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Freunde und Feinde

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− Wunsch nach klaren Definitionen<br />

Anschließend wurde Dr. Berger gebeten, seine Überlegungen zum politischen <strong>und</strong> gesellschaftlichen<br />

Hintergr<strong>und</strong> des Friedensgebetes vorzutragen. Er machte auf die Schutzfunktion der Kirche im weitesten<br />

Sinne aufmerksam, insbesondere im Zusammenhang mit der Ausreiseproblematik.<br />

Danach Diskussion. Verschiedene Meinungen wurden deutlich.<br />

Stichworte:<br />

− Friedensgebet <strong>und</strong> Arbeit der Gruppen sei älter als aktuelle Problematik, Friedensgebet würde durch<br />

Ausreisethema überlagert, dies würde von Gruppen als Defizit erfahren; durch zu rasches Eingreifen<br />

der Kirchenleitung würde Erfahrung <strong>und</strong> Auseinandersetzung der Gruppen untereinander verhindert<br />

(Selbstregulierung), eigene Strukturen könnten nicht gef<strong>und</strong>en werden. Als Lösung beide Anliegen in<br />

einer Veranstaltung oder Entflechtung.<br />

− Konsens wäre nur als Mittelmaß möglich, Mittelmaß wäre dann der Maßstab für das Mögliche, warum<br />

nicht in Leipzig Konsens wie woanders auch (Berlin). Friedensgebet seit Januar 1988 sei anders erlebt<br />

worden als durch Pf. Führer dargestellt. Es müßten mehr Gemeindemitglieder am Friedensgebet<br />

teilnehmen.<br />

− Kirche kann kein Probierfeld sein oder werden, wo sind die Schwerpunkte? Gruppen oder<br />

Schutzfunktion? Erfahrungen aller seien wichtig. Gr<strong>und</strong>konsens ist das Evangelium aber wie geht es<br />

weiter?<br />

− Versuch der Entflechtung sei durch praktische Schwierigkeiten gescheitert (zu große Zahlen),<br />

Zusammenarbeit würde scheitern durch einzelne Vertreter von Gruppen, die etwas „losmachen“<br />

wollten, Konsens sei mißbraucht worden, kein Vertrauen mehr in den Konsens. Friedensgebet als<br />

Ermutigung zum Leben vom Evangelium her.<br />

− Es sei zum unterschwelligen Hintergehen durch unklare Spielregeln gekommen, dadurch<br />

Unsicherheitskomponente.<br />

Es schließt sich an eine Diskussion von Verfahrensfragen sowie ein nochmaliges Benennen<br />

unterschiedlicher Sichtweisen der Ereignisse um das Friedensgebet seit Januar 1988.<br />

Mahnung zur Konstruktivität.<br />

Als Ergebnis der Diskussion schließlich: mögliche Übereinstimmung Kirchenvorstand mit<br />

Gruppenvertretern/Synodalausschuß sollten als Antrag dem Kirchenvorstand zugehen. Als Gr<strong>und</strong>lage<br />

dieser Suche nach Übereinstimmung wird von Dr. Berger die im Brief des Kirchenvorstandes vom<br />

30.08.1988 an Synodalausschuß <strong>und</strong> Gruppen festgelegte Ordnung des Friedensgebetes eingebracht.<br />

1. Begrüßung durch einen Pfarrer an St. Nikolai [/] 2. Lied [/] 3. Schriftlesung [/] 4. Auslegung<br />

durch einen ordinierten Pfarrer [/] 5. Gebet [/] 6. Informationen, Abkündigung [/] 7. Sendungswort [/] 8.<br />

Lied<br />

Zur Diskussion gestellt werden die Punkte 4 <strong>und</strong> 6, während die übrigen Punkte bereits als Inhalt einer<br />

nunmehr als möglich erscheinenden Übereinkunft betrachtet werden.<br />

Nach ausgiebiger Diskussion ergibt sich folgender Konsens:<br />

Das Friedensgebet sollte gestaltet werden von den im Synodalausschuß vertretenen Gruppen <strong>und</strong> einem<br />

ordinierten Pfarrer, der von den Gruppen gesucht wird.<br />

Eine Liste der jeweiligen Gruppen <strong>und</strong> Pfarrer soll durch den Synodalausschuß für jeweils ein Quartal<br />

erstellt <strong>und</strong> dem Kirchenvorstand Nikolai einen Monat vor Beginn des entsprechenden Quartals vorliegen.<br />

Der Kirchenvorstand Nikolai seinerseits achtet darauf, daß keine Häufung von Gruppen oder Pfarrer in der<br />

Gestaltung des Friedensgebetes eintritt.<br />

Der Informationsteil sollte künftig verantwortet werden von:<br />

1. dem Begrüßungspfarrer, 2. dem Gruppenpfarrer, 3. einem Gruppenmitglied, 4. einem Mitglied des<br />

Kirchenvorstandes Nikolai.<br />

Der Informationsteil sollte von allen vier Partnern getragen werden. Bei Bedenken von Kirchenvorstands-<br />

Mitglied <strong>und</strong> Begrüßungspfarrer können diese nicht überstimmt <strong>und</strong> die entsprechende Information kann<br />

am jeweiligen Montag nicht gegeben werden.<br />

Einen Antrag in diesem von beiden Seiten als Konsens betrachteten Sinn wird der<br />

Bezirkssynodalausschuß dem Kirchenvorstand Nikolai zur nächsten Sitzung am 05.XII.1988 zuleiten.<br />

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