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Freunde und Feinde

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wieder neue Anwälte der Benachteiligten, der Gequälten <strong>und</strong> Unterdrückten. Hilf, HERR, daß die neuen<br />

KSZE-Vereinbarungen nicht nur Papier bleiben, sondern mit Leben <strong>und</strong> Menschlichkeit erfüllt <strong>und</strong> für<br />

jeden Bürger unseres Landes spürbar werden. HERR, wir rufen zu Dir...<br />

Frau Jokiel: HERR, wir denken an die vielen Menschen, die in unserem Lande apathisch <strong>und</strong> ohne<br />

Hoffnung leben. Wir bitten Dich, gib ihnen Zuversicht in die Zukunft <strong>und</strong> den Mut, an den erforderlichen<br />

gesellschaftlichen Veränderungen aktiv mitzuarbeiten. Hilf, HERR, daß der konziliare Prozeß in allen<br />

Gemeinden in Gang kommt <strong>und</strong> daß sich noch mehr kirchliche Mitarbeiter dafür engagieren. Laß uns alle<br />

erkennen, daß die Kirche ein wichtiges Mandat in unserem Lande hat, <strong>und</strong> gib den Verantwortlichen in<br />

der Kirche die nötige Kraft, den richtigen Weg zu weisen. HERR, wir rufen zu Dir...<br />

Frau Geißler: HERR, Du kennst unseren Wunsch nach einem zivilen Wehrersatzdienst <strong>und</strong> weißt, daß<br />

damit Pflege <strong>und</strong> Führsorge für die älteren Menschen unseres Landes gewährleistet werden könnte. Hilf,<br />

daß im Rahmen der Abrüstung <strong>und</strong> Truppenreduzierung auch dieser wichtige Schritt getan wird. Hilf,<br />

HERR, all denen, die in Einrichtungen der Volksbildung in Gewissenskonflikte geraten <strong>und</strong> Nachteile in<br />

Kauf nehmen müssen, weil sie die vormilitärische Ausbildung der Jugend so nicht akzeptieren können.<br />

Laß die Verantwortlichen zu der Einsicht kommen, daß aus dem jetzigen System der Wehrerziehung ein<br />

neues System der friedlichen Konfliktbewältigung geschaffen werden muß. HERR, wir rufen zu Dir...<br />

Herr Kunze: HERR, wir wissen, daß viele in der Welt in ein gesellschaftliches System hineingeboren<br />

werden, daß sie nicht akzeptieren können. Gib all denen die Chance, das Land freier Wahl zu erreichen.<br />

HERR, wir denken an die ungezählten Menschen, die einen Antrag auf Ausreise aus der DDR gestellt<br />

haben. Wir sehen besorgt, wie diese Gruppe in das gesellschaftliche Abseits gedrängt <strong>und</strong> die<br />

Beweggründe, die diese Menschen haben, negiert werden. Hilf, HERR, daß in unserer Gesellschaft ein<br />

offener Dialog darüber möglich wird. Gib, daß die Gespräche mit den staatlichen Stellen von<br />

Menschlichkeit <strong>und</strong> Verständnis geprägt werden. HERR, wir rufen zu Dir...<br />

Pf. Führer: Nun, HERR, wollen wir Stille lassen für alle geheimen Lasten, für jede unausgesprochene Not,<br />

die unter den hier Versammelten da ist. Wir gedenken auch der in unserem Nachbarland CSSR<br />

verhafteten <strong>und</strong> mit hohen Strafen belegten Bürger:<br />

Gebetsstille<br />

HERR, wir rufen zu DIR: (wie nach jedem Gebetsanliegen das gesungene Kyrie)<br />

[Gemeinsames Gebet] Vater unser ...<br />

6. Segen<br />

7. Lied: „Komm, HERR, segne uns...“<br />

138 Kirchenvorstandsprotokoll<br />

Auszug aus dem handschriftlichen Protokoll der 48. Sitzung des Kirchenvorstandes von St. Nikolai vom<br />

06.03.1989. An der Sitzung nahm zeitweise OKR Auerbach teil. Das Protokoll wurde von D. Eichelbaum<br />

geschrieben (ABL H 54).<br />

Tagesordnung: 1. Haushaltplan 89 [/] 2. Anfrage des Rates der Stadt bezüglich Orgelkonzerte [/] 3.<br />

Kindergarten, Personalfragen [/] 4. 2-Monate-Plan für Friedensgebete [/] 5. Umpfarrung [...] [/] 6. Etwaige<br />

weitere Gegenstände<br />

Nach Verlesen des Protokolls durch den Vorsitzenden beginnt die Sitzung mit einem zusätzlichen<br />

Tagesordnungspunkt! OKR Auerbach informiert über ein Gespräch von Vertretern des LKA beim Rat des<br />

Bezirkes, Abt. Inneres, über die Problematik Friedensgebete 418 . Es schließt sich eine längere Aussprache<br />

an. (siehe Schluß des Protokolls). [/] Zu Pkt. 1 [...]<br />

Zu Pkt. 4 [/] Der vom Bezirkssynodalausschuß für Frieden <strong>und</strong> Gerechtigkeit vorgelegte Plan für die<br />

Friedensgebete vom 03.04. bis 03.07. wird verlesen. Es wird dazu <strong>und</strong> zu weiteren Inhalten folgendes<br />

festgelegt: Die eingetragenen Gruppen, die ohne verantwortlichen Pfarrer in dem Plan eingetragen sind,<br />

müssen bis spätestens 22.03. einen solchen benennen. Anderenfalls kommt die Gruppe für den Zeitraum<br />

April bis Anfang Juli nicht in Frage. Eine Sonderregelung irgendwelcher Art für die CFK-Gruppe kommt<br />

418 s. Dok. 139<br />

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