„Die Papa - Liste“ literarisch – amüsant
„Die Papa - Liste“ literarisch – amüsant
„Die Papa - Liste“ literarisch – amüsant
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Jochen Malmsheimer<br />
„Halt mal, Schatz -<br />
Alles über Planung, Kiellegung,<br />
Stapellauf und<br />
Betrieb eines Babys“<br />
Droemer Knaur<br />
ISBN:<br />
978-3-426-77903-3<br />
D: 6,95 €<br />
A: 7,20 €<br />
Live-Lesung auf 2 CDs<br />
roofmusik<br />
978-3-936186-40-6<br />
D: 17,90 €<br />
31,90 sFr<br />
Tobias Bücklein<br />
„Der Marathonpaps“<br />
Selbstverlag<br />
D: 5,80 €<br />
plus 3,50 € Versand<br />
Kontakt:<br />
Info@little-book.de<br />
oder<br />
www.testosteronshop.de/shop.htm<br />
Edgar Rai<br />
„Vaterliebe“<br />
Ullstein<br />
ISBN:<br />
978-3-548-26693-0<br />
D: 8,95 €<br />
A: 9,20 €<br />
16,90 sFr<br />
Zitat:<br />
„Der braucht etwas Festes,<br />
denkt Falk, Kontinuität,<br />
einen Rhythmus,<br />
um Wurzeln zu schlagen.<br />
... Frühstück wird<br />
das Erste sein.“<br />
Ein kleines Taschenbuch lag bei mir lange oberflächlich gelesen und abgelegt<br />
im Regal. Dann empfahl mir kürzlich ein Vater eines 14 Monate alten<br />
Kindes das Buch und noch mehr die vom Autor gesprochenen zwei<br />
CDs. Da es sich beim Tipp-Geber um einen Diplombibliothekar des Referates<br />
Katholische Öffentliche Büchereien des Erzbistums Köln handelt,<br />
möchte ich die Titel jetzt in meine Liste aufnehmen. Mögen sich die Leser<br />
dann später selber ein eigenes Urteil erlauben <strong>–</strong> meine Stichworte schreibe<br />
ich am Ende dieser Rezension auf. Der „junge Vater“ schreibt:<br />
Dem Autor macht es dem eigenen Bekunden nach Spaß „Kinder zu bekommen<br />
und anschließend zu behalten“, und das merkt man seinem Buch,<br />
mehr noch seinen eigens eingesprochenen CDs auch an. Die Texte sind<br />
nicht nur ein <strong>amüsant</strong>er Erfahrungsbericht über das Vater-werden und Vater-sein<br />
mit all seinen Sorgen und Freuden, sie überzeugen ferner durch<br />
ihre Sprachgewalt und ihren zeitgleichen Tief- und Blödsinn. „Ja so ist es“<br />
mag man als Vater von Herzen beipflichten, es beschleicht einen das gute<br />
Gefühl nicht allein zu sein. Als ob das noch nicht genug wäre lernt man(n)<br />
noch einiges dazu: Keinen Asbach in den Kaffee, Helmut ist verboten und<br />
einmal im Leben nach Lefkas fahren. Warum? Das müssen Sie schon selber<br />
lesen bzw. hören, meint Jürgen Pach.<br />
Wie schön, wenn die persönliche Beurteilung so unterschiedlich ausfällt.<br />
Ich habe vor ein paar Jahren das Buch gelesen und mir notiert: „23 langatmige<br />
Geschichten eines Kabarettisten auf 270 Seiten; lange Sätze, viele<br />
verworrene Gedanken, abschweifende Kreuz- und Quersätze; mühsam zu<br />
lesen, was für Spezialisten, die anspruchsvolle Texte mögen; nur für lesegewohnte<br />
Männer.“<br />
Ergänzend dazu habe ich die Kundenrezensionen bei einem bekannten<br />
Buchversender gelesen. Auch dort ein uneinheitliches Bild <strong>–</strong> entweder<br />
höchstes Lob oder totale Ablehnung und Enttäuschung. CMS<br />
Verlorene Kuscheltiere, Gerangel um den Speiseplan, Überfälle von Versicherungsvertretern,<br />
die Grandiosität des Sohnes und die akute töchterliche<br />
Telefonitis: Von den Sorgen und Freuden junger wie gereifter Väter erzählt<br />
der Autor in seinen 14 Glossen. Mit Humor und spitzer Feder nimmt<br />
er dabei aus seiner männlichen Sicht den alltäglichen Familien-Wahnsinn<br />
aufs Korn. Wenn er sich nicht gerade um seine beiden Kinder kümmert arbeitet<br />
er als Verleger, Kabarettist und Musiker in Konstanz.<br />
Ein nettes kleines Büchlein, das jeden genervten Vater beruhigt <strong>–</strong> in anderen<br />
Familien ist es noch viel schlimmer.<br />
Falk, erfolgreicher Produzent einer Vorabendserie, erfährt, dass er Vater<br />
eines fünfjährigen Sohnes ist. Bela lebt in einem ungarischen Waisenhaus,<br />
denn seine Mutter, Falks frühere Geliebte, ist gestorben. Zunächst will der<br />
ungewollte Vater die Sache mit einem Scheck abtun, doch bald fliegt Bela<br />
nach Berlin und zieht zu seinem Erzeuger in die Eigentumswohnung im<br />
angesagten Berliner Prenzlauer Berg.<br />
In dem flott geschriebenen Unterhaltungsroman werden auf über 440 Seiten<br />
die ersten Monate der neuen Vater-Sohn-Beziehung beschrieben. Aber<br />
auch sehr viele Seiten über die Welt des privaten Fernsehens mit seinen<br />
Serien und Casting-Shows. Falk schwankt zwischen aufkeimender Väterliebe<br />
und der Eroberung der schönen Anwältin Natalie, zwischen schnellem<br />
Sex mit der drogenabhängigen Gabi und der Suche nach seinem<br />
weggelaufenen Sohn. Zwischen Eltern-Initiative, Fußballplatz, Krankenhaus<br />
und Psychologen-Praxis. Denn Bela ist traumatisiert und spricht<br />
nicht, zeitweise isst er auch keinen Bissen. Bedeutet „Kinder haben“, sich<br />
sein Leben lang Sorgen machen zu müssen, fragt sich der plötzliche <strong>Papa</strong><br />
schon nach einigen Wochen Zusammenleben mit seinem Sohn.