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Freunde und Feinde

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Schließlich markierte Landesbischof Dr. Hempel 3 Grenzen für Öffentliches Auftreten in einer Kirche, in<br />

St. Nikolai Leipzig:<br />

1. Wenn politische oder gesellschaftliche Wahrheiten nur werden ohne Deutung.<br />

2. Wenn im Gottesdienst oder einer Andacht Dinge geschehen (anonymes Verteilen von<br />

Druckerzeugnissen z.B.), für die bei Nachfrage niemand die Verantwortung übernimmt.<br />

3. Wenn M<strong>und</strong>tücher (Aufschrift „Sprechverbot“) umgelegt, die Orgel abgeschaltet etc. werden, Stilfragen<br />

berührt werden.<br />

Die ersten beiden Punkte bedeuten Grenzüberschreitungen, Punkt drei Befindlichkeit an der Grenze.<br />

Der Ernst der Situation wurde unüberhörbar, als er noch anfügte, daß es zu einer bischöflichen Weisung<br />

an den Kirchenvorstand St. Nikolai - St. Johannis kommt, wenn es so wie bisher (d.h. mit den bekannten<br />

Störfällen) weitergeht.<br />

Da der Protokollant das Friedensgebet an diesem Tag zu halten hatte, konnte er das Ende des Gespräches<br />

nicht mehr abwarten. Ende der Aufzeichnung 16.10 Uhr. Pfarrer C. Führer<br />

116 Gesprächsprotokoll<br />

Bericht über ein Gespräch zwischen Basisgruppenmitgliedern <strong>und</strong> dem Kirchenvorstand der<br />

Nikolaikirchgemeinde am 21.11.1988. Typoskript von L. Ramson unterzeichnet (ABL H 1).<br />

Gespräch des KV [Kirchenvorstand] St. Nikolai mit Bezirkssynodalausschuß/Basisgruppenvertretern am<br />

21. November 1988<br />

Thema: Die Situation des Friedensgebetes in der Nikolaikirche<br />

KV vertreten durch: Pf. Christian Führer, Sup. Friedrich Magirius, Anne Lehnert, Ursula Pörner, Siegfried<br />

Grötsch, Wilfried Grünert, Dirk Eichelbaum, Lutz Ramson.<br />

Ausschuß/Gruppen vertreten durch: Pf. Berger, Pf. Wonneberger, Gerd Klenk, André Bootz, Johannes<br />

Fischer, Thomas Rudolph, Edgar Dustal [sic!], Peter Kranz 343.<br />

Pf. Führer begrüßt Teilnehmer <strong>und</strong> äußert Erwartung, das Gespräch möge offen sein, alle sollten „hören<br />

<strong>und</strong> sehen“.<br />

Dann Vorstellungsr<strong>und</strong>e, Erwartungen der Teilnehmer an das Gespräch werden erfragt; alle sind<br />

aufgefordert, zu sagen, worüber gesprochen werden sollte.<br />

Stichworte:<br />

− zur Zukunft des Friedensgebetes<br />

− inhaltliche Klärung wäre nötig<br />

− gute Gedanken zur Zukunft werden gewünscht<br />

− wie geht es weiter? es möge weitergehen<br />

− über Absicht <strong>und</strong> Ziele des Friedensgebetes<br />

− über Zukunft des Friedensgebetes mit Ziel <strong>und</strong> Inhalt<br />

− Basisgruppen: ja oder nein?<br />

− Ängste <strong>und</strong> Bedenken sollten formuliert werden, um Pauschalurteile abzubauen, innerkirchliche<br />

Reibungsverluste sollten vermieden werden bzw. verringert<br />

− ein offenes Gespräch, Stereotypien sind zu vermeiden, als Ergebnis Modus vivendi, Rückkehr zu<br />

ähnlichen Formen wie in vergangenen Jahren<br />

− Basisgruppen sollten Friedensgebete gestalten <strong>und</strong> mitgestalten<br />

− Hintergründe sollten aufgezeigt werden sowie relevante politische Erwägungen<br />

− Basis der Verständigung sei der konziliare Prozeß 344,<br />

wo Inhalte vorgegeben seien<br />

− wie erlebt der Kirchenvorstand das Friedensgebet, Erwartungen des Kirchenvorstandes<br />

− Friedensgebet sollte weitergehen mit Form <strong>und</strong> Bedingungen, die alle akzeptieren<br />

343 Die Gruppenvertreter wurden am 19.11.1988 durch den BSA bestimmt (ABL H 2). Dort waren jedoch M. Schiel<br />

<strong>und</strong> C. Motzer an Stelle von G. Klenk <strong>und</strong> F. Richter gewählt worden.<br />

344 siehe Anhang S. 370<br />

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