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Freunde und Feinde

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Informationen von IM der Abteilung 26/A 100 wurde durch den Fortsetzungsausschuß für „Konkret V“<br />

sowie durch den Superintendenten Magirius diese Vorstellung abgelehnt. Durch die Kämpf <strong>und</strong> die<br />

Moritz ist in Absprache mit kirchenleitenden Personen vorgesehen, dieses „Friedensgebet“ am 06.03.1987<br />

durchzuführen. Es kann vermutet werden, daß bewußt dieser Termin ausgewählt wurde, da sich zu diesem<br />

Zeitpunkt erneut das Gespräch des Genossen Honecker mit Vertretern der Kirchenleitung jährt.<br />

Insgesamt ist im Ergebnis der durchgeführten politisch-operativen Maßnahmen einzuschätzen, daß der<br />

Arbeitskreis „Frauen für Frieden“ trotz aller Bemühungen der feindlich-negativen Führungskräfte auch<br />

weiterhin sporadisch <strong>und</strong> ohne klare Zielstellung arbeitet.<br />

Die jetzt wieder begonnenen kontinuierlichen Zusammenkünfte des Arbeitskreises wurden am 15.12.1986<br />

genutzt, um die Personifizierung des Arbeitskreises, insbesondere der neuen Teilnehmer der Beratungen<br />

weiterzuführen <strong>und</strong> abzuschließen.<br />

Dazu wurden Beobachtungskräfte der Abt. VIII [Beobachtung/Ermittlung] eingesetzt, durch die die<br />

Teilnehmer der genannten Veranstaltung fotografisch dokumentiert wurden. Im Rahmen der<br />

Vorgangsbearbeitung wurden entsprechend dem Maßnahmeplan weitere Maßnahmen zur differenzierten<br />

Verunsicherung <strong>und</strong> Disziplinierung der Mitglieder des Arbeitskreises „Frauen für Frieden“ durchgeführt.<br />

3.<br />

Zur Gewährleistung der weiteren zielgerichteten <strong>und</strong> effektiven Vorgangsbearbeitung ist in Vorbereitung<br />

auf das „Friedensseminar - Konkret für den Frieden V“ 1987 ein neuer Sachstandsbericht zu erarbeiten<br />

<strong>und</strong> auf dessen Gr<strong>und</strong>lage der Maßnahmeplan zu erarbeiten. Durch den zielgerichteten Einsatz der in die<br />

Vorgangsbearbeitung einbezogenen inoffiziellen Quellen ist der ständige Überblick über die von den<br />

bearbeiteten Personen ausgehenden feindlich-negativen Pläne, Absichten sowie dabei angewandte Mittel<br />

<strong>und</strong> Methoden zu gewährleisten <strong>und</strong> offensive Maßnahmen zur vorbeugenden Verhinderung feindlicher<br />

Angriffe insbesondere mit geplanter Öffentlichkeitswirksamkeit durchzusetzen.<br />

Die begonnenen Maßnahmen der differenzierten Verunsicherung <strong>und</strong> Disziplinierung der Mitglieder des<br />

Arbeitskreises sind zielgerichtet zur Einschränkung des Einflusses der feindlich-negativen Führungskräfte<br />

im Arbeitskreis „Frauen für Frieden“ weiterzuführen <strong>und</strong> im Zusammenhang mit „Konkret V“ zu<br />

forcieren.<br />

Die inoffizielle Absicherung des Arbeitskreises <strong>und</strong> die operative Bearbeitung der feindlich-negativen<br />

Vorgangspersonen ist durch geeignete Werbungen weiter zu verbessern.<br />

23 Stasi-Information<br />

Operativ-Information Nr. 136/86 der BV für Staatssicherheit Leipzig, Abteilung XX, Referat 4 (schä-gr) zu<br />

Pf. Wonneberger vom 30.12.1986. Die Information wurde von Tinneberg in Vertretung für Wallner<br />

unterzeichnet. Die handschriftliche Abkürzung „ZPDB“ auf der ersten Seite über dem Datum läßt vermuten,<br />

daß das Original der vom Bürgerkomitee angefertigten Kopie dort gelegen hat (ABL H 10).<br />

Durch den zielgerichteten Einsatz einer zuverlässigen Quelle unserer DE wurden zu o.g. Pfarrer folgende<br />

Hinweise erarbeitet: [/] Während eines Zusammentreffens kirchlicher „Friedenskräfte“ am 15.12.1986 in<br />

der Lukaskirche Leipzig wurde unter Leitung von Pfarrer Wonneberger im Zusammenhang mit der<br />

Vorbereitung künftig geplanter „Friedensgebete“ eine Einschätzung zum Verlauf der „Friedensdekade<br />

1986“ sowie des Abschlußgottesdienstes vorgenommen 101 . [/] W. bezeichnete die inhaltlich<br />

aufgegriffenen Problemstellungen allgemein als zu loyal <strong>und</strong> oberflächlich <strong>und</strong> von der Aussage <strong>und</strong><br />

100 Diese Formulierung verweist auf das Abhören von Telefongesprächen, wofür die Abteilung 26/A der BV des<br />

MfS zuständig war.<br />

101 Der BSA hatte am 23.11.1986 die FD ausgewertet. Im Protokoll zu dieser Sitzung von C. Führer heißt es u.a.:<br />

„D) Die laufenden Friedensgebete [/] Wonnebergers Gedanken, die Gruppen regelmäßig am Friedensgebet zu<br />

beteiligen, wird gr<strong>und</strong>sätzlich bejaht. [/] CFK, ESG, AG Friedensdienst erklären ihre Bereitschaft. [/] Grüne [AG<br />

Umweltschutz], Homos <strong>und</strong> Frauen f. d. F. sind am Überlegen bzw. wollen es noch klären.“ (ABL H 35) Die<br />

AGU erklärte auch in ihrer Informationszeitschrift „Streiflichter“ den Wunsch, die FG mitzugestalten (Nr. 37<br />

Dez. 86 - ABL Box 6)<br />

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