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Freunde und Feinde

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Fürbittgebete (Herbst 1989) ergiebig, der fast vollständig im Archiv Bürgerbewegung liegt.<br />

Eine wertvolle Quelle zur öffentlichen Rolle der Friedensgebete bzw. Nikolaikirche sind die Gästebücher<br />

der Nikolaikirche. Die Stadtkirche war täglich zwischen 9.00 Uhr <strong>und</strong> 18.00 Uhr geöffnet. Die „Offene<br />

Kirche“ hatte eine Informationsecke, an der sich jeder z. B. über kirchliche Erklärungen zu politischen<br />

Fragen informieren konnte. Außerdem gab es wechselnde Ausstellungen, z. B. zu Umweltfragen im Raum<br />

Leipzig oder zur Geschichte der Juden in Sachsen ... Die Gästebücher belegen jedoch, daß die Kirche auch<br />

zu einem Pilger- <strong>und</strong> Treffort von Ausreise- <strong>und</strong> Reformwilligen geworden war. Dies vollständig zu<br />

dokumentieren würde den Rahmen der Dokumentation sprengen, deshalb sind nur Eintragungen zu den<br />

Eckdaten ausgewählt worden. Ende Januar 1988 wurde der Protest gegen die Inhaftierungen in Berlin vor<br />

allem in der Kirche artikuliert, <strong>und</strong> im Herbst 1988 verstanden viele Ausreisewillige, daß die<br />

„Gastfre<strong>und</strong>schaft“ der Nikolaikirche keine Selbstverständlichkeit ist. Anläßlich der Polizeiaktionen am<br />

7./8. Mai 1989 wurde die Kirche Zufluchtsort <strong>und</strong> das Gästebuch ein Medium des<br />

Informationsaustausches. Dies verstärkte sich im September 1989. Nun artikulierten einige Besucher ihre<br />

Solidarität mit den Friedensgebeten bzw. mit der Gemeinde. Immer wieder heißt es: „Macht weiter so!“.<br />

Ab 21.09. wurde das Gästebuch zum Medium für Zustimmungserklärungen zum „Neuen Forum“.<br />

Um die Zusammenhänge rekonstruieren zu können, haben die Herausgeber eine Vielzahl an Hinweisen<br />

<strong>und</strong> Materialien von Zeitzeugen erhalten. Teilweise war dies mit wochenlangen Konsultationen<br />

verb<strong>und</strong>en. Für die Ausdauer, Hilfsbereitschaft <strong>und</strong> Freigebigkeit danken wir ihnen.<br />

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