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23. Sitzung - Abgeordnetenhaus von Berlin

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<strong>Abgeordnetenhaus</strong> <strong>von</strong> <strong>Berlin</strong> – 15. Wahlperiode <strong>23.</strong> <strong>Sitzung</strong> vom 12. Dezember 2002<br />

(A) (C)<br />

(B)<br />

den Bezirken im Grunde, sie würden den Personalmehrbedarf<br />

produzieren, indem sie mehr Kinder mit personalintensivem<br />

Betreuungsbedarf aufnehmen. Gemeint sind<br />

Kinder nichtdeutscher Herkunft und Kinder mit Behinderungen.<br />

Die verstärkte Förderung der Kinder nichtdeutscher<br />

Herkunftssprache und der Kinder mit Behinderungen<br />

ist aber politisch gewollt. Wie die bezirklichen Kitas<br />

diese Aufgabe tatsächlich bewältigen können, darüber<br />

sollten wir heute hier in der Aktuellen Stunde diskutieren.<br />

[Beifall bei den Grünen]<br />

Es kann ja wohl nicht sein, dass im Europäischen Jahr der<br />

Behinderten 2003 die erfolgreiche Integration behinderter<br />

Kinder in <strong>Berlin</strong> zurückgefahren wird, weil sie dem Finanzsenator<br />

nicht in den Kram passt.<br />

[Beifall bei den Grünen]<br />

Präsident Momper: Danke schön, Frau Jantzen! –<br />

Weitere Wortmeldungen liegen mir nicht vor. Ich lasse<br />

jetzt über das Thema <strong>von</strong> SPD und PDS zuerst abstimmen.<br />

Wer diesem Vorschlag <strong>von</strong> PDS und SPD – Drogenkonsumräume<br />

– seine Zustimmung zu geben wünscht,<br />

den bitte ich jetzt um das Handzeichen! – Danke schön.<br />

Die Gegenprobe! – Enthaltungen? – Erstes war die Mehrheit.<br />

Dann ist das so beschlossen mit den Stimmen der<br />

Regierungskoalition.<br />

Ich möchte noch auf die Ihnen vorliegende Konsensliste<br />

und auf das Verzeichnis der eingegangenen Dringlichkeiten<br />

verweisen. Sofern sich gegen die Konsensliste<br />

bis zum Aufruf des entsprechenden Tagesordnungspunkts<br />

kein Widerspruch erhebt, gelten die Vorschläge als angenommen.<br />

Über die Anerkennung der Dringlichkeit wird<br />

dann wieder jeweils an entsprechender Stelle der Tagesordnung<br />

entschieden.<br />

Für die Abwesenheit während unserer heutigen <strong>Sitzung</strong><br />

haben sich seitens des Senats der Regierende Bürgermeister<br />

ganztägig wegen Besuchs der Festveranstaltung der<br />

Atlantikbrücke in New York und Bürgermeister und Senator<br />

Wolf ebenfalls ganztägig wegen der Wirtschaftsministerkonferenz<br />

in Bad Dürkheim entschuldigt.<br />

Dann rufe ich auf die<br />

lfd. Nr. 1:<br />

Fragestunde gem. § 1 der Geschäftsordnung<br />

Zuerst hat Frau Abgeordnete Radziwill <strong>von</strong> der Fraktion<br />

der SPD das Wort zu einer Frage über<br />

Kältehilfe für Obdachlose<br />

Bitte schön!<br />

Frau Radziwill (SPD): Vielen Dank, Herr Präsident!<br />

– Ich frage den Senat:<br />

1583<br />

1. Mit welchen Maßnahmen wird der Senat sicherstellen,<br />

dass die in <strong>Berlin</strong> lebenden Obdachlosen vor<br />

Gefahren durch den Kälteeinbruch geschützt werden?<br />

2. Ist nach Auffassung des Senats das Übernachtungsangebot<br />

für Obdachlose in diesem Winter quantitativ und<br />

qualitativ ausreichend?<br />

Präsident Momper: Danke schön! – Frau Senatorin<br />

Knake-Werner, bitte!<br />

Frau Dr. Knake-Werner, Senatorin für Gesundheit,<br />

Soziales und Verbraucherschutz: Vielen Dank, Herr Präsident!<br />

– Meine sehr verehrten Damen und Herren! Frau<br />

Abgeordnete Radziwill! Im Namen des Senats beantworte<br />

ich Ihre Anfrage. Ich denke, Sie haben mit dieser Anfrage<br />

hoch aktuell reagiert. Das kann jeder im Moment registrieren:<br />

Die Temperaturen sind wirklich brutal, insbesondere<br />

für Menschen, die auf der Straße leben. Ich kann<br />

Ihnen versichern, dass all den Menschen, die obdachlos<br />

sind, auf der Straße leben und nicht zum Sozialamt gehen,<br />

um dort nach Hilfe zu suchen, auch in diesem Winter<br />

zahlreiche Angebote zur Verfügung stehen. Diese können<br />

vorwiegend anonym Tag und Nacht <strong>von</strong> den Betroffenen<br />

genutzt werden.<br />

Ich will Ihnen dazu einige Zahlen nennen. Laut der<br />

Kältehilfeliste, die über das Kältehilfetelefon zusammengestellt<br />

und veröffentlicht wird, gibt es in <strong>Berlin</strong> 1 019<br />

Plätze in Wärmestuben und Wohnungslosentagesstätten<br />

im Angebot. Sie sind zwischen 4 und 7 Tagen in der Woche<br />

geöffnet. Es gibt darüber hinaus 322 Betten, die auch<br />

entweder 6 oder 7 Nächte in der Woche für Notübernachtungen<br />

zur Verfügung stehen, darüber hinaus 500 Plätze,<br />

die in 1 bis 2 Nächten pro Woche in Nachtcafés belegt<br />

werden können. Das heißt, auch hier gibt es noch einmal<br />

70 Plätze für jede Nacht. Das Gesamtangebot ist, wenn<br />

man diese Zahlen mit den Zahlen des letzten Winters<br />

vergleicht, höher als im letzten Winter und qualitativ<br />

besser insofern, als mehr Schlaf- und Bettenplätze zur<br />

Verfügung stehen. Das Tagesangebot hat sich allerdings<br />

laut Kältehilfetelefon ein wenig verringert. Ich glaube,<br />

dass das damit zusammen hängt, dass immer noch nicht<br />

alle Träger ihre Angebote dem Kältehilfetelefon gemeldet<br />

haben und sich dort haben registrieren lassen. Das muss<br />

dringend nachgeholt werden. Wir werben darum, und<br />

auch die Bezirke werben darum, damit wir eine Aktualisierung<br />

dieser Hilfeliste bekommen.<br />

Nach Auskunft des Kältehilfetelefons vom gestrigen<br />

Abend bleiben trotz der niedrigen Temperaturen im Moment<br />

in der Regel 20 bis 30 Plätze pro Nacht unbelegt.<br />

Die Kapazitäten reichen also aus, auch wenn andere Notunterkünfte<br />

jeden Abend voll belegt und teilweise überbelegt<br />

sind. Es ist mir und sicherlich uns allen wichtig, dass<br />

jede und jeder, die oder der einen Notübernachtungsplatz<br />

sucht, diesen bekommt. Die Träger, mit denen ich gesprochen<br />

habe, haben versichert, dass sie niemanden, der bei<br />

ihnen vor der Tür steht, abweisen.<br />

[Beifall bei der PDS und der SPD]<br />

(D)

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