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Freunde und Feinde

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nachfolgende Informationen bekannt279 : Die Beratung fand in der Zeit von 19.30-23.30 Uhr im<br />

Gemeindesaal der Nikolaikirchgemeinde, 7010, Ritterstr. 5 statt. Teilnehmer der Beratung waren: [...<br />

Namen geschwärzt]<br />

Zum Verlauf <strong>und</strong> dem Inhalt der Ausschußsitzung gab der IMB „Carl“ nachfolgende Einschätzung: [/]<br />

Zuerst wurde im Ausschuß über die Ausarbeitung einer Abstimmungsordnung für den Ausschuß beraten.<br />

Unter dem Vorsitz von Dr. [X...] wurden die Ausschußmitglieder Dr. Berger <strong>und</strong> [A...] beauftragt, eine<br />

entsprechende Vorlage für den Ausschuß zu erarbeiten. Diese Abstimmungsordnung soll auf einer der<br />

nächsten Ausschußsitzungen diskutiert <strong>und</strong> beschlossen werden. [/] Im Anschluß an diese<br />

verfahrenstechnische Frage wurde durch den Gruppenvertreter [B...] an den Superintendenten Magirius<br />

die Frage gestellt, was er mit dem Brief an die Basisgruppen zur Veränderung des Ablaufs der<br />

Friedensgebete beabsichtigen wollte. Entgegen der Vorabsprache ließ sich Superintendent Magirius nach<br />

Information des IMB „Carl“ [auf] eine Diskussion mit den Gruppenvertretern ein. Er erklärte, daß er froh<br />

ist, darüber mit den Gruppen sprechen zu können, da es in letzter Zeit zu einigen Mißverständnissen<br />

gekommen ist. Durch Magirius wurde betont, daß man sich über den weiteren Verfahrensweg einigen<br />

müßte <strong>und</strong> die jetzige Situation von ihm als „Übergangslösung“ bewertet wird. Superintendent Magirius<br />

brachte in die Diskussion seine Argumente ein, die darin bestanden:<br />

− in einer Absprache mit dem Kirchenvorstand der Nikolaikirche die Entscheidung getroffen zu haben<br />

− der Tatsache, daß er sich von einigen Gruppen übergangen fühlt;<br />

− er nicht über Sammlungen in der Kirche informiert worden wäre 280 [/] <strong>und</strong><br />

− er ungenügend über die Vorbereitung inhaltlicher Fragen durch den Vorbereitungskreis der<br />

Friedensgebete informiert worden ist.<br />

Diesen Argumenten wurde durch einen Teil der Gruppenvertreter heftig widersprochen. Durch die Person<br />

[C...] wurde dargelegt, daß ihm über Pf. Führer bekannt sei, daß Superintendent Magirius nicht den<br />

Kirchenvorstand der Nikolaikirche über sein Vorhaben informiert hätte. Gleichfalls soll nach Äußerungen<br />

von [C...] Pf. Führer auch eine andere Meinung zur Fortführung der Friedensgebete haben. Es wurde<br />

gefordert, daß Pf. Führer zur Problematik Kirchenvorstand der Nikolaikirche in der nächsten<br />

Ausschußsitzung (Oktober) eine Stellungnahme abgibt. Superintendent Magirius äußerte sich nicht zu den<br />

Vorwürfen des [C...]. Durch den [D...] wurde Superintendent Magirius aufgefordert, die Gruppen zu<br />

nennen, mit deren Arbeitsweise er nicht einverstanden ist bzw. die ihn hintergangen hätten.<br />

Superintendent Magirius war dazu nicht bereit, obwohl er mehrfach durch verschiedene Gruppenvertreter<br />

aufgefordert wurde. Nach Einschätzung des IMB „Carl“ sprachen alle Gruppenvertreter ihm das<br />

Mißtrauen aus. Durch Pf. Wonneberger wurde die Frage der Sammlung in der Kirche <strong>und</strong> der<br />

Vorinformation zum Friedensgebet angesprochen. Pf. Wonneberger legte dar, daß er kirchenrechtlich<br />

nicht verpflichtet ist, Sammlungen bei ihm anzumelden bzw. abzurechnen. Die „Finanzhoheit“ liegt laut<br />

Kirchenrecht beim jeweiligen Kirchenvorstand, wo auch die Abrechnung erfolgt. Hinsichtlich der<br />

angesprochenen mangelnden Vorinformation zum Inhalt des Friedensgebetes widerlegte Pf. Wonneberger<br />

die von Magirius getroffene Einschätzung durch seine Teilnahme am Vorbereitungsausschuß bzw.<br />

gezeigtem Desinteresse des Magirius, an der Vorbereitung der Friedensgebete aktiv teilzunehmen. [/] Zur<br />

erfolgten Diskussion schätzt der IMB „Carl“ ein, daß sich Superintendent Magirius mit seinem Auftreten<br />

selbst sehr geschadet hat. Er wirkte bei der Aussprache, die zum wesentlichen Inhalt der Ausschußtagung<br />

wurde, sehr unsicher <strong>und</strong> unglaubwürdig. [/] Superintendent [sic!] brachte den Vorschlag ein, in der<br />

nächsten Ausschußsitzung über Fragen des „politischen“ Mandates der Kirche zu diskutieren.<br />

Superintendent Magirius will dort den Gruppen verdeutlichen, was die Kirche kann <strong>und</strong> was nicht. Durch<br />

die Gruppenvertreter wurde in diesem Zusammenhang bereits jetzt die Meinung vertreten, daß man<br />

christliches <strong>und</strong> staatsbürgerliches Handeln der Gruppen <strong>und</strong> ihrer Einzelmitglieder nicht trennen könne.<br />

Durch den Ausschluß einzelner Gruppen, wie es Magirius beabsichtige, werde aber eine derartige<br />

Trennung vorgenommen. Weiterhin regte Superintendent Magirius an, daß die Gruppen zur nächsten<br />

Ausschußtagung ihre Vorschläge zur Fortführung der Friedensgebete machen sollten. Damit begab sich<br />

Magirius in eine defensive Position. [/] Nach Einschätzung des IMB „Carl“ war Superintendent Magirius<br />

279 Vgl. das Protokoll der BSA-Sitzung, welches Pf. Berger anfertigte (Dok. 85).<br />

280 s. Anm. 227<br />

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