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Freunde und Feinde

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mit Kerzen <strong>und</strong> Transparenten in den Altarraum <strong>und</strong> stellen bzw. setzen sich dorthin.<br />

Kaplan Fischer begrüßt jeden mit Handschlag <strong>und</strong> „Friede sei mit dir“. Zum Schluß<br />

des Friedensgebetes versucht G. Oltmanns eine Erklärung zu dieser Aktion zu<br />

verlesen, doch das Mikrophon wird sofort von Sup. Magirius abgeschaltet. Es kommt<br />

zu einer tumultuarischen Diskussion. Danach stellten sich die Plakatträger mit ihren<br />

Plakaten auf die Betonplatten vor der Nikolaikirche. Gruppenvertreter verteilen<br />

Kerzen, die angezündet werden. Es wird die Erklärung verlesen, die sie in der Kirche<br />

nicht verlesen konnten.<br />

26./27.10 Die Plakatträger vom 24.10.1988 werden kurzzeitig festgenommen. Ihnen wird durch<br />

das MfS ein Ermittlungsverfahren wegen „staatsfeindlicher Hetze“ angedroht.<br />

27.10. Die beiden Superintendenten erklären dem KOZ-Trägerkreis, daß die Gemeinde<br />

Heilig-Kreuz keine Räume für ein Kommunikationszentrum zur Verfügung stellt.<br />

29.10. IG Leben, AK Gerechtigkeit <strong>und</strong> Aktion Sühnezeichen führen einen Aktionstag zur<br />

Solidarität mit dem rumänischen Volk im Gemeindehaus Mockau durch.<br />

31.10. Anläßlich des Reformationstages findet kein Friedensgebet statt. AG Menschenrechte<br />

<strong>und</strong> die IG Leben veranstalten einen Informationsabend zum Thema Sozialer<br />

Friedensdienst in der Lukaskirche.<br />

01.11. T. Rudolph <strong>und</strong> J. Läßig lassen sich exmatrikulieren, um sich völlig ihrer politischen<br />

Arbeit widmen zu können.<br />

06.-16.11 Friedensdekade unter dem Thema“ Friede den Fernen - Friede den Nahen“.<br />

07.11. Der AK Solidarische Kirche gestaltet die Andacht in St. Nikolai. In ihr werden<br />

Parallelen zwischen Nationalsozialismus <strong>und</strong> der DDR gezogen. In der<br />

Michaeliskirche gestalten die „Frauen für den Frieden“ einen „Elternabend zur<br />

Friedenserziehung“. In der Friedenskirche berichtet Prof. U. Kühn über die 2.<br />

Ökumenische Versammlung.<br />

09.11. Aktion Sühnezeichen gestaltet die Andacht in St. Nikolai. Anschließend gibt es einen<br />

nicht genehmigten Schweigemarsch mit Kerzen im Gedenken an die Pogromnacht<br />

1938, an dem ca. 200 Menschen teilnehmen. Parallel dazu wird ein Flugblatt<br />

„Initiative zur gesellschaftlichen Erneuerung der DDR“ verteilt.<br />

10.11. Der AK Gerechtigkeit gestaltet zusammen mit der Musik-Gruppe „Cäsar <strong>und</strong> die<br />

Spieler“ die Andacht in der Nikolaikirche. Während des Friedensgebetes werden<br />

Kerzen verteilt, danach stehen einige Besucher mit brennenden Kerzen vor der Kirche.<br />

11.11. Lange Friedensnacht der Leipziger Gruppen in der Nikolaikirche.<br />

13.11. „Tag für Espenhain“ in der Reformierte Kirche mit ca. 300 Teilnehmer.<br />

14.11. Nach dem Friedensgebet verteilt eine Gruppe Ausreiseantragsteller ein Flugblatt, in<br />

dem zu einem „Schaufensterbummel“ für den 20.11. eingeladen wird. Die Gruppe wird<br />

kurz darauf verhaftet <strong>und</strong> im März 1989 zu Haftstrafen zwischen 10 <strong>und</strong> 20 Monaten<br />

verurteilt. Auf der Sitzung der BEL stellt der Leiter der Leipziger BV des MfS fest,<br />

daß die Kampfgruppen politisch nicht mehr zuverlässig seien. Das MfS setzte einen<br />

Arbeitsstab ein, der die Inhaftierung von R. Müller, G. Oltmanns <strong>und</strong> T. Rudolph<br />

vorbereiten soll.<br />

17.11. In Leipzig finden sich vielfältige Graffiti gegen Ceaucescu anläßlich seines DDR-<br />

Besuches.<br />

19.11. Die sowjetische Zeitschrift“ Sputnik“ wird von der Postzeitungsliste gestrichen <strong>und</strong> ist<br />

damit in der DDR nicht mehr erhältlich.<br />

2. Leipziger Tag zum konziliaren Prozeß.<br />

21.11. Bei einem Gespräch zwischen Basisgruppenmitgliedern <strong>und</strong> dem Kirchenvorstand von<br />

St. Nikolai wird die weitere Gestaltung der Friedensgebete abgestimmt.<br />

27.11. DDR-weiter Aktionstag der Basisgruppen gegen die DDR-Volksbildung. Zwischen<br />

Kirchenvorstand St. Nikolai, Vertretern verschiedener Gruppen (die vom Bischof<br />

eingeladen wurden) <strong>und</strong> Bischof Hempel findet ein Gespräch zum politischen Mandat<br />

der Kirche statt.<br />

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