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Freunde und Feinde

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2. Befre<strong>und</strong>ete Parteien nochmal aufmerksam machen<br />

3. RdK’e/[Abkürzung nicht zu entziffern...]-Kabinette einbeziehen<br />

4. Exakte Programme von Cieslak über alle Programme<br />

5. Podiumsgespräche - Fragen von uns vorbereiten<br />

6. Pleißemarsch 4.6.89:<br />

Beide Kirchenleitungen wegen Gleichzeitigkeit der [Abkürzung nicht zu entziffern - vermutlich:<br />

Gottesdienste] nochmal konsultieren - wenn nicht, dann<br />

Gespräch mit Kaden<br />

Mit VP [oder VK] konzentrierte Personenbewegung verhindern<br />

[Folgender Text am Rand in kleinerer Schrift:]<br />

− kein Bischofsgespräch mehr<br />

544<br />

− Kirchentag [in steno:] kann stattfinden<br />

keinen Raum mehr<br />

− 3 Varianten Montagsgebete [?]<br />

1. keins mehr<br />

2. Pause<br />

3. verlegen<br />

− 11.6. Musikanten-Festival<br />

• Pressefestival<br />

• agra - [stenogr. Worte nicht zu entziffern]<br />

171 Ereignisbericht<br />

Protokoll von R. Ziegner, C. Bornschlegel <strong>und</strong> S. Vierling über „die Vorgänge vor der Nikolaikirche nach<br />

dem Friedensgebet am 29.05.1989“ (ABL H 1).<br />

Nach dem Friedensgebet am 29.05.1989 kam es zu einer Ansammlung von am Friedensgebet beteiligten<br />

Personen. [/] Die Polizei, die wie immer zahlreich erschienen war, forderte die Leute auf, den<br />

Nikolaikirchhof zu verlassen, weil eine Gefährdung von Ordnung <strong>und</strong> Sicherheit bestünde. [/] Das war<br />

aber mit Sicherheit nicht der Fall! [/] Es wurden weder Passanten noch der Verkehr behindert.<br />

Deshalb hielten wir es nicht für nötig, dieser Aufforderung Folge zu leisten. Ein weiterer Gr<strong>und</strong> dafür war<br />

der anmaßende Ton der „Staatsbeamten“, die sich drängelnd <strong>und</strong> schubsend einen Weg durch die Menge<br />

bahnten. [/] Kurz nach der ersten Aufforderung kam es zur ersten Verhaftung (Udo Hartmann, Technologe<br />

aus Espenhain). [/] Die Verhaftung erfolgte, ohne daß eine absichtliche Provokation vorausgegangen<br />

wäre. [/] Deshalb blieben wir nun weiter vor der Nikolaikirche stehen bzw. setzten uns auf den Boden.<br />

Daraufhin kamen ca. 25 Polizisten zielstrebig auf uns zu <strong>und</strong> forderten uns auf, uns zu erheben. Dieser<br />

Aufforderung kamen wir nach. [/] Silke Vierling wurde dabei der Arm nach hinten gebogen, <strong>und</strong> auch<br />

sonst gingen die Beamten nicht gerade zimperlich mit den Leuten um. [/] Nun wurden uns gemeinsam mit<br />

9 anderen Leuten die Personalausweise abgenommen. Danach mußten wir auf einen LKW steigen <strong>und</strong><br />

wurden in das VPKA in der Dimitroffstraße gefahren. [/] Dort wurden wir in ein Zimmer geführt, in dem<br />

dann ungefähr 14 Personen auf ihre Befragung warteten. [/] Wir wurden einzeln herausgerufen <strong>und</strong> von<br />

Beamten der Kriminalpolizei befragt. [/] Während des Wartens war es uns nicht erlaubt, uns zu<br />

unterhalten oder zu rauchen.<br />

Als Rainer Müller der Befragung zugeführt werden sollte, kam es zu einem Zwischenfall. Als Rainer<br />

Müller am Fenster vorbei geführt wurde, rief er laut: „Hier bin ich!“ Der am Fenster stehende Polizist <strong>und</strong><br />

zwei andere Beamte stürzten auf ihn zu, zogen ihn an den Haaren <strong>und</strong> über einen Tisch <strong>und</strong> schleiften ihn<br />

aus dem Zimmer 545.<br />

Auf die Frage, was er denn getan hätte, bekamen wir zur Antwort, er hätte einen<br />

543 Hummitzsch vermerkte dazu: „Keine Überbewertung von kirchl. Zusagen“ (BStU Leipzig AB 3843, 186)<br />

544 D.h., bis zum Kirchentag fand kein Bischofsgespräch mehr statt.<br />

545 R. Müller wurde danach von vier Kriminalpolizisten im Keller zusammengeschlagen. Nach seiner Entlassung<br />

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