„Die Papa - Liste“ literarisch – amüsant
„Die Papa - Liste“ literarisch – amüsant
„Die Papa - Liste“ literarisch – amüsant
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67<br />
Lois Lowry<br />
„Carol & Phil und das<br />
Chaos nimmt seinen<br />
Lauf“<br />
Loewe Verlag<br />
ISBN:<br />
978-3-7855-3486-6<br />
D: 3,95 €,<br />
A: 4,10 €<br />
7,30 sFr<br />
Ab 10 Jahre<br />
Sigrid Zeevaert<br />
Anna Luchs<br />
„Schön und traurig<br />
und alles zugleich“<br />
BELTZ & Gelberg<br />
ISBN:<br />
978-3-407-78938-9<br />
D: 5,90 €<br />
11,00 sFr<br />
Für Kinder ab 10<br />
Lehrerbegleitheft<br />
ISBN:<br />
978-3-407-99079-2<br />
Bei Beltz Medien-<br />
Service, Postfach 10 05<br />
65, 69445 Weinheim<br />
Alexa Hennig von Lange<br />
„Mira reicht´s“<br />
rororo rotfuchs<br />
ISBN:<br />
978-3-499-21297-0<br />
D: 12,90 €<br />
A: 13,30 €<br />
23,50 sFr<br />
Ab 10 Jahre<br />
Mehr von Mira und<br />
Ihrem chaotischen<br />
(leiblichen) Vater in<br />
„Mira schwer verliebt“<br />
rororo rotfuchs<br />
ISBN:<br />
978-3-499-21345-8<br />
D: 12,90 €<br />
A: 13,30 €<br />
23,50 sFr<br />
Er ist Vater von fünf Kindern aus zwei Beziehungen; führt ein Sportartikelgeschäft,<br />
das kurz vor dem Bankrott steht; sponsert eine Baseball-<br />
Kindermannschaft und lädt seine beiden Großen aus der ersten Ehe zum<br />
Besuch in den Sommerferien ein. Die sind zunächst nicht begeistert, denn<br />
sie sollen sich um die Zwillinge und die Mannschaft ihres Stiefbruders<br />
kümmern. Die ersten Tage in der neuen „Familie auf Zeit“ sind entsprechend<br />
nervig und mit zwei raffinierten Racheplänen versuchen die beiden,<br />
ein großes Chaos anzustiften. Als der Vater seiner 11-jährigen Tochter Carol<br />
gegenüber seine wahre Situation schildert, erkennt sie, dass die Computerfähigkeiten<br />
ihres 13-jährigen Bruders Phil und ihre Sportbegeisterung<br />
die verzwickte Situation retten könnte. Erst als die beiden großen Kinder<br />
ihren wahren Fähigkeiten entsprechend gefordert werden, nimmt das<br />
„Chaos“ einen anderen Lauf. Eine flott geschriebene Familiengeschichte,<br />
die getrennt lebenden Vätern die Augen für die Kompetenzen ihrer Kinder<br />
öffnet. Und eine Ermutigung zu ehrlichen Gesprächen mit Kindern. CMS<br />
Personen: Vater mit fünf Kindern<br />
Themen: „Ferienvater“, „Halbgeschwister“, „Baseball“<br />
„... und ich denke an <strong>Papa</strong> und Mama. Eigentlich sind sie auch nette Eltern.<br />
Schade, dass sie sich nicht mehr verstehen.“ Die zehnjährige Lene<br />
erzählt in diesem Taschenbuch von der Trennung ihrer Eltern und der Aufteilung<br />
der vier Kinder. Als ältestes Kind übernimmt sie in dieser schwierigen<br />
Situation ein Stück Verantwortung, hilft beispielsweise ihrer bettnässenden<br />
Schwester Mira. Die Schülerin beschreibt <strong>–</strong> wie schon im Titel angedeutet<br />
<strong>–</strong> die ganze Gefühlsbreite, die Kinder in ähnlichen Situationen erleben.<br />
Das kann für betroffenen Kinder in ähnlichen Situationen sehr hilfreich<br />
sein. Trost findet Lene in ihrer Freudin Suse und sie erkennt bald,<br />
dass das zeitweise Zusammenleben in zwei Wohnungen auch funktionieren<br />
kann. Ein flott geschriebener Kinderroman, der ganz einfach, ganz ehrlich<br />
und ganz deutlich die Trennungsphase einer Großfamilie schildert.<br />
Das Buch wird sicherlich eher von Mädchen gelesen werden <strong>–</strong> Jungen<br />
brauchen andere Titel. Für den Unterricht stellt der Verlag ein Begleitheft<br />
zur Verfügung, das im 5. und 6. Schuljahr eingesetzt werden kann.<br />
Thema: „Trennung“<br />
Personen: Vater, Mutter, vier Kinder<br />
„Echt? Ich dachte, dein Vater ist Biologe.“ „Nee, das ist mein Stiefvater.“<br />
„Hast du zwei Väter, oder was?“ „Ja-ha. Der eine ist Biologe, der andere<br />
hat eine Hot-Dog-Bude.“ Mit diesem Dialog im Schullandheim während der<br />
Fahrt ihrer Klasse klärt die 11-jährige Mira ihre Mitschülerinnen über ihre<br />
Familienverhältnisse auf. Die Ich-Erzählerin beschreibt in diesem Jugendroman<br />
ihr Außenseiter-Sein in der Schule, ihre Geborgenheit in der neuen<br />
Familie mit Stiefvater und Halbbruder und ihr schwieriges Verhältnis zum<br />
leiblichen Vater. Dieser hat vor elf Jahren die Mutter mit dem Kind verlassen,<br />
lebt jetzt er mit neuer Lebenspartnerin und Kind in einer Wohngemeinschaft.<br />
Dort ist alles ein wenig schmuddelig und das Essen schmeckt<br />
nicht. Auch sonst ist der Vater ein „echter Verlierer“: er verliert sein Handy,<br />
bleibt wegen Benzinmangel mitten auf der Straße stehen, er ist nicht krankenversichert,<br />
er verunglückt beim Pony-Klauen und er „entführt“ fast seine<br />
Tochter, die es auf der Klassenfahrt nicht mehr aushält. Mit „Mira reicht´s“<br />
mutet die Autorin den Leserinnen viel zu, die junge Schriftstellerin läßt einen<br />
hilflos und ratlos zurück. Nur am Schluß keimt ein bisschen Hoffnung<br />
auf, als Mira die Kraft hat, gemeinsam mit ihrem zweiten Vater ihren verunglückten<br />
<strong>Papa</strong> zu retten. Dargestellt wird das oft schwierige Verhältnis<br />
zwei Männer, die gemeinsam die Vaterrolle für ein Kind übernehmen. Die<br />
Autorin beschreibt anschaulich und mit großer Selbstverständlichkeit familiäre<br />
Zustände, die problematisch sind. Das ganze kombiniert mit Mobbing<br />
in der Schule und der ersten zarten Liebe zu Moritz scheint mir ein wenig<br />
zuviel Probleme in die 140 Seiten gepackt zu sein. Jugendliche Leser vermissen<br />
in diesem Taschenbuch positive Identifikationsfiguren, vermissen<br />
eine positive Perspektive und etwas Heldenhaftes. Das muss sich jetzt jede<br />
Leserin und jeder Leser am Ende dazu erfinden, damit man nicht ganz<br />
so ungetröstet zurückbleibt, meint CMS.