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Freunde und Feinde

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[...] Dr. Zimmermann bezog sich auf die Montagsveranstaltungen in der Nikolaikirche bzw. ihre<br />

Auswirkungen auf der Straße <strong>und</strong> bezeichnete sie als „juristischen Wildwuchs“, da keiner von<br />

kirchenrechtlichen Bestimmungen ausgehe, die eine geordnete Kirchenstruktur brauche. Die<br />

Kirchgemeinde versuche zwar Kirche zu sein, aber hier hätten ja sogenannte Christen der Straße Macht<br />

über die Kirche. Dr. Reitmann sprach die Vertreter der Sektion an, unterstützender wirksam zu werden im<br />

Zusammenhang der Friedensgebete in der Nikolaikirche, diese mehr zu theologisieren, das würde benötigt<br />

zur vorbeugenden Verhinderung von Aktivitäten. Es müssen Prämissen <strong>und</strong> Normen gesetzt werden zu<br />

der Arbeit mit den vielfältigen Gruppen. Bischof Hempel hätte dazu geschrieben <strong>und</strong> auch Krusche 475 . Es<br />

gelte neue Überlegungen anzustellen, wie es weiter gehen soll mit den Gruppen in der Kirche, <strong>und</strong> wie<br />

müßte die Arbeit gestaltet werden. Dr. Zimmermann meinte, daß zu dieser Problematik ein Disput<br />

angebracht sei, wo stärker attraktive theolog. Argumente in der Aufgabenstellung formuliert werden <strong>und</strong><br />

in Lehrüberlegungen eingehen, um das Dilemma zu packen. [...]<br />

150 Kirchenvorstandsprotokoll<br />

Auszug aus dem handschriftlichen Protokoll der 49. Sitzung des KV St. Nikolai vom 10.4.1989 (ABL H 54).<br />

Tagesordnung: 1.) Friedensgebete-Plan bis Juli 1989 [/] 2.) Arbeitsgruppen des KV: Personalbestand <strong>und</strong><br />

nächste Vorhaben [/] 3a) Stand der Bauarbeiten [/] b) Vorüberlegungen des Herrn Dr. Pasch <strong>und</strong> Dr.<br />

Magirius zur möglichen Aufstellung des Kunstgutes [/] 4.) Anfrage des Rates der Stadt bezüglich<br />

Orgelmusiken [/] 5.) Gemeindeabend zu „Sommerstück“ von Christa Wolf [/] 6.) Nachfolge für Frl.<br />

Lehnert im KV [/] 7.) Etwaige weitere Gegenstände<br />

Nach der Andacht von Pfarrer Führer wurde das Protokoll der letzten KV-Sitzung verlesen.<br />

Zu Pkt. 1 Sup. Magirius, Pfarrer Führer <strong>und</strong> Herr Ramson informierten über das heutige Friedensgebet.<br />

Es schloß sich eine längere Diskussion an. Besonders wurde der Informationsteil kritisiert, weil sich in<br />

diesem die Gruppen über das zeitliche <strong>und</strong> inhaltliche Maß darstellten. Aus diesem Gr<strong>und</strong> sollte in den<br />

Vorgesprächen (Beginn 16.30) darauf geachtet werden, daß die Gr<strong>und</strong>sätze zum Friedensgebet vom<br />

08.12.88 konsequent durchgesetzt werden. Anschließend wurden die Verantwortlichen des KV für den<br />

Informationsteil des Friedensgebetes bestimmt.<br />

10.4 Herr Ramson [usw... jeweils mindestens ein KV-Mitglied pro FG]<br />

zu Pkt. 2 <strong>und</strong> 3 [...]<br />

Herr Führer informierte über seine Information an das LKA über mehrere Fälle in denen sich Mitglieder<br />

des Erwachsenenseminars <strong>und</strong> der Gruppe „Hoffnung“ an Herrn Führer gewendet haben, weil sie vom<br />

MfS angeworben wurden. [...]<br />

151 Stasi-Information<br />

Auszug aus Bericht der ZAIG des MfS über Vorkommnisse am 1. Mai im Rahmen der Wochenübersicht der<br />

ZAIG (BStU ZAIG 4594, 37-41).<br />

Die mit dem Ziel der vorbeugenden Verhinderung eines Wirksamwerdens politisch negativer Kräfte,<br />

insbesondere von Antragstellern auf ständige Ausreise, anläßlich der Feierlichkeiten zum 1. Mai durch das<br />

MfS in Abstimmung mit der Partei sowie im engen Zusammenwirken mit der Deutschen Volkspolizei,<br />

zuständigen staatlichen Organen sowie gesellschaftlichen Einrichtungen <strong>und</strong> Kräften in der Hauptstadt der<br />

DDR, Berlin, sowie in den Bezirken eingeleiteten <strong>und</strong> realisierten differenzierten Aufklärungs- <strong>und</strong><br />

Sicherungsmaßnahmen gewährleisteten im gesamten Territorium der DDR eine hohe staatliche Sicherheit<br />

<strong>und</strong> öffentliche Ordnung <strong>und</strong> Sicherheit. [... Es folgt ein Bericht über eine Kerzendemonstration vor dem<br />

Brandenburger Tor in Berlin von 5 Jugendlichen]<br />

Von westlichen Medien als „Gegendemonstration von 100 Personen in Leipzig“ spektakulär hochgespielt,<br />

475 Was hier im einzelnen gemeint war, konnte nicht festgestellt werden.<br />

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