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Freunde und Feinde

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28.11. Während der Dokumentar- <strong>und</strong> Kurzfilmwoche protestieren Mitglieder der IG Leben<br />

<strong>und</strong> andere Bürgerrechtler in einer symbolischen Aktion (Luftballons mit der<br />

Aufschrift „Sputnik“ <strong>und</strong> den Namen der verbotenen sowjetischen Filme) gegen die<br />

Zensurmaßnahmen der DDR-Behörden. Einige Teilnehmer erhalten dafür<br />

Ordnungsstrafen.<br />

01./02.12. Honecker prägt auf der 7. Tagung des ZK der SED in Reaktion auf die Proteste gegen<br />

das „ Sputnik „- Verbot den Slogan „Sozialismus in den Farben der DDR“ als Symbol<br />

für die Unbelehrbarkeit der SED-Führung. Außerdem wird eine „Reinigung“ der<br />

Partei im Zuge des Umtauschs der Mitgliedsausweise für Ende 1989 beschlossen.<br />

04.12. 5 Ausreisewillige besetzen die Weimarer Herder-Kirche, Sup. Reder läßt darauf die<br />

Kirche von der Polizei räumen.<br />

05.12. Nach dem Friedensgebet wird von einzelnen Gruppenvertretern auf dem<br />

Nikolaikirchhof <strong>und</strong> später in Leipziger Briefkästen <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen ein<br />

Flugblatt verteilt, auf dem an die UN-Menschenrechtsdeklaration erinnert <strong>und</strong><br />

provokativ behauptet wird, daß das „öffentliche Eintreten für die Menschenrechte<br />

durch massive Demonstration staatlicher Sicherheitskräfte“ am 10.12. nicht möglich<br />

sein wird.<br />

06.12. Das MfS beginnt, eine spezielle Computer-Datei zu Teilnehmern am Friedensgebet<br />

anzulegen.<br />

10.12. Arbeitsgruppe zur Situation der Menschenrechte in der DDR beginnt mit ihrer Arbeit.<br />

Sie hat sich zum Ziel gestellt, Menschenrechtsverletzungen zu dokumentieren <strong>und</strong> zu<br />

veröffentlichen, damit dagegen vielfältig protestiert werden kann. Leipziger<br />

Ausreisewillige nehmen an einer Kerzendemonstration in Halle teil.<br />

18.12. Pf. Eppelmann entdeckt in seiner Wohnung mehrere Abhörgeräte. Das Konsistorium<br />

erstattet Anzeige gegen Unbekannt.<br />

Solidaritäts- <strong>und</strong> Informationsveranstaltung unter dem Titel „Kirche <strong>und</strong> Gesellschaft<br />

in Polen <strong>und</strong> der CSSR“ in der Markus-Gemeinde.<br />

22.12. In der Zeitschrift der AG Umweltschutz wird der Aufruf zur Mitarbeit an der<br />

Arbeitsgruppe zur Situation der Menschenrechte in der DDR verbreitet.<br />

1989<br />

10.01. Text 003 der Ökumenischen Versammlung mit dem Titel“ Mehr Gerechtigkeit in der<br />

DDR - unsere Aufgabe, unsere Erwartung“ wird nachträglich veröffentlicht. Er übt<br />

Kritik an den politischen Verhältnissen im Land <strong>und</strong> macht Vorschläge zu deren<br />

Verbesserung.<br />

Pf. Führer heftet diesen an die Informationstafel der Nikolaikirche. Traditionelles<br />

„Jahreswechselgespräch“ zwischen kirchlichen <strong>und</strong> staatlichen Vertretern der Stadt<br />

Leipzig. Sup. Magirius kritisiert die neue Reiseverordnung als Bürokratismus.<br />

11.01. Kurz vor Mitternacht beginnen Basisgruppenmitglieder, in verschiedenen Leipziger<br />

Stadtbezirken ein Flugblatt in Hausbriefkästen zu verteilen, mit dem sie aus Anlaß des<br />

Jahrestages der Ermordung von Karl Liebknecht <strong>und</strong> Rosa Luxemburg zu einer<br />

Demonstration am 15.01. einladen. Das Flugblatt ist unterschrieben mit „Initiative zur<br />

demokratischen Erneuerung unserer Gesellschaft“. In der Nacht <strong>und</strong> an den folgenden<br />

Tagen werden 12 Mitglieder dieser spontanen Initiative verhaftet.<br />

15.01. Abschluß des 3. KSZE-Folgetreffens in Wien. Die Außenminister der USA <strong>und</strong> der<br />

B<strong>und</strong>esrepublik gehen in ihren Reden aufgr<strong>und</strong> von Informationen der<br />

tschechoslowakischen Bürgerrechtsbewegung „Charta 77“ zu den Inhaftierungen in<br />

Leipzig auf die Menschenrechtssituation in der DDR <strong>und</strong> die Verhaftungen ein.<br />

Auf dem Leipziger Marktplatz findet eine nichtgenehmigte K<strong>und</strong>gebung für Reformen<br />

in der DDR statt. F. Kowasch hält eine kurze Ansprache, im Anschluß daran setzt sich<br />

der Demonstrationszug mit ca. 500 Personen in Bewegung. Nach ca. 800 Metern<br />

versucht die Polizei, die Demonstration aufzulösen <strong>und</strong> nimmt kurzzeitig 53<br />

Demonstranten fest.<br />

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