schlau!]<br />

Die Frage ist: Wie kommt man dazu, das zu verkaufen? –<br />

Normalerweise wird ein Verkehrswert ermittelt. Der ist<br />

aber im Markt nicht sehr wichtig. Wenn Sie ein normales<br />

Grundstück haben, haben Sie Bieter, und dann entscheidet<br />

der Marktwert, und das ist der Verkehrswert. Allerdings<br />

haben wir in <strong>Berlin</strong> eine große Anzahl <strong>von</strong> Grundstücken,<br />

Erbbauberechtigte oder Nutzer, die darauf sitzen, die<br />

praktisch ein privates Recht haben. Hier gibt es keinen<br />

Markt, hier gibt es nur einen Käufer,<br />

[Frau Oesterheld (Grüne): Gar nicht wahr!]<br />

nämlich denjenigen, der das Erbbaurecht oder die Nutzung<br />

hat. Hier ist die Verkehrswertermittlung schwierig.<br />

Es gibt ein Urteil des BGH, das sagt, das dürfte nicht<br />

berücksichtigt werden. Aber die Praxis ist so, dass man<br />

dann kein Grundstück verkaufen kann.<br />

[Zuruf des Abg. Eßer (Grüne)]<br />

Die OFD sagt eindeutig, dass Verkäufe zum vollen Bodenwert<br />

bei Erbbaurecht grundsätzlich gescheitert sind.<br />

Er richtet sich ebenfalls nach dem so genannten <strong>Berlin</strong>er<br />

Modell. Auch die Umfrage bei verschiedenen Gemeinden<br />

(D)

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